Ein sicherer Umgang mit Winterreifen ist im Winter unerlässlich, um auf verschneiten und vereisten Straßen nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. In Deutschland gibt es spezifische Regelungen zur Winterreifenpflicht, die Autofahrer unbedingt beachten sollten.
Die Winterreifenpflicht in Deutschland gilt vom 1. Dezember bis zum 31. März. Genau genommen handelt es sich bei dieser „Winterreifenpflicht“ nicht um eine generelle Winterreifenpflicht, sondern eine situative.
In dem genannten Zeitraum müssen Fahrzeuge bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Winterreifen ausgestattet sein. Doch was genau sind „winterliche Straßenverhältnisse“? Laut dem Gesetz gelten diese als gegeben, wenn Schnee, Schneematsch oder Eisglätte auf den Straßen vorherrschen.
Herrschen im Zeitraum vom 1. Dezember bis 31. März die zuvor genannten Bedingungen nicht, weil es beispielsweise deutlich wärmer ist, dann ist es nicht nötig, Winterreifen aufzuziehen. Es liegt also in der Verantwortung des Fahrers, die Witterungsbedingungen zu beurteilen und entsprechend zu handeln.
gut zu wissen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Winterreifenpflicht nicht nur für Pkws gilt, sondern auch für andere Fahrzeugkategorien wie Lkws, Motorräder und Anhänger. Bei Verstoß gegen die Winterreifenpflicht drohen Bußgelder und im Falle eines Unfalls können sogar die Versicherungsleistungen gefährdet sein.
Die Profiltiefe ist ein wichtiger Faktor für die Sicherheit beim Fahren mit Winterreifen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. Allerdings empfiehlt der ADAC für Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern und für Winterreifen mindestens eine Profiltiefe von 4 Millimetern.
Eine zu geringe Profiltiefe erhöht das Risiko von Aquaplaning und reduziert die Haftung auf Schnee und Eis. Die Folgen sind ein deutlich längerer Bremsweg und eine schlechtere Haftung in Kurven. Was im schlimmsten Fall zu einem Ausbrechen des Fahrzeugs führen kann.
Um die Profiltiefe zu überprüfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Methode ist die Verwendung einer 1-Euro-Münze. Der goldene Rand der Münze hat eine Breite von 3 Millimetern, was der optimalen Profiltiefe von Winterreifen entspricht. Die Münze wird einfach in die Profilrillen geschoben. Wenn der goldene Rand in der Rille verschwindet, ist eine empfohlene Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern gewährleistet.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Profiltiefenmessers, das in jedem Baumarkt erhältlich ist. Ein solches Profiltiefenmesser funktioniert ähnlich wie eine Schieblehre. Das Profiltiefenmesser ist auf das Profil zu setzen. Anschließend ist der Schieber nach unten in die Profilrille zu schieben. Anhand einer Messskala lässt sich jetzt die genaue Profiltiefe ablesen. Solche Geräte gibt es ebenfalls in elektronischen sowie weiteren Varianten.
Darüber hinaus sollten Winterreifen das M+S-Symbol (Matsch und Schnee) oder das Alpine-Symbol (Berg mit Schneeflocke) tragen. Diese Kennzeichnungen zeigen an, dass die Reifen für den Einsatz bei winterlichen Straßenverhältnissen geeignet sind und bestimmte Qualitätsstandards erfüllen.
Es ist wichtig, die Profiltiefe regelmäßig zu überprüfen und bei Reifenverschleiß die Winterreifen rechtzeitig zu wechseln. Damit ist immer eine optimale Haftung des Fahrzeugs und somit die Sicherheit auf winterlichen Straßen sichergestellt.
Für Winterreifen gelten spezielle Geschwindigkeitsbegrenzungen, die auf dem Reifen selbst durch den sogenannten Geschwindigkeitsindex angegeben sind.
Dieser Index gibt an, für welche maximale Geschwindigkeit der Reifen zugelassen ist. Es ist wichtig, diese Geschwindigkeitsbegrenzungen unbedingt einzuhalten, um die Sicherheit auf winterlichen Straßen zu gewährleisten. Bei zu hohen Geschwindigkeiten kann sich die Haftung der Winterreifen auf Schnee und Eis reduzieren, was zu einem erhöhten Unfallrisiko führt.
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen für Winterreifen sind in der Regel niedriger als für Sommerreifen. Es ist daher wichtig, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Winterreifen zu beachten und die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen.
Darüber hinaus sind Winterreifen keine Rennreifen und es kann bei starker Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu einem strukturellen Versagen der Reifen kommen. Dies kann lebensgefährliche Folgen haben und deshalb sind die angegebenen Maximalgeschwindigkeiten unbedingt einzuhalten.
Nachfolgend der Geschwindigkeitsindex, der Auskunft darüber gibt, wie schnell mit den entsprechenden Reifen gefahren werden darf:
Eine angepasste Fahrweise ist wichtig, um auf Schnee und Eis die Kontrolle über das Fahrzeug nicht zu verlieren. Hierbei ist es ratsam, besonders vorausschauend und defensiv zu fahren.
Tipp: Reduziere deine Geschwindigkeit und halte einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Vermeide plötzliches Lenken und Bremsen, das könnte dazu führen, dass du die Kontrolle über dein Fahrzeug verlierst.
Beim Bremsen ist es wichtig, sanft und möglichst dosiert zu bremsen. VUm ein mögliches Fahrzeugausbrechen auf rutschigem Untergrund zu verhindern, gilt es, plötzliche Bremsungen zu vermeiden. Hierbei können die Reifen blockieren und gefährliches Schleudern des Fahrzeugs verursachen. Als Alternativstrategie empfiehlt sich die praktische Methode des "Vorausschauenden Bremsens". Dafür ist der Bremsdruckkontinuierlich und frühzeitig zu erhöhen, um das Fahrzeug stetig und kontrolliert zum Stehen zu bringen. Es empfiehlt sich, das ABS zu aktivieren (falls es manuell zu- oder abgeschaltet werden kann).
Beim Beschleunigen ist ein dosiertes Bedienen des Gaspedals ebenfalls sehr wichtig, um eine maximal mögliche Traktion der Reifen zu gewährleisten.
Dabei lohnt es sich, nicht zu stark auf das Gaspedal zu treten, um kein Durchdrehen der Räder und somit ein möglicherweise unkontrolliertes Fahrverhalten hervorzurufen. Zunächst gilt es behutsam Gas zu geben und die Geschwindigkeit stetig zu steigern. Drehen die Räder langsam durch, ist es an der Zeit, die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Vorsicht ist vor allem in Kurven geboten. Hier hilft es, vor der Kurve die Geschwindigkeit reduzieren und sanft und kontrolliert einzulenken. Abruptes Lenken führt gegebenenfalls zu einem gefährlichen Ausbrechen und somit zum Kontrollverlust des Fahrzeugs.
Beim Fahren mit Winterreifen ist es besonders wichtig, eine angepasste Fahrweise zu wählen und besondere Vorsicht walten zu lassen. Es ist entscheidend, rechtzeitig Winterreifen aufzuziehen, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und über ausreichende Profiltiefe sowie die entsprechenden Kennzeichnungen verfügen.
es empfiehlt sich, die Geschwindigkeit zu reduzieren, ausreichend Abstand zu halten und auf abrupte Lenk- und Bremsmanöver zu verzichten. Um ein Durchdrehen der Räder und ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu vermeiden, hilft es, sanft und bedacht zu bremsen und zu beschleunigen. Eine bewusste Fahrweise in Kombination mit den geeigneten Winterreifen gewährleistet eine bessere Traktion und Fahrstabilität auf rutschigem Untergrund.
Eine vorsichtige Fahrweise in Kombination mit passenden Winterreifen dient der Sicherheit auf winterlichen Straßen und minimiert das Risiko von Unfällen.