Während Wohnmobile Platz für vier bis acht Personen bieten, ist ein Campingbus auf eine geringere Personenzahl ausgelegt. Das macht ihn kleiner und somit leichter manövrierfähig. Mit ihm lässt es sich einfacher einparken und auf engen Straßen fahren. Außerdem sind die meisten Modelle günstiger als klassische Wohnmobile und bringen weniger Gewicht auf die Straße.
Den Vorteilen steht jedoch eine oft geringere Ausstattung gegenüber: In der Regel gibt es keine Dusche oder Toilette. Die meisten Campingbusse beinhalten lediglich eine Küchenzeile, Betten und Stauraum. Es gibt aber auch voll ausgestattete Modelle, die sämtliche Reisebedürfnisse befriedigen. Während bei Wohnmobilen ein WC vorgeschrieben ist, besteht bei Campingbussen Spielraum bei der Platznutzung.
Das sorgt dafür, dass diese individuell gestaltbar sind und sich genauer an die Wünsche der Reisenden anpassen lassen. Campingbusse werden häufig auch als Camping Van oder Reisemobil bezeichnet. Gemeint ist jedoch immer das gleiche.
Das Modell Marco Polo von Mercedes-Benz gehört seit einiger Zeit zu den beliebtesten Campingbussen. Je nach Ausstattungsvariante bietet er bis zu sechs Sitzplätze im Innenraum und eine Leistung von 174 Kilowatt in der stärksten Motorisierung. Das Küchenteil besteht aus einer Kühlbox für Getränke, einem Kühlschrank für Lebensmittel, drei Schubladen für Küchenutensilien und einem Klapptisch.
Die 2er Sitzbank lässt sich zu einem Bett umfunktionieren. Zusätzlich gibt es noch eine Schlafgelegenheit im Aufstelldach. Der Wohnbereich verfügt über eine Ambientebeleuchtung und ein Kastenmodul. 2023 liegt die Preisempfehlung des Herstellers in der Grundausstattung bei rund 75.000 Euro. Das 2022er Modell war in der günstigsten Variante ab 52.590 Euro verfügbar. Dieser Campingbus ist gebraucht je nach Ausstattung für ungefähr 45.000 bis 70.000 Euro zu haben.
Auch der VW California ist bei Campern sehr beliebt. Als Schlafgelegenheit bietet er ein geräumiges Hochbett und die Küche verfügt über eine herausnehmbare Spülschüssel, einen Gasherd und eine Arbeitsplatte. Wie der Marco Polo hat er im Innenraum eine Ambientbeleuchtung. In der Variante Grand California ist sogar eine Toilette verbaut.
Das Basisfahrzeug ist ein T6. Mit dem Bett im Aufstelldach haben bis zu vier Personen die Möglichkeit, im California zu übernachten. Das entspricht auch der maximalen Personenzahl, die in den Varianten Coast und Ocean mitfahren dürfen. Beim California Beach hingegen sind eingetragene Sitzplätze für bis zu fünf Personen vorhanden. Preislich bewegt sich der Campingbus neu je nach Ausstattung zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Gebrauchte Modelle beginnen im guten Zustand ab 40.000 Euro.
Das Basisfahrzeug des Nugget Plus ist ein Ford Transit. Seit 2020 ist dieser mit einem Aufstelldach sowie einer Toilette und einem Waschbecken erhältlich. Die Besonderheit des Nugget Plus liegt in seiner Raumaufteilung. Anders als die Konkurrenz setzt er auf ein Zwei-Raum-Konzept, bei dem der Wohnraum vom Küchen- bzw. Funktionsbereich getrennt ist.
Im vorderen Bereich können bis zu fünf Personen am Tisch Platz nehmen. Die Sitzbank bietet Raum für zwei bis drei Personen und Schlafgelegenheiten gibt es für vier Erwachsene. Die Preise für ein Neufahrzeug beginnen ab etwa 57.000 Euro. Außen am Fahrzeug ist eine Duschmöglichkeit befestigt, die sich durch ein Privatsphäre spendendes Zelt erweitern lässt.
Im Adria Active können bis zu fünf Personen schlafen. Die Anzahl der eingetragenen Sitze kann sogar bis zu sechs betragen. Betten befinden sich sowohl im Wohnraum als auch im Aufstelldach. Das Basisfahrzeug ist ein Renault Traffic mit Facelift und einer Motorisierung zwischen 110 und 170 PS. Das Lenkrad, das Armaturenbrett und der Innenraum wurden im Zuge der Anpassungen an die Campingbedürfnisse überarbeitet.
So bietet der Adria Active Stauraum, zusätzliche Multimedia-Systeme und neue Dekoelemente sowie eine neue Handyladestation. Die Kosten für einen neuen Campingbus dieser Art bewegen sich zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Erhältlich ist er in den Ausstattungsvarianten Base und Pro.
Den Pössl Summit gibt es seit 2016 und er war eines der ersten auf einen Kastenwagen basierenden Reisemobile. Angeboten wird er in Längen zwischen 540 und 640 Zentimetern. Alle Modelle bieten Betten für zwei Personen mit der Möglichkeit eines optionalen dritten Schlafplatzes. Im Inneren findet sich ein Schwenkbad, eine Küchenzeile mit Klapptisch und eine Sitzgruppe. Letztere kann in vier verschiedenen Varianten angeordnet sein und Platz für bis zu fünf Personen bieten.
Als Basisfahrzeug dient wahlweise ein Citroen oder ein Fiat. Preislich beginnt dieser Campingbus __neu bei 40.000 Euro. Gebrauchte Fahrzeuge sind bereits ab 25.000 Euro erhältlich. In seiner längsten Variante beginnt der Summit als Neuwagen bei etwa 55.000 Euro. Die Motorisierungen sind zwischen 120 und 165 PS wählbar.
Das Basisfahrzeug des Womondo Wave ist ein Opel Vivaro oder Opel Movano. Entwickelt als Konkurrenz zum VW California ist der Campingbus neu schon ab ungefähr 40.000 Euro erhältlich. Es gibt ihn in den Längen 5,00 und 5,40 Metern und mit einer Motorisierung zwischen 95 und 140 PS. Die Sitzbank im Inneren lässt sich zu einem Bett umbauen, sodass inklusive des Platzes im Aufstelldach Schlafgelegenheiten für bis zu vier Personen entstehen.
Außerdem verfügt der Womondo Wave über eine Küchenzeile mit Spüle und Kühlschrank sowie über einen Frisch- und Abwasserkanister. Gebraucht gibt es den Campingbus für Preise zwischen 25.000 und 35.000 Euro.
Bei einem Campingbus sind die Kosten oft niedriger als bei einem Wohnmobil. Er ist deshalb eine praktische Alternative für Outdoor-Enthusiasten, die flexibel und unabhängig sein möchten. Die Auswahl an Modellen ist breit gefächert und vom günstigen Pössl Summit bis hin zum luxuriösen Marco Polo gibt es eine große Bandbreite. Auch in Sachen Einrichtung ist sowohl Minimalismus als auch Vollausstattung möglich.