Neben Kraftstoff braucht ein Verbrennungsmotor vor allem Luft, um zu funktionieren. Nur wenn Sauerstoff in die Zylinder gelangt, lässt sich in Reaktion mit Benzin oder Diesel Energie freisetzen, die letztlich in Motorleistung resultiert. Da sich in der Luft jedoch kleinste Verschmutzungen und unzählige Staubpartikel befinden, stellt sie ungereinigt eine Gefahr für den reibungslosen Lauf des Motors dar. Hier kommt der Luftfilter von Autos ins Spiel: Als erste Komponente im Ansaugtrakt des Verbrenners, filtert er die angesaugte Luft.
Dies ist in mehrerlei Hinsicht unabdingbar: Zum einen wird der Luftmassenmesser – ebenfalls Teil des Ansaugsystems – in Mitleidenschaft gezogen, wenn sich dessen Heizelement mit Schwebstoffen zusetzt. Zum anderen dürfen keine Partikel in den Brennraum des Motors gelangen. Dort wirken sie ähnlich wie Schleifpapier und verbrennen unsauber, was insgesamt in einem stärkeren Verschleiß von Motor und Katalysator resultiert. Bei einem turboaufgeladenen Motor besteht ebenfalls die Gefahr, dass Fremdpartikel den Turbolader beschädigen.
Der Luftfilter befindet sich im Motorraum eines jeden Autos mit Verbrennungsmotor – in aller Regel in einem verschlossenen Gehäuse. Durch seine feinen Poren gelangen keine unerwünschten Schwebstoffe hindurch. Die Poren verstopfen allerdings mit der Zeit. Ein verstopfter Luftfilter im Auto bringt gleich mehrere negative Konsequenzen für Fahrzeughalter mit sich:
Abgrenzung zum Innenraum- und Ölfilter
In Autos finden verschiedene Filter Anwendung. Nicht zu verwechseln gilt es den Luftfilter mit dem Innenraumfilter sowie dem Ölfilter. Die Aufgabe des Ölfilters ist es, das Motoröl zu reinigen. Indem er das Öl über die gesamte Lebensdauer hinweg von Schmutzpartikeln und Verbrennungsrückständen befreit, garantiert er eine gleichbleibende Motorleistung und beugt ebenfalls Motorschäden vor. Der Luftfilter für den Innenraum von Autos – auch als Pollenfilter geläufig – verhindert, dass Schadstoffe wie Ruß und Staub, schädliche Abgase sowie lästige Gerüche in den Passagierbereich eindringen.
Grundsätzlich ist der Filtereinsatz in einem Luftfilterkasten integriert. Das Gehäuse dient als vorgelagerter Schutz vor groben Partikeln und verhindert den Eintritt von Spritzwasser. Bei älteren Autos sitzt noch ein runder Luftfilterkasten mit ringförmigem Filter auf dem Vergaser. Seit dem Ende der Vergaser Anfang der 1990er Jahre ist der Luftfilterkasten entweder neben dem Motor fixiert oder unter der Motorabdeckung versteckt. Seine genaue Position variiert je nach Bauart des Autos. Neben der Position können sind zudem die Form und die verwendeten Materialien unterscheiden.
Je nach Fahrzeughersteller nimmt der Filtereinsatz heutzutage eine entweder flache, rechteckige oder zylindrische Form an. Eine Gummidichtung sorgt für die nahtlose Verbindung mit dem Luftfilterkasten. Als Ausnahme gelten die sogenannten freien bzw. offenen Sportluftfilter. Diese sind freiliegend, also ohne Filterkasten im Motorraum integriert, meist kegelförmig und ausschließlich für Tuning-Zwecke gedacht.
Hinsichtlich des Materials lassen sich Papier- und Baumwollfilter unterscheiden.
Die Serien-Filter von Autos bestehen in der Regel aus Zellulosefasern, also Papier. Diese sogenannten Trockenfilter sind kostengünstig und bestechen durch hohe Abscheidungsraten – auch Feinstaub wird problemlos abgefangen. Alternativ zu den Papierfiltern sind sogenannte Dauerluftfilter geläufig. Sie bestehen aus Baumwolle und sind in einem Spezialöl getränkt. Das Öl ist notwendig, damit Fremdkörper trotz der vergleichsweise groben Poren von Baumwolle haften bleiben. Bei regelmäßiger Reinigung haben die Dauerluftfilter eine deutlich höhere Lebenserwartung als Trockenfilter. Zudem sorgt die Baumwolle für einen höheren Luftdurchsatz und somit in der Theorie für mehr Leistung. Daher kommt das Material häufig auch bei Sportluftfiltern aus dem Tuning-Bereich zum Einsatz.
Unabhängig von Material und Form besitzen alle Luftfilter für Autos eine Gemeinsamkeit: den ziehharmonikaartigen Aufbau des Filtermaterials. Auf diese Art und Weise lässt sich besonders viel Oberfläche zum Filtern nutzen.
Für das Luftfilter-Tuning haben sich zwei Varianten etabliert:
Die offenen Systeme werden ohne Filterkasten, direkt am Ansaugbereich des Motors montiert, wodurch mehr Luft in die Brennkammern gelangt. Dies wiederum verspricht eine stärkere Kraftstoffverbrennung.
Der Leistungszuwachs dadurch ist allerdings minimal und hängt davon ab, ob ausschließlich frische Außenluft angesaugt wird. Besteht das Mehr an Luftzufuhr aus heißer Luft des Motorraums, kann sich der offene Luftfilter negativ auf die Motorleistung auswirken – in diesem Fall sinkt die Sättigung mit Sauerstoff im Motorraum. Eins ist mit den meist kegelförmigen Filtersystemen jedoch sichergestellt: Der Motor klingt deutlich lauter. Bei den offenen Luftfiltern handelt es sich also in erster Linie um ein Sound-Tuning. Zu den Nachteilen zählt neben dem erhöhten Kraftstoffverbrauch eine eingeschränkte Filterleistung – durch die offene Bauweise wächst die Gefahr, dass Fremdkörper den Filter passieren.
Folgende Faktoren sprechen für eine gute Qualität von Luftfiltern, garantieren also Langlebigkeit und effektiven Schutz:
Oftmals sind Papierfilter mit einem Kunststoffvlies als zusätzliche Filtereinheit ausgestattet. Dieser Vorfilter sorgt dafür, dass sich gröbere Dreckpartikel nicht in den Lamellen des Filtereinsatzes verfangen können. Ist der alte Filter mit einer entsprechenden Vliesmatte ausgestattet, ist es wichtig, deren Vorhandensein auch beim Neukauf sicherzustellen.
Der Luftfilter zählt zu den vielen Verschleißteilen am Auto, die es regelmäßig zu wechseln gilt. Stark verunreinigte Luftfilter führen zu einem höheren Spritverbrauch und erhöhen das Risiko für Motorschäden. Damit verbundene Kosten übersteigen die Ausgaben für einen regelmäßigen Wechsel um ein Vielfaches. Nicht zuletzt, da einem der Ein- bzw. Ausbau mit ein paar Hinweisen auch als absoluter Kfz-Laie problemlos gelingt.
Angaben zu den richtigen Maßen für den neuen Filter finden sich im Handbuch des Pkw. Das passende Produkt können die meisten Händler aber ohnehin bereits anhand der Schlüsselnummer des Autos identifizieren.
Autohersteller geben im Serviceheft und Handbuch des jeweiligen Modells Auskunft über die Wechselintervalle für den Luftfilter. Ein Trockenfilter aus Papier hat in der Regel eine Lebenserwartung von etwa 40.000 bis 60.000 Kilometern. Wer auf der sicheren Seite sein will, lässt den Luftfilter einfach im Zuge jeder Inspektion austauschen. Im Fall von Dauerfiltern aus Baumwolle ist dies nicht zwangsläufig nötig – sie halten bei regelmäßiger Pflege sogar bis zu 100.000 Kilometer. Bei übermäßiger Schadstoffbelastung – beispielsweise aufgrund intensiver Fahrzeugnutzung im Gelände – oder Beschädigungen am Material, ist ein Wechsel bereits vor den hier genannten Richtwerten sinnvoll. Daher lohnt sich grundsätzlich ein regelmäßiger Blick auf den Zustand des Filters.
Um den Luftfilter im Auto zu wechseln, braucht es nur wenige Utensilien: Neben dem neuen Filter ist ein Kreuzschraubendreher notwendig, um den Filterkasten zu öffnen. Zudem empfiehlt es sich, einen Lappen und einen Staubsauger bereitzuhalten, da sich im Gehäuse oftmals viel Dreck ansammelt. Mit folgenden Schritten gelingt der Wechsel im Handumdrehen:
Ob sich ein Luftfilter auch reinigen lässt, hängt vom Material ab. Das Waschen, Ausklopfen oder Ausblasen von Trockenfiltern ist nicht zu empfehlen. Aufgrund der filigranen Struktur der Zellulosefasern sind Beschädigungen durch die dabei einwirkenden Kräfte kaum zu vermeiden und zudem optisch nur schwer wahrnehmbar.
Ein anderes Bild ergibt sich für Dauerluftfilter. Bei den Filtern aus Baumwolle ist die regelmäßige Reinigung explizit gewünscht. Dafür wird ein spezieller Luftfilterreiniger sowie neues Filteröl benötigt – oftmals direkt in einem Set erhältlich. Nach dem gründlichen Auftrag wird das Reinigungsmittel mit Wasser abgespült. Bevor die Baumwolle erneut geölt wird, ist es wichtig, das Material vollständig trocknen zu lassen.
Klassische Trockenfilter aus Papier kosten je nach Größe und Marke __ zwischen zwei und 30 Euro__. Im Durchschnitt liegen die Kosten pro Einheit bei etwa zehn Euro. Bei einem Stundensatz von 100 Euro fallen für den Einbau in der Werkstatt nochmals ca. 30 Euro an.
Baumwollfilter sind deutlich kostenintensiver in der Anschaffung. Sie bewegen sich in einem preislichen Rahmen von 30 bis 80 Euro. In Kombination mit dem speziell benötigten Reinigungsmittel und Filteröl für die regelmäßige Wartung sind sie auch auf Dauer teurer als klassische Filter – trotz ihrer längeren Lebensdauer.
Der Luftfilter ist ein simples Bauteil im Auto und trotzdem enorm wichtig, um eine lange Laufleistung des Motors zu garantieren. Der Aufwand für den Wechsel bzw. die Reinigung ist gering und auch der Anschaffungspreis für einen neuen Filter hält sich in Grenzen. Um Einbußen in der Motorleistung zu vermeiden und von einer langen Lebenszeit deines Autos zu profitieren, lohnt es sich also, einen regelmäßigen Blick auf den intakten Zustand des Luftfilters zu werfen.