Laut dem ÖAMTC gibt es in Deutschland jedes Jahr rund 56.000 Tonnen Altreifen zu entsorgen – eine beeindruckende Menge, die natürlich eine ordnungsgemäße Entsorgung absolut notwendig macht. Reifen bestehen nämlich nicht nur aus Gummi: In der Regel sind in einem Reifen auch Textilfasern und Metall enthalten. Aus diesem Grund ist die Altreifenentsorgung gesetzlich geregelt und im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz festgelegt. Hersteller und Händler von Autoreifen sowie Entsorgungsbetriebe müssen laut diesem Gesetz alte Reifen entgegennehmen und ordnungsgemäß entsorgen.
Altreifen von Autos ebenso wie von Motorrädern kannst du gegen eine geringe Zahlung oder zum Teil sogar umsonst an den folgenden Stellen entsorgen:
Reifen können auch als Kompletträder, das heißt mit Felgen entsorgt werden. Tatsächlich funktioniert die Entsorgung hier genauso wie bei Alträdern ohne Felgen. Ob mit oder ohne Felgen macht bei der Reifenentsorgung meist keinen Unterschied. Beides kannst du ganz einfach am Recyclinghof abladen. Falls du dir neue Reifen kaufst und montieren lässt, nimmt deine Werkstatt meist auch die alten Reifen mit den Felgen entgegen. Mit deinen Felgen kannst du übrigens sogar noch etwas Geld verdienen: Schrotthändler zahlen in der Regel noch ein paar Euro für alte Alufelgen. Immerhin ist Aluminium ein wertvoller Rohstoff.
Gut zu wissen
Falls Du selbst eine Service oder einen Reifenhandel besitzt, lohnen sich spezialisierte Dienstleister. Diese bieten meist einen praktischen Abholdienst vom eigenen Sammelort der Altreifen an.
Kaufst Du neue Reifen in einer Service oder bei einem Reifenhändler, fallen dafür meist keine zusätzlichen Kosten an. Die Gebühren für die Entsorgung sind hier meist schon in den Preis der neuen Reifen mit einkalkuliert. Die Annahme findet meist jedoch unter bestimmten Bedingungen statt. In der Regel muss der neue Reifensatz und die Montage bei dem jeweiligen Anbieter stattfinden, um von der kostenlosen Altreifenentsorgung profitieren zu können. Damit sparst Du Dir nicht nur die Kosten, sondern zusätzlich auch noch die Fahrt zum Recyclinghof.
Doch auch sonst ist die Entsorgung nicht teuer. Bei der privaten Abfallwirtschaft oder bei kommunalen Wertstoffhöfen variieren die Preise, sind aber wirklich erschwinglich. In Österreich sind es zum Beispiel 2-10 Euro je nach Anbieter. Es kann aber auch kostenlos geschehen. Je nach Entsorgungsstelle und Stadt unterscheiden sich die anfallenden Gebühren. Informiere dich also am besten direkt bei deiner Abgabestelle.
Die Kosten sind meist zusätzlich davon abhängig, ob du deine Reifen privat oder gewerblich entsorgst. Als privat gilt meist jede Entsorgung bis zehn Reifen. Wer selbst einen Betrieb hat und einen Dienstleister für die regelmäßige Abholung der Reifen beauftragt, kann in der Regel mit Kosten zwischen 100 und 200 Euro rechnen.
Immer wieder gibt es Autobesitzer, die sich den Weg zum Recyclinghof und die damit verbundenen Kosten sparen möchten. Die Autoreifen werden dann unsachgemäß selbst entsorgt oder im schlimmsten Fall sogar in der Natur abgeladen. Das lohnt sich jedoch nicht: Wer dabei erwischt wird, der kann sich auf wirklich hohe Geldstrafen vorbereiten. Diese werden von den einzelnen Ländern selbst bestimmt und hängen auch von der Anzahl der Reifen ab.
Um diese hohen Kosten zu vermeiden, solltest du folgende Regeln beachten:
Nur weil ein Autoreifen sein Lebensende erreicht hat, bedeutet das noch lange nicht das Ende für die Materialien in dem Autoreifen. Werden die Altreifen fachgerecht entsorgt, können sie für andere Zwecke wiederverwendet werden. Werden die alten Pneus dagegen einfach in der Natur abgeladen, können sie zu einer potenziellen Gefahr für Tiere, Menschen und die Natur werden. Diese bestehen nämlich aus Kautschuk, Metall und Textilien, die unbedingt umweltverträglich beseitigt werden müssen.
Thermische Verwertung: Alte Reifen können für die Industrieproduktion sehr nützlich sein. Hier werden die Reifen als Brennstoff verwendet. Nicht brennbare Teile werden für Zementklinker verwendet.
Stoffliche Verwertung: Immer öfter werden die Reifen durch Recycling wieder in ihre Einzelkomponenten zersetzt und dann wiederverwendet. Dafür werden die Reifen in etwa fünf Zentimeter kleine Stücke geschreddert. Anschließend können die einzelnen Bestandteile voneinander getrennt werden. So können sie zum Beispiel zu Gummigranulat verarbeitet und für Bodenoberflächen verwendet werden. Nicht selten dienen sie auch als Beimischung bei diversen Baumaterialien wie Asphalt.
Runderneuerung: Vulkaniseure können die Reifen tatsächlich komplett runderneuern und professionell wieder instand setzen. Die Reifen können anschließend weiterverkauft und ganz legal wieder verwendet werden.
Hast du auch schon einmal einen Autoreifen als Blumentopf im Garten gesehen? Oder vielleicht als Schutz in der Garage, um nicht die Wand anzufahren? So praktisch das auch ist oder so schick es auch aussieht – hiervon solltest du besser die Finger lassen. Es wird stark davon abgeraten, Altreifen nach der ursprünglichen Nutzung für andere Zwecke zu verwenden. Auto- und auch Motorradreifen enthalten Schadstoffe, die sich über die Zeit freisetzen können. Durch die enthaltenen Schadstoffe können sowohl Menschen als auch die Umwelt zu Schaden kommen – gerade, wenn sie der Witterung im Garten ausgesetzt sind. Wirst du erwischt, kann es zu einer Anzeige und einer damit verbundenen Strafzahlung kommen. Um das zu verhindern, solltest du deine Altreifen lieber direkt sachgemäß entsorgen.
Solange die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm noch nicht erreicht ist, ist es nicht verboten, Altreifen weiterzuverkaufen. Gerade bei Kleinanzeigen oder auf diversen Internetseiten gibt es immer Menschen, die nach günstigen, gebrauchten Reifen suchen.
Doch Achtung: Viele Automobilhersteller und -clubs raten sogar, bereits einige Zeit vor den gesetzlichen 1,6 mm die Reifen zu wechseln. Denn: nicht nur die Profiltiefe ist ausschlaggebend. Weiter Faktoren sind unter anderem auch die Materialbeschaffenheit. Bei Sommerreifen liegt die Empfehlung hier bei einer Profiltiefe von 3 mm und bei Winter- und Ganzjahresreifen bei 4 mm.
Zwar sind die Reifen zu diesem Zeitpunkt oft noch in einem guten Zustand – ein Weiterverkauf an Laien ist jedoch nicht empfohlen, da diese nicht einschätzen können, ob der Zustand des Reifens noch gut genug ist, um ihn weiterhin zu verwenden. Alte Reifen werden mit der Zeit spröde und sollten dann nicht mehr weiterverwendet werden. Für das Kaufen von Altreifen ist also in jedem Fall ein geschultes Auge erforderlich.
So funktioniert lokale und umweltgerechte Altreifenentsorgung
Leider werden Altreifen aus Österreich auch immer öfter in Länder exportiert, in denen es weniger strikte Vorschriften für die Entsorgung gibt. Wer so etwas verhindern möchte, kann sich vorab genau informieren, was eine Entsorgungsstätte mit den Altreifen macht. Wer an weiteren Informationen über die lokale und umweltgerechte Altreifenentsorgung interessiert ist, kann mit diversen Ansprechpartnern in Kontakt treten. Es gibt zahlreiche kommunale Abteilungen, Händler und auch Verbände, die hier Auskunft geben können.
Ab einer Profiltiefe von 1,6 mm steht aufgrund gesetzlicher Bestimmungen die Entsorgung der alten Pneus bevor. Diese sollte ordnungsgemäß durchgeführt werden. Nicht nur, weil sonst ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro entstehen kann, sondern auch, weil es sonst für Menschen und die Natur gefährlich sein kann.
Eine ordnungsgemäße Entsorgung macht es möglich, die Verbundmaterialien der Reifen wiederzuverwenden. Somit verhinderst du nicht nur ein hohes Bußgeld, sondern trägst auch etwas Positives zur Umwelt bei. Da in der Regel bei der Entsorgung auch direkt neue Reifen gekauft werden, lohnt es sich, die Altreifen direkt bei dem Reifenhändler entsorgen zu lassen. Somit fallen keine zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand an.