Eine Autofolierung unterteilt sich in mehrere Schritte: Zuerst muss das Auto gründlich gewaschen werden. Dabei sollten jedoch weder Wachs noch eine Politur zum Einsatz kommen, da sie die Haftung beeinträchtigen. Im Service erfolgt im nächsten Schritt vor der eigentlichen Folierung auch nochmal eine Waschung, damit die Oberfläche des Fahrzeugs frei von Verschmutzungen ist. Anschließend werden kleinere Teile der Karosserie abmontiert, die von der Folierung ausgeschlossen sind. Dazu gehören beispielsweise Leuchten und Türgriffe. Als nächstes wird das Fahrzeug vermessen und die Folie wird zugeschnitten. Nachdem die Folie aufgetragen wurde, wird sie mit einer sogenannten Rakel glatt gestrichen und auf etwa 90 Grad Celsius erwärmt.
Durch die hohe Temperatur erhält die Folie eine höhere Dehnbarkeit und kann sich besser an die Formen der Karosserie anpassen. Nach der Beklebung werden die Folienreste abgeschnitten und das Material wird versiegelt. Außerdem erhält es eine Politur. Insgesamt dauert es zwischen zwei und fünf Tagen, um ein Auto zu folieren.
Wer sein Auto farblich komplett umgestalten möchte, der nimmt eine Vollfolierung in Anspruch. Diese Methode wird auch Car-Wrapping genannt und beinhaltet die großflächige Beklebung des gesamten Fahrzeugs. Im Gegensatz dazu wird bei einer Teilfolierung nur ein bestimmtes Areal bearbeitet. Zum Beispiel nur die Motorhaube, das Dach oder die Außenspiegel.
Eine weitere Art der Autofolierung ist das Branding. Bei diesem werden Schriftzüge, Logos oder Markenbotschaften auf das Auto geklebt. In der Regel erfolgt die Beklebung auf eine bereits bestehende Folie und kann mit einer Voll- oder Teilfolierung kombiniert werden. Eingesetzt wird das Branding, um einem Unternehmen, einem Produkt oder einer Institution Sichtbarkeit zu verleihen. Aber auch persönliche Schriftzüge oder einfache Gestaltungselemente können umgesetzt werden.
Dicker als normale Autofolie ist die Lackschutzfolierung. Durch sie wird das Fahrzeug gegen Steinschläge und Kratzer geschützt. Doch auch Ladekanten oder Ein- und Ausstiege können mit ihr gegen Beschädigungen gesichert werden. Die Lackschutzfolierung wird üblicherweise nicht am ganzen Fahrzeug aufgetragen, sondern meist nur im vorderen Bereich bzw. an den zu sichernden Elementen.
Zu guter Letzt gibt es noch die Scheibenfolierung. Sie kann vier verschiedenen Zwecken dienen: Als Sonnenschutz gegen UV-Strahlung, als Sichtschutz vor neugierigen Blicken, als Blendungsschutz vor Scheinwerfern oder anderen Lichtquellen und als Einbruchschutz.
Zwar können sich Fahrzeughalter in Sachen Folierung kreativ ausleben und ihr Auto individuell gestalten. Dennoch sind bestimmte Bereiche in Österreich verboten. Dazu gehören das Bekleben von Nummernschildern sowie die Folierung von Scheinwerfern und Leuchten. An Scheiben sind nur die bereits genannten Folierungsarten erlaubt.
Entscheidend für alle Arten ist, dass sie die Sicherheit im Straßenverkehr nicht beeinträchtigen. So sind zum Beispiel großflächige Spiegel- oder Chromfolien verboten, da sie andere Verkehrsteilnehmer blenden könnten. Das gleiche gilt bei Signal- und Warnfarben sowie bei Reflexfolien. Grundsätzlich können sie eingesetzt werden, jedoch nur, wenn sie in ihrer Art und Größe keine Gefährdung darstellen.
Ebenfalls nicht erlaubt ist das Aufbringen von verfassungsfeindlichen Symbolen, Staatswappen sowie von geschützten Wörtern. Der Aufdruck Polizei ist nur der gleichnamigen Institution vorbehalten und bei Nichtbeachtung kann selbige ein Bußgeld verhängen oder im schlimmsten Fall die Betriebserlaubnis für das Kfz entziehen.
Beim Auto folieren hängen die Kosten davon ab, wie umfangreich foliert werden soll und welches Material verwendet wird. Eine Teilfolierung - wie etwa die Gestaltung der Motorhaube oder der Seitenspiegel – kostet etwa 500 Euro. Gleiches gilt für eine Lackschutzfolierung der Fronthaube. Wer nur die Ladekante schützen möchte, bleibt sogar bei unter 200 Euro, während eine Versiegelung des gesamten Fahrzeugs bis zu 7.000 Euro betragen kann.
Im Gegensatz dazu belaufen sich beim rein optischen Autofolieren die Kosten auf etwa 1.500 und 5.000 Euro. Der Grund dafür, dass der Lackschutz teurer ist, liegt darin, dass das verwendete Material rund drei Mal dicker sein muss, um die schützende Wirkung zu erzielen. Beim Branding sind die Preise sehr unterschiedlich und hängen vom Aufwand ab.
Für Tönungsfolien an den Scheiben werden bei einem Kleinwagen ungefähr 150 Euro und bei einem Van bis zu 350 Euro fällig. Günstiger als die konventionelle Autofolierung ist das Car Dipping. Bei diesem wird keine Folie verklebt, sondern aufgesprüht. Die Kosten hierfür können deutlich unter 1.500 Euro liegen. Gerade in den USA ist Car Dipping in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Die Methode erfordert jedoch präzises und professionelles Arbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Insbesondere beim Car Dipping stellt sich für viele Autofahrer die Frage: Kann ich mein Fahrzeug auch selbst folieren? Der Ablauf ist jedoch bei allen Methoden sehr anspruchsvoll und sollte am besten von einem Service durchgeführt werden. Beim Car Dipping müssen zum Beispiel mehrere Schichten aufgetragen werden, damit ein einheitliches Farbbild entsteht. Gleichzeitig dürfen die Schichten aber nicht zu dick sein, damit sich keine Laufnasen bilden.
Die klassische Folierung erfordert ebenfalls große Akkuratesse, damit die Folie einen guten Halt bekommt und ästhetisch aussieht. Wer hier Fehler macht, läuft Gefahr, dass sich das Material vom Fahrzeug löst oder optische Makel aufweist. Hinzu kommt, dass Werkstätten bereits im Vorfeld einschätzen können, welche Folierung im Straßenverkehr zugelassen ist. Wer falsch foliert, muss mit Strafen von bis zu 90 Euro rechnen.
Die Autofolierung ist eine kostengünstige und praktische Alternative zur Lackierung. Wer den Straßenverkehr nicht gefährdet und keine verbotenen Aufdrucke verwendet, kann seiner Kreativität freien Lauf lassen und damit das eigene Kfz individuell anpassen. Die Folie kann dabei sowohl das Erscheinungsbild ansprechender gestalten als auch eine schützende Funktion ausüben.