Seit dem 1. September 2017 gilt EU-weit das neue, verpflichtende Messverfahren WLTP. Diese Abkürzung steht für „Worldwide harmonized Light Duty Test Procedure”. Es handelt sich dabei um ein Prüf- und Messverfahren zur Bestimmung der Abgasemissionen und des Kraftstoffverbrauchs von Kraftfahrzeugen. Das neue Verfahren löste den bisherigen NEFZ-Zyklus ab. Seit September 2018 ist WLTP für die Erstzulassung jedes Neuwagens verbindlich.
Das Ziel dieser Reform ist es, realistischere Verbrauchsangaben für die Käufer zu schaffen. Denn die Verbrauchsangaben nach dem neuen Verfahren sind genauer und näher an der Praxis: WLTP basiert auf realen Fahrdaten aus insgesamt 14 Ländern, aus denen durchschnittliche Fahrprofile entstanden sind.
Nach dem alten Verfahren NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) dauerte der Test 20 Minuten, das WLTP-Verfahren ist zehn Minuten länger. Zudem verlängerte sich die gefahrene Teststrecke von elf auf rund 23 Kilometer. Insgesamt ist das neue Messverfahren dynamischer und deutlich näher am tatsächlichen Fahrgeschehen ausgelegt. So wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 131 Stundenkilometer erhöht und lässt damit auch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 47 km/h steigen.
Bei der alten Messung nach NEFZ wurden zudem weder Aerodynamik, Gewicht, Energieverbrauch oder Zusatzausstattungen des Fahrzeugs berücksichtigt. So kam es in Summe verglichen zum Realbetrieb zu teils großen Verbrauchsabweichungen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen dem NEFZ- und dem WLTP-Verfahren auf:
NEFZ | WLTP | |
---|---|---|
Starttemperatur | 20 – 30°C, Kaltstart | 23 und 14°C, Kaltstart |
Zykluszeit | 1.180 s | 1.800 s |
Zykluslänge | 11 km | 23 km |
Geschwindigkeit | Durchschnitt: 34 km/h | Durchschnitt: 47 km/h |
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h | Höchstgeschwindigkeit: 131 km/h | |
Schaltung | Fixe Schaltpunkte | Fahrzeugspezifisch |
Sonderausstattung | Nicht berücksichtigt | Optionale Ausstattung berücksichtigt |
Quelle: ÖAMTC
Seit dem 1. September 2019 ist für jede WLTP-Messung ein RDE-Test verpflichtend. RED steht für „Real Drive Emission“. Dieser Straßentest überprüft die Werte der WLTP-Messung und dient zur genauen Einschätzung der Schadstoffemissionen. Wie der Name bereits vermuten lässt, beschreibt dieser Test das Emissionsverhalten von Fahrzeugen unter realen Bedingungen.
Die RDE-Messung findet im realen Straßenverkehr statt und wird mithilfe des Messgeräts PEMS (Portable Emissions Measurement System) durchgeführt. Dafür fährt das Fahrzeug 90 bis 120 Minuten auf öffentlichen Straßen. Die Strecke besteht dabei zu jeweils einem Drittel aus Stadt-, Überland- und Autobahnfahrten. Hierfür sind genaue Durchschnittsgeschwindigkeiten vorgegeben:
Des Weiteren ist vorgegeben, dass die Außentemperatur zwischen 0 und 30°C liegen muss und die Testfahrt nicht über 700 Meter über Null stattfindet und lediglich 100 Meter Höhendifferenz aufweisen darf.
Das neue Messverfahren WLTP gilt seit September 2017 und liefert genauere Messdaten als das alte Verfahren NEFZ. Es basiert auf realen Fahrdaten aus insgesamt 14 Ländern, aus denen durchschnittliche Fahrprofile entstanden sind. Im Vergleich zum NEFZ hat sich sowohl die Teststrecke als auch die Testdauer erhöht. Zudem nutzt WLTP andere Durschnitts- und Höchstgeschwindigkeiten und berücksichtigt auch optionale Sonderausstattungen der Fahrzeuge im Test.
Seit September 2019 ist zudem für jede WLTP-Messung ein RDE-Test verpflichtend. Die Überprüfung der Schadstoffemissionen erfolgt unter realen Straßenbedingungen. Dabei gelten genaue Vorschriften hinsichtlich der Art der Strecke, der Geschwindigkeit sowie der Außentemperatur.