Die Generalfarbe bei Wohnmobilen ist Weiß - in unendlichen vielen Abtönungen. Die Hersteller bieten in der Regel nur Sondermodelle und sehr hochwertige Wohnwagen mit einer abweichenden Farbe an und selbst dann ist die Auswahl stark begrenzt. Für leidenschaftliche Camper ist das Wohnmobil aber oftmals das zweite zu Hause, weshalb viele nach Individualisierungsmöglichkeiten suchen. Wer außerdem einmal einen Blick auf einen Campingplatz geworfen hat, der sieht dort die beliebtesten Modelle reihenweise nebeneinander stehen - alle mit identischer Lackierung. Es wird sicherlich nicht nur einmal vorgekommen sein, dass Wohnmobilbesitzer deshalb schon versehentlich in den falschen Wagen steigen wollten. Das Geld, um einen Transporter wie einen VW-Bus umzurüsten und sich damit abzuheben, hat auch nicht jeder.
Eine Folie schafft hier Abhilfe, denn diese kann wie eine Lackierung vollständig auf die Außenhaut des Wohnmobils aufgezogen oder nur zur Dekoration bestimmter Flächen genutzt werden.
Ebenso ist die Folierung deines Wohnwagens eine preiswerte Alternative, wenn der Lack verwittert oder von der UV-Strahlung ausgeblichen ist. Durch die vielen Ecken, Kanten, Fenster und Türen ist die Lackierung eines Wohnmobils mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden. Hinzu kommt. dass die Oberfläche, die lackiert werden soll, ziemlich groß ist. Das Ganze ist also nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv. Wenn du dann auch noch Extrawünsche wie Dekors oder Abbildungen hast, kann sich der Preis schnell vervielfachen. Eh du dich versiehst, sind die Kosten für dein Wohnmobil höher, als du geplant hast.
Das Aufziehen einer Vinyl-Folie auf ein Wohnmobil oder einen Caravan bietet einige Vorteile gegenüber der üblichen Lackierung.
Das Aufziehen einer Vinyl-Folie auf ein Wohnmobil oder einen Caravan bietet einige Vorteile gegenüber der üblichen Lackierung.
Als Alternative zur Lackierung ist die Folie für die Neugestaltung eines Wohnmobils das deutlich preiswertere und schnellere Verfahren. Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile, die du in Kauf nehmen musst.
Es ist nicht möglich, mit einer Folierung Lackschäden auf einem Wohnmobil oder einem Caravan zu kaschieren oder abzudecken. Jeder Schaden auf dem Blech drückt sich durch die Folie und ist dann von außen als unansehnlicher Fleck sichtbar. Dies gilt übrigens auch dann, wenn die Wände des Wohnmobils aus GfK oder einem Kunststoff gefertigt sind. Im ungünstigen Fall kann GfK schimmeln. Das kommt in der Regel aber eher bei alten Modellen vor. An den Schadstellen findest du dann ein weißliches Pulver und das Material ist porös.
Da in diesen Fällen immer eine Reparatur der Karosserie erfolgen muss, um eine Ausbreitung des Schadens zu verhindern, macht eine Folierung keinen Sinn. Grund dafür ist, dass nach dem Ausschneiden, Spachteln und Beischleifen zuerst eine Lackschicht aufgetragen werden muss. Eine lediglich gespachtelte, aber ansonsten unversiegelte Stelle darf nicht mit einer Folie beklebt werden, weil der Kleber den Spachtel zersetzen würde. Da nun eh lackiert wird, macht das Bekleben mit einer Folie nur dann Sinn, wenn du dir ein außergewöhnliches Design wünscht.
Auf keinen Fall. Folien, wie sie in Baumärkten zum Bekleben von Möbeln angeboten werden, sind absolut ungeeignet. Zudem gibt es auf dem Markt Billigfolien, die sich optisch kaum von den Markenfolien unterscheiden. Allerdings zeigen Testberichte, dass diese sehr preiswerten Vinyl-Folien kaum 5 Jahre auf einem Wohnmobil überstehen. Außerdem ist es bei einigen Billigfolien nicht einfach, diese zu bedrucken. Die Motive werden nicht klar wiedergegeben, teils verschwimmen sogar die Farben und lassen dann das Design unscharf wirken.
Gerade wer sich eine Motivfolierung für sein Wohnmobil wünscht, sollte das Aufziehen der Folie einem anerkannten Fachmann überlassen. Allerdings musst du dabei unbedingt darauf achten, dass im Kostenvoranschlag und im Arbeitsauftrag die Materialien genau spezifiziert sind. Wichtig dabei ist, dass:
Das bedeutet die Abkürzung OEM
OEM steht für Original Equipment Manufacturer, sodass keine nachgemachten, minderwertigen Farben von Drittanbietern verwendet werden. Diese nachgemachten Farben sind zumeist weniger intensiv, wirken manchmal unklar oder diffus und können mitunter bereits nach kurzer Zeit verblassen.
Wichtig beim Kauf der Folie ist zudem, dass diese gegossen ist.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Kategorien von Wickelfolien: Kalandrierte und gegossene Folien. Kalandriertes Vinyl oder PVC ist dicker als gegossenes und enthält normalerweise einen aggressiveren Klebstoff. Gegossenes Vinyl passt sich besser an, ist repositionierbar und sauber ablösbar. Kalandrierte Folien sollten nicht für die Verklebung von Fahrzeugen verwendet werden, da sie sich den konkaven und konvexen Kurven des Fahrzeugs nicht so gut anpassen können wie gegossene Folien. Allerdings sind gegossene Folien bei vergleichbarer Qualität und Stärke generell immer etwas teurer, weshalb einige Anbieter auf kalandierte Folien ausweichen, um ihren Profit zu maximieren.
Wichtig bei der Wahl des Betriebes ist, dass dieser branchenzertifiziert ist und über professionelle, dazu ausgebildete Spezialisten mit viel Erfahrung verfügt. Grund dafür ist die Größe und die Form der Karosserie eines Wohnmobils, denn hier eine Folierung sauber anzubringen ist selbst für Fachleute nicht ganz einfach.
Professionelle Folierer kennen die Techniken und Tricks für die ordnungsgemäße und perfekt sitzende Anbringung und Pflege der Folie. Auftraggeber sollten darauf bestehen, mit der Person zu sprechen, die die Arbeit ausführen wird, um Unstimmigkeiten im Vorfeld zu vermeiden. Besteht diese Möglichkeit nicht, weil der Betrieb wahrscheinlich einen Drittanbieter für die Montage einsetzt, ist es ratsam, sich nach einem anderen Unternehmen umzusehen.
Die Kosten für das Bekleben eines Wohnmobils hängen von der Größe des Wohnmobils und der gewünschten individuellen Gestaltung ab. Zudem ist entscheidend, ob du eine Vollverklebung planst, oder ob es ausreicht, lediglich die großen Flächen an den Seiten und am Heck durch eine PVC-Folie neu zu gestalten.
Generell setzen sich die Kosten für eine Wohnmobilvollverklebung im Wesentlichen aus drei Phasen zusammen:
Jede dieser Phasen kann die Gesamtkosten erheblich beeinflussen.
In der Entwurfsphase ist es am kosteneffizientesten, aus den Standardfarben und -designs auszuwählen, die von der Firma angeboten werden, die die Folie anfertigt. Wenn sich das Unternehmen auf die Gestaltung von Wohnmobilverkleidungen spezialisiert hat, stehen dir für gewöhnlich facettenreiche Optionen zur Auswahl. Ein Gespräch mit den Designern der Firma ist hier hilfreich. Zu den Standardoptionen gehören Teilverkleidungen, die nur die Seiten oder die Rückseite des Wohnmobils bedecken. Es werden aber auch Vollverkleidungen mit perforierten Folien angeboten, die auch die Seitenfenster bedecken.
Wenn du nicht fündig wirst und dir eine komplett individuelle Gestaltung wünscht, musst du mit Designern Kontakt aufnehmen. Nur so lassen sich extravagante Grafiken und Motive oder sogar ein strukturierter Look in das Farbschema einfügen. Allerdings hat dies Auswirkungen auf den Preis. Deshalb liegen die Kosten für den Entwurf irgendwo zwischen 200 Euro und 1.000 Euro, abhängig von deinen Vorstellungen.
Eine Alternative ist es, die Folie selbst zu kreieren. Wer ein wenig Übung mit Grafiken und Motiven hat, der kann eine Bilddatei erstellen. Mit einem Foto des Wohnmobils lässt sich diese auf das Fahrzeug übertragen, sodass sogar Türen und Fenster einbezogen werden können. Außerdem bieten einige Online-Anbieter einen Konfigurator, über welchen sich die Folie auf das Wohnmobil anpassen lässt.
In der Produktionsphase verursachen die Qualität sowie Größe der Folie, die angewandte Drucktechnik und die eingesetzten Farben die Kosten. Hier solltest du auf keinen Fall sparen, denn Billigfolien oder Farben minderer Qualität wirken sich direkt auf die Lebenserwartung der Folie aus. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine hochwertige Chromfolie oder eine matte Folie zu wählen, was zusätzliche Kosten für das Material verursacht. Werden keine Premium-Materialien, sondern normale Folien eingesetzt, sind die Kosten normalerweise im Gesamtpreis enthalten.
Diese letzte Phase ist der wichtigsten Teile des Prozesses. Das Anbringen der Folie ist eine Kunst, die ein hohes Niveau von Fertigkeiten und reichlich Erfahrung erfordert. Eine unsachgemäße Montage kann die Langlebigkeit und das Aussehen der Folie erheblich beeinträchtigen. Deshalb ist es ratsam, wenn du dir vor der Auftragserteilung Beispiele bereits folierter Wohnmobile zeigen lässt. So kannst du dir sicher sein, dass du dir die richtigen Profis ausgesucht hast, die das nötige Maß an Kompetenz besitzen.
Wer geschickt ist und kein kompliziertes Motiv für sein Wohnmobil gewählt hat, der kann die Folienbeklebung auch in einem DIY durchführen. Aber gerade bei so großen Flächen und bei den vielen Ecken und Designformen an einem Camper ist es immer ratsam, einen Spezialisten zu beauftragen.
Abhängig davon, wie aufwendig diese drei Phasen ausfallen, liegen die Gesamtkosten für ein fertig foliertes Wohnmobil bei 800 Euro im billigsten Fall, reichlich Eigenleistung vorausgesetzt. Eine durchschnittliche Folierung kostet rund 1.500 Euro und ist damit noch immer 30 bis 70 Prozent günstiger als eine Lackierung.
Wer als Camper sein Wohnmobil folieren und somit individualisieren lassen will, dem stehen nahezu unendliche Möglichkeiten beim Design offen. Die Folierung eines Wohnmobils ist deutlich preisgünstiger als eine Lackierung, dafür aber auch weniger lange haltbar. Dies gibt dir aber auch die Gelegenheit, alle 7 bis 10 Jahre das Aussehen deines Wohnmobils zu ändern, sodass dieses wieder wie neu erscheint.