Die Beurteilung des Lacks steht an erster Stelle beim Polieren
Als Laie können Sie nicht oder nur schwer beurteilen, ob Ihr Autolack ein Kunstharzlack ist oder einer auf Wasserbasis. Deshalb ist es sicherer, mit einem Pflegemittel zu polieren, das für beide Systeme geeignet ist. Den entsprechenden Hinweis finden Sie auf den Anleitungen der Flaschen.
Das zweite wichtige Kriterium ist der Zustand des Lacks: Je glanzloser oder stumpfer er ist, desto stärker wählen Sie den Anteil an Schleifmittel in der Politur. Die Hersteller klassifizieren ihre Mittel gern nach diesen Gesichtspunkten: "neu", "leicht verwittert", "mittelmäßig oder stark verwittert". Ein Lack ist stark verwittert, wenn er vollständig blind ist und sich mit einem trockenen weichen Tuch nicht blank reiben lässt.
Polieren bedeutet: abtragen
Die Lackschicht am Auto ist wenige Mikrometer stark. Haben Sie es mit einem neuen Lack zu tun, geht es in erster Linie darum, eine glänzende Versiegelung zu erzeugen. Hier verwenden Sie Politur ohne Schleifmittelzusatz. Dabei tragen Sie kein Material ab. Reiben Sie dagegen kräftig mit einer schleifmittelhaltigen Politur, wird die Lackschicht schnell dünner.
Besonders an hervorstehenden Stellen, Kanten oder Rändern von Vertiefungen müssen Sie vorsichtig arbeiten. Kontrollieren Sie zwischendurch das Ergebnis Ihrer Bemühungen, um aufzuhören, wenn sich der Glanz nicht mehr verbessern lässt. Das gilt insbesondere, wenn Sie als Laie Poliermaschinen einsetzen. Ist ein Kratzer zu beseitigen, kommt es auf dessen Tiefe an.
Damit Sie nicht bis zur Grundierung schleifen, reparieren Sie zuerst den Schaden mit einem Farbstift oder Spray.
Die richtige Arbeitsmethode beim Autopolieren
Nutzen Sie an heißen Tagen die Morgen- oder Abendstunden zum Polieren. Stellen Sie sich auf eine kleine Bockleiter, damit Sie gut an die Dachfläche reichen. Mit Haushaltshandschuhen vermeiden Sie den Hautkontakt mit der Politur, wenn Sie empfindliche Haut haben. Zum Auftragen des Mittels kann ein alter Waschlappen dienen. Das Polieren gelingt Ihnen am besten mit einem weichen Lappen.
- Reinigen Sie Ihr Auto gründlich, der Lack muss sauber sein. Schmutz ist als Poliermittel nicht geeignet.
- Prüfen Sie die Verarbeitungsempfehlung auf dem Gebinde. Lesen Sie, ob Sie das Mittel bei Sonne oder im Schatten anwenden müssen und ob der Lack trocken sein muss.
- Geben Sie kleine Mengen der Politur auf einen sauberen Lappen und verteilen Sie das Mittel nach Gebrauchsanweisung. Arbeiten Sie abschnittsweise ohne Fehlstellen oder doppelte Behandlung. Mit kreisenden Bewegungen und entsprechendem Druck erreichen Sie die beste Wirkung. Poliermaschinen helfen bei größeren Flächen.
- Ist die Politur abgetrocknet, entfernen Sie den Belag mit dem weichen Lappen. Ein leichter Druck erzeugt den Hochglanz. Lassen Sie keine Rückstände der Politur auf dem Lack zurück. Nachspülen ist nicht notwendig.
- Polituren von guten Herstellern versprechen einen Langzeitschutz von bis zu einem halben Jahr. Wichtig ist die Behandlung vor allem vor dem Winter, damit isolieren Sie die schädlichen Streusalzrückstände. Von gepflegtem Lack perlt Wasser ab.
Das Angebot an Poliermitteln ist schier unübersehbar. Achten Sie bei der Auswahl auf die Angaben zur Langzeitwirkung und einfachen Anwendung. Das teuerste Mittel ist nicht immer das beste.
Oldtimer überlassen Sie besser dem Polierprofi
Damit dass das beste Ergebnis erreicht wird, lassen Sie Ihr Fahrzeug besser von einem Fachmann polieren. Das ist immer ratsam, wenn das Objekt einen besonderen Status hat wie ein beispielsweise ein Oldtimer. Ein erfahrener Profi kann gut einschätzen, ob am Autolack noch etwas zu retten ist. Die letzte Option bleibt die (teure) Neulackierung. Bei Ausbesserungen spielt die Farbschattierung eine große Rolle. Schließlich möchte niemand mit einem gescheckten Auto herumfahren. Nur ein Fachmann ist in der Lage, den richtigen Farbton zu treffen.
Einen verwitterten Autolack durch Polieren wieder attraktiv zu machen, kann eine richtig anstrengende Arbeit sein. In den meisten Fällen werden Sie aber für Ihre Mühe mit dem glänzenden Outfit Ihres guten Stücks zu geringen Kosten belohnt.