Bevor es an den Kauf geht, sind folgende Fragen zu beantworten:
Für ein komplettes Auto kostet effektfreier Lack zwischen 130 und 170 Euro. Soll das Ergebnis glänzend, matt oder perlend sein, sind es je nach Qualität und Lackart 330 bis 770 Euro.
Um die Originalfarbe des Autos zu bestimmen, wird der Farbcode genutzt. Dieser ist entweder auf einem Metallschild oder auf einem Aufkleber an oder im Fahrzeug abzulesen.
Die Standardlösung ist der Unilack. Er wird auch als Zwei-Komponenten-Lack bezeichnet und ist im Vergleich zu anderen Sorten weniger aufwendig in der Anwendung. Er besteht aus einer Mischung aus Basis- und pigmentierten Klarlack und hat eine glänzende Aushärtung. Sein Vorteil liegt darin, dass er kaum ausbleicht und bei komplett weißen oder schwarzen Autos keine Reflexionsverzerrungen hervorruft. Dadurch, dass er nur dünn aufgetragen wird, ist bei der Politur Vorsicht geboten.
Eine der beliebtesten Lackarten ist die Metallic-Variante, auch als “metallisé” bezeichnet. Im Gegensatz zum Unilack sind Metallic-Lacke beständiger und haben einen glänzenden Effekt. Grund dafür sind die in ihre Schichten eingearbeiteten Metallstücke. Diese Glimmerblättchen werden auch “mica” genannt und geben dem Lack seinen typischen körnigen Look. Beim Metallic handelt es sich meistens um einen zweischichtigen Lack. Zunächst wird eine Effektschicht aufgetragen und im Anschluss daran eine Schicht aus Klarlack.
Komplett ohne Glanzeffekt ist der Mattlack. Bei ihm darf keine Politur angewendet werden. Er ist weniger empfindlich gegen Fingerabdrücke sowie Staub und wird mit Hilfe von Hochdruckreinigern gesäubert. Der Lackierprozess ist der gleiche wie bei anderen Lackarten. Das Material enthält jedoch ein Mattierungsmittel aus Silikat-Partikeln und ist deswegen in der Anschaffung teurer als glänzender Lack. Charakteristisch für ihn ist seine Optik, die die Konturen des Fahrzeugs betont.
Eine weitere Art ist der Perleffekt-Lack, bei dem Perlglanzpigmente untergemischt werden, die insbesondere bei Tageslicht eine besondere Optik entfalten. Bei einem Interferenzlack verändert sich der Look des Autos durch die Perspektive. Je nachdem, von wo auf das Auto geschaut wird, zeigt diese Art des Lacks eine andere Farbe.
Für die Ermittlung der Menge des Autolacks kommt es auf die Größe des Fahrzeugs an.
Bei einem Kleinwagen werden für einen Stoßfänger etwa 0,4 Liter benötigt. Ein Kotflügel oder die Heckklappe brauchen um die 0,5 Liter und die Motorhaube oder eine Fahrzeugtür haben einen Bedarf von 0,6 Litern je Bauteil. Soll ein kompletter Kleinwagen lackiert werden, erfordert das erfahrungsgemäß 2,7 Liter.
Ein mittelgroßes Auto - wie etwa der Audi A4 - macht mehr Lack erforderlich. Bei den Stoßfängern sind 0,5 Liter notwendig, Kotflügel und Heckklappe brauchen 0,6 Liter und die Motorhaube sowie eine Tür müssen mit 0,7 Litern Lack bearbeitet werden. Die Komplettlackierung liegt bei einem mittelgroßen Wagen bei 3,3 Litern.
Große Autos wie der A6 skalieren im Verhältnis geringfügig anders. Eine Tür, ein Kotflügel und die Heckklappe liegen bei je 0,7 Litern. Der Stoßfänger braucht etwa 0,6 Liter und die Motorhaube 0,8 Liter Lack. Soll das komplette Fahrzeug bearbeitet werden, macht das in Summe 3,8 Liter erforderlich.
Um ein Motorrad zu lackieren, muss bei einer 125er Maschine mit circa 1,5 Litern Lack gerechnet werden. Handelt es sich um einen 500 Kubikzentimeter großen Motor, werden 1,8 Liter benötigt und sehr große Maschinen mit 1.000 Kubik können 2 bis 2,5 Liter brauchen.
Wer Autolack günstig kaufen möchte, sollte auf positive Kundenbewertungen achten. Billige Lacke kosten zwar pro Liter weniger, können aber unterm Strich zu einem Mehraufwand führen. Wird die Farbdeckung nicht erreicht, werden zusätzliche Schichten und damit eine höhere Lackmenge sowie eine größere Arbeitsleistung erforderlich.
In der Regel empfiehlt es sich, für ein gutes Ergebnis den Lack eines renommierten Herstellers zu nehmen. Das Material ist im Vergleich zur Arbeitsleistung der bedeutend kleinere Posten beim Lackieren, trägt aber maßgeblich zum Ergebnis bei. Für die Qualität sind entscheidende Faktoren die Haltbarkeit sowie die Widerstandskraft des Lacks und die Beständigkeit der Farbe.
Zeit und Geld sparen mit Folierung
Als Alternative zum Lackieren kann eine Folierung sinnvoll sein. Der Prozess ist schneller und lässt sich später wieder rückgängig machen. Außerdem produziert er geringere Kosten und weniger Aufwand.
Ein ungeöffneter Lack lässt sich problemlos mehrere Jahre lagern, ohne dass er an Qualität verliert. Ist eine geöffnete Dose übrig geblieben, sollte sie direkt nach Benutzung luftdicht verschlossen werden. Damit der Inhalt keinen Schaden nimmt, muss die Lagerung kühl, aber frostfrei erfolgen.
Für die Lackierung selbst sind neben dem Lack eine Sprühpistole mit Kompressor, ein Atemschutz gegen die Dämpfe sowie Schleif- und Poliermittel nötig. Um alte Lackschichten zu entfernen, braucht es einen Lackentferner und für den Schutz nicht zu lackierender Teile entsprechendes Abdeckmaterial. Außerdem sind für die meisten Lackarten eine Grundierung und zusätzlicher Klarlack erforderlich.
Vom matten über den glänzenden bis hin zum Lack ohne Effekt gibt es verschiedene Arten, wie sich die Optik eines Autos gestalten lässt. Je nach den persönlichen Vorlieben und dem Budget beantwortet sich die Frage, welcher Lack der richtige ist, anders. Zu beachten ist dabei, dass der Lacktyp die Pflege bestimmt. Manche Lacke müssen manuell per Hand gesäubert werden, andere sind waschanlagengeeignet. Der Preis für den Lack hängt neben der Qualität von seinen Eigenschaften und dem Hersteller ab.