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Kupplung defekt beim Motorrad - was tun?

Wie erkennen Sie eine defekte Motorrad-Kupplung, und wie können Sie das Problem selbst beheben? Wir haben Tipps für Sie zusammengetellt.

Die Kupplung geht beim Motorrad nicht plötzlich kaputt

Ein Defekt der Kupplung bei Ihrem Motorrad kündigt sich in der Regel im Voraus an. Zu den häufigsten Anzeichen gehört das Rutschen der Kupplung, wenn Sie mit Ihrem Motorrad losfahren möchten. Mitunter bekommen Sie trotz Betätigung der Kupplung keinen Gang mehr geschaltet. Wenn Sie beim Händler neue Kupplungsteile kaufen, zahlen Sie abhängig von der Art der Maschine zwischen 200 und 600 €.

  • Beim Motorrad befindet sich die Kupplung innerhalb des Motors oder des Getriebes. Es sind oftmals Mehrscheibennasskupplungen in Motorädern verbaut. Diese laufen im Motoröl oder im Getriebeöl.
  • Die Kraft wird von der Kurbelwelle über einen Zahnradtrieb oder über eine Kette auf den Kupplungskorb übertragen. Wenn Ihre Kupplung nicht richtig trennt, ist die Ursache oftmals ein zu straff eingestellter Kupplungsbowdenzug. Diesen können Sie am Kupplungshebel einstellen, und zwar so, dass ein Spiel zwischen Kupplungshebel und Widerlager an der Hebelhalterung entsteht.
  • Das Spiel sollte den Wert von einem bis zu drei Zentimetern nicht überschreiten. Andernfalls wird das Spiel am Kupplungshebel größer als 15mm. Ist die Kupplung verschlissen oder rutscht sie, müssen Sie einen kompletten Austausch vornehmen.

Bei einem Defekt müssen Sie das Bauteil austauschen

Den Austausch bei einem Defekt können Sie selbst vornehmen, wenn Sie sich in dem Aufbau eines Motorrades ein wenig auskennen.

  1. Bocken Sie ihr Motorrad auf den Hauptständer auf und lassen Sie das Motoröl ab.
  2. Hängen Sie den Kupplungszug aus und lösen Sie die Schrauben vom Getriebeseitendeckel. Wenn sich der Getriebedeckel nicht löst, können Sie ihn etwas mit dem Gummihammer anklopfen.
  3. Lösen Sie jetzt schrittweise die Schrauben der Kupplungsdruckplatte und schrauben diese über Kreuz raus. Entnehmen Sie dann die Druckfedern. Jetzt können Sie die Druckplatte abnehmen und danach die Reibscheiben und Stahlscheiben entfernen.
  4. Sollen diese Teile wiederverwendet werden, ist es wichtig, dass Sie bei der Demontage auf die Reihenfolge achten. Die Teile müssen genauso wieder eingebaut werden.
  5. Vermessen Sie nun die Druckferdern. Sie dürfen nicht als 3mm kürzer sein als eine neue Feder.
  6. Bei den Stahlscheiben und Reibscheiben verhält es sich ebenso: Sie dürfen nicht mehr als 0,2mm dünner sein als die neuen Scheiben.
  7. Wenn die Federn oder die Kupplungsscheiben nur teilweise verschlissen sind, müssen Sie trotzdem den ganzen Satz erneuern. Sie bekommen einen neuen Satz bei vielen Motorradhändlern, die eine angeschlossene Werkstatt haben.
  8. Wenn Sie neue Scheiben einbauen, müssen Sie diese vorher ordentlich in Motorenöl "baden". Nach einem trockenen Einbau können sie bei der ersten Benutzung verbrennen. 
  9. Haben Sie die Kupplungsscheiben eingesetzt, kommt die Druckplatte darauf. Setzen Sie danach die Druckfedern ein. Ziehen Sie diese ringsum gleichmäßig an. Danach werden sie mit 10-12 Nm festgezogen.
  10. Bauen Sie den Getriebeseitendeckel wieder an und hängen Sie den Kupplungszug wieder ein. Jetzt stellen Sie das Kupplungsspiel ein und füllen das Öl wieder auf.

Haben Sie den Wechsel erfolgreich durchgeführt, können Sie mit Ihrem Bike wieder starten. Zu den wichtigsten Tipps gehört es, dass Sie auf den ersten Kilometern vorsichtig fahren sollten, da sich die Kupplung erst einschleifen muss.

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