Nach wie vor sind Stahlfelgen im Handel, denn diese sind preisgünstig, sehr robust und ideal für die Bereifung im Winter. Grund dafür ist, dass Alufelgen und Streusalz keine gute Kombination sind. Ist eine Alufelge nicht ausreichend gegen das Salz auf der Straße geschützt, kann sich dieses in das Material hineinfressen und die Felge zerstören. Da in den kalten und nassen Monaten verstärkt Schmutz aufgewirbelt wird, ist das also kein unwahrscheinliches Szenario.
Dennoch sind Leichtmetallfelgen bzw. Alufelgen die inzwischen meist genutzten Träger von Autoreifen. Eine gute Alufelge ist deutlich leichter als eine gleich große Stahlfelge, was sich auf den Kraftstoffverbrauch und die Bremsleistung auswirkt.
Formel 1-Boliden und Supersportwagen sind neuartige Felgen vorbehalten, die zu großen Teilen aus Carbon bestehen. Diese sind extrem stabil und sehr leicht, müssen aber während der Fahrt permanent gekühlt werden.
Die Autoreinigung auf einem Privatgrundstück ist nur in seltenen Fällen erlaubt, auf öffentlichen Straßen ist es generell verboten. Es liegt in der Entscheidungsfreiheit der jeweiligen Gemeinde, ob das Waschen des Autos von Hand auf einem Privatgrundstück genehmigt wird. Grund dafür ist, dass beim Autowaschen und Reinigen der Felgen Ölreste, Schmierstoffe und Bremsstaub im Abwasser und damit im Erdreich oder der Kanalisation landen. Gemäß Wasserhaushaltsgesetz und dem Bundesbodenschutzgesetz ist genau dies ein absolutes Tabu. Erlaubt ist es allerdings, die Verglasung des Fahrzeuges zu reinigen, das Auto zu polieren und den Innenraum zu säubern.
Damit verbleiben für die Autowäsche und die Reinigung der Felgen nur noch offiziell ausgewiesene Autowaschplätze und Autowaschanlagen. Wer es besonders sorgfältig mag, der kann sein Auto auch einem Fahrzeugaufbereiter übergeben. Diese Profis verwandeln selbst einen älteren Gebrauchtwagen in ein Neufahrzeug – zumindest optisch.
Generell gilt für alle Felgenarten, dass bei starker Verschmutzung eine sorgfältige Vorbehandlung viel Arbeit ersparen kann. Wie bei der Reinigung der Felgen vorzugehen ist und wie sich Alufelgen perfekt reinigen lassen, zeigen wir dir in dieser Anleitung:
Zum groben Reinigen der Felgen ist ein Hochdruckreiniger recht praktisch. Damit lassen sich hartnäckiger Schmutz und die gröbsten Flecken entfernen oder zumindest anlösen. In der Autowaschstraße werden die Felgen in der Regel mit einem Hochdruckreiniger gereinigt. Alternativ kann ein Hochdruckreiniger zur Reinigung an einem SB-Waschplatz eingesetzt werden.
Mit dem Hochdruckreiniger kann allerdings nur die von außen sichtbare Fläche der Felge gereinigt werden. Wichtig ist aber auch die Sauberkeit der innenliegenden Oberflächen. Wird hier nicht gereinigt, kann sich der Schmutz dauerhaft festsetzen. Viel schlimmer dabei ist, dass sich Bremsstaub, Benzole oder Öle in das Material fressen und dieses zerstören, wenn diese Stoffe nicht regelmäßig entfernt werden. Insbesondere wenn eine Mischung mehrerer Substanzen vorhanden ist, können von außen unbemerkt chemische Prozesse ablaufen, die das Material angreifen. Deshalb müssen die inneren Oberflächen der Felge mit einer Bürste gesäubert werden. Zahnbürsten haben sich hier bewährt. Eine Alternative ist ein Düsenkopf, wie er zum selbsttätigen Reinigen von Dachrinnen genutzt wird. Die kraftvolle Sprühdüse wird auf den Schlauch montiert und kann so flexibel im Inneren der Felge eingesetzt werden. Sind allerdings die durch das Design vorhandenen Löcher in der Felge zu klein für die Bürste oder den Sprühkopf, um die Innenseiten zu erreichen, hilft nur noch die Demontage der Räder.
Nach dieser ersten Vorbehandlung werden die Felgen mit einem Felgenreiniger aus dem Autozubehör eingesprüht. Hier hat sich gezeigt, dass stark schäumende Mittel oft eine bessere Wirkung zeigen. Grund dafür ist der Schaum, der nicht sofort abfließt, sondern auf der Oberfläche haftet, sodass sich die Einwirkzeit verlängert. Wichtig ist zudem, dass der Felgenreiniger keine Schleifkörper enthält, so wie beispielsweise in einigen Autopolituren üblich. Reiniger mit Schleifkörpern erleichtern zwar die Arbeit, rauen jedoch die Oberfläche der Felge an, sodass sich in der Folge Dreck noch leichter festsetzen kann.
Mit einer praktischen Felgenreinigungsbürste aus dem Zubehörhandel geht es nun dem Dreck an den Kragen. Wem diese Arbeit zu anstrengend ist, der kann eine Bohrmaschine oder eine Poliermaschine zur Hilfe nehmen. Für beide Maschinen sind zumeist in Baumärkten, mitunter auch im Kfz-Zubehörhandel Bürstenaufsätze erhältlich. Mit maschineller Kraft ist das Felgenreinigen binnen kurzer Zeit erledigt. Es empfiehlt sich, den Felgenreiniger im Anschluss mit einem Tuch (Baumwolle oder Mikrofaser) und lauwarmem Wasser abzuwischen.
Sind die Felgen wieder makellos sauber, sollten diese geschützt werden. Nur so lässt sich vermeiden, dass sich erneut Dreck auf hartnäckige Weise festsetzen kann. Eine solche Felgenversiegelung wird je nach Produkt und Hersteller entweder aufgesprüht oder mit einem Lappen bzw. Tuch aufgetragen. Wichtig ist dabei, auch die Innenflächen der Felgen zu schützen. Derartige Felgenversiegelungen halten in der Regel bis zu 6 Monate, weshalb von Kfz-Spezialisten je eine Felgenreinigung im Frühjahr und Herbst empfohlen wird.
Tipp
Wichtig ist bei der Auswahl des Produktes, dass im Frühjahr keine Felgenversiegelung gekauft wird, die Wachs enthält. Steht der Wagen im Sommer in der Sonne, schmilzt das Wachs und die Felge ist ungeschützt.
Einige Autobesitzer rücken mit Cola dem Dreck auf den Felgen zu Leibe, andere schwören auf Essigreiniger, Backofenspray, Zahnpasta oder Backpulver. TÜV, DEKRA und ADAC sind diesen Mythen zumindest teilweise auf den Grund gegangen. Das Ergebnis ist eher ernüchternd, denn die meisten Hausmittel zum Reinigen der Felgen wirken nur in speziellen Fällen oder gar nicht. Wir zeigen dir, woran das liegt.
In der Tat lässt sich mit Backofenspray eine Felge reinigen. Allerdings nur, wenn kein oder wenig Bremsstaub beteiligt ist. Und wenn die Verschmutzung nicht besonders hartnäckig ist. Hat sich Bremsstaub dick auf einer Felge niedergeschlagen, ist Backofenspray nahezu wirkungslos.
Ein weiterer Nachteil von Backofenspray oder einem Backofenreiniger ist, dass diese Mittel nicht auf die Bremsen, insbesondere auf die Bremsbeläge gelangen dürfen. Einige dieser Reinigungsmittel aus der Küche enthalten Substanzen, welche die Bremsbeläge nachhaltig beschädigen können.
Eine unabhängige chemische Analyse von WD-40 ergab eine recht genaue Zusammensetzung des angeblichen Wundermittels für alle Fälle – auch für die Felgenreinigung.
Dabei stellte sich heraus: WD-40 ist größtenteils eine Mischung aus Babyöl, Vaseline und dem feinen Schleim, wie er in selbstgebauten Lavalampen vorkommt. Außerdem enthält WD-40 eine Fülle von Alkanen-Kohlenwasserstoffen.
Diese Kohlenwasserstoffe, C10H22, sind ein häufiger Bestandteil von Benzin. Sie tragen dazu bei, dass WD-40 bei kalten Temperaturen flüssig bleibt, denn das Mittel gefriert erst bei etwa -21 Grad Celsius.
Zu den Alkanen gehören Nonan, Tetradekan und Cyclohexan. Diese Stoffe stammen teils aus der Natur. Ursprung sind beispielsweise die Pheromone von Schaben und Ameisen. Vorteil dieser Alkane ist ihre wasserabweisende Eigenschaft. Dimethylnaphthalin ist als Lösungsmittel enthalten und Kohlendioxid sorgt dafür, das die Moleküle der Alkane nicht miteinander verkleben.
Mit Ausnahme des Isomer Dimethylnaphthalin ist in WD-40 keine Substanz enthalten, die eine effiziente Reinigungswirkung besitzt. Dafür ist in WD-40 reichlich Mineralöl zu finden.
Kommt das in WD-40 enthaltene Mineralöl auf die Bremsscheiben oder die Bremsbeläge, ist sofort ein Werkstattbesuch notwendig. Die Bremsbeläge nehmen das Öl auf und müssen deshalb ausgetauscht werden, weil sie die erforderliche Bremsleistung nicht mehr erbringen können.
Tatsächlich lassen sich lackierte Stahlfelgen und auf Hochglanz polierte Alufelgen recht gut mit einem herkömmlichen Spülmittel aus der Küche reinigen. Allerdings: Haften den Felgen Bremsstaub oder Teerspritzer an, haben die Spülmittel die Grenze ihrer Reinigungskraft erreicht. Selbst bei solchen Produkten mit reichlich Tensiden ist die Reinigungswirkung bei wirklich hartnäckigen Verschmutzungen minimal oder nicht feststellbar.
Das Rezept ist einfach: Man streue Backpulver großzügig auf die zu reinigende Autofelge, bedecke diese mit Papiertaschentüchern und übergieße dann die Felgen mit Essig. Weiterhin heißt es, dass nach einer Einwirkzeit von nur 20 Minuten die Papiertücher entfernt werden sollen. Danach reicht es aus, die Felgen mit einem weichen Tuch abzureiben und anschließend gründlich mit klarem Wasser abzuspülen.
Wenn dir das Prozedere bekannt vorkommt, ist das kein Wunder: Das funktioniert beim Grillrost aus dem Garten und der verrusten Pfanne vom Gasherd – nicht aber bei Teerspritzern oder Bremsstaub auf Autofelgen. Überdies mögen insbesondere Alufelgen keine stark säurehaltigen Mittel. Es kann zu Verfärbungen kommen und das Aluminium kann ausblühen, also einen hässlichen weißen Belag bilden.
Für gewöhnlich sehen sich Autofahrer ihre Felgen recht selten aus unmittelbarer Nähe an. Werden die Felgen gereinigt, ist dies anders. Deshalb bietet es sich an, die gesamte Felge etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei solch einem Felgencheck ist auf kleine Löcher durch Säurefraß oder Rost, auf Kratzer, Risse und auf Verformungen zu achten.
Den meisten Autofahrern ist nicht bewusst, welche Kräfte auf einem Rad liegen, insbesondere bei Kurvenfahrten. Ein normales Rad am Auto mit 18-Zoll-Felge dreht sich bei 100 km/h rund 1.200 Mal je Minute oder etwa 18 Mal je Sekunde. Ist die Felge beschädigt, ist deren stabile Integrität beeinträchtigt. Dann kann die Felge nicht mehr die Kräfte aufnehmen, für die sie konstruiert wurde. In den schlimmsten Fällen bricht die Felge, der Reifen wird von der Felge geschleudert, der Felge stellt sich quer zur Fahrtrichtung oder die Felge bewirkt, dass das Auto einen Sprung macht. Fast immer ist die reguläre Bremsleistung bei einer beschädigten Felge vermindert. Zudem kann das Fahrzeug die Spur nicht mehr halten, lässt sich schwer lenken und Kurvenfahrten können zum Abenteuer werden.
Risse treten zumeist bei Stahlfelgen auf. Bei einer Alufelge kommt es in der Regel zum Bruch, weil dieses Material zwar stabil, aber doch recht spröde ist. Geht der Riss durch die gesamte Materialstärke, ist ohne Wenn und Aber die Felge auszutauschen. Bei Alufelgen reicht schon ein Kratzer aus, wenn dieser mehr als 1 mm tief ist. Oder wenn er weniger als 50 mm vom Rand der Felge entfernt ist. In diesen Fällen ist eine Reparatur nach dem schonenden und allgemein genutzten WheelDoctor-Verfahren untersagt. Dieses Verbot gilt natürlich auch, wenn eine Alufelge geschweißt werden müsste. Im Prinzip verbietet die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) alle Maßnahmen an den Felgen, die das ursprüngliche Materialgefüge nachhaltig beeinträchtigen.
Tipps für langlebige Stahlfelgen
Sie sind selten geworden, denn Stahlfelgen erhöhen durch ihr Mehrgewicht im Vergleich zu Alufelgen den Kraftstoffverbrauch spür- und messbar. Trotzdem haben Stahlfelgen einige Vorteile, darunter den der hohen Stabilität und Robustheit. Wer seine Stahlfelgen dauerhaft schützen will, der sollte über eine Pulverbeschichtung der Felge nachdenken. Die Beschichtungen werden von Schlossereien angeboten, aber auch von zahlreichen Behindertenwerkstätten – und dort für gewöhnlich sehr günstig. Überdies sind die Ergebnisse überaus attraktiv. Die Technik des Pulverbeschichtens ermöglicht inzwischen Regenbogen-, Glitzer sowie Mehrfarbeffekte, was sich insbesondere auf einem kultigen Kleinwagen als extravagantes Statement besonders gut macht.
Die Pflege und intensive Reinigung der Felgen ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern berührt ernst zu nehmende Gründe der Fahrsicherheit. Fahrzeughalter sollten die Grundregeln einhalten, um Felgen richtig zu reinigen. Andernfalls kann schon ein unsachgemäß gewähltes oder angewendetes Mittel zur erheblichen Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen.