Irgendwo zwischen Golf Plus und Touareg ist VWs neuestes Baby anzusiedeln, der Tiguan. Mit 4,43 Meter Länge überragt er ersteren um mehr als zwanzig Zentimeter, liegt aber deutlich unter dem 4,76 Meter großen SUV. Die um 16 Zentimeter längs verschiebbare Rückbank lässt das Kofferraumvolumen ohne umzuklappen zwischen 470 und 600 Litern variieren.
Ein kleiner Touareg
Optisch ist der Tiguan auf den ersten Blick als Volkswagen zu erkennen, er trägt den mittlerweile typischen, verchromten Wappen-Grill und Scheinwerfer mit Tränensäcken, die sich an den Heckleuchten wieder finden. In der Rückansicht fällt der extrem kurze Überhang auf. Klassisch geht es im Innenraum zu, inklusive der gewohnt einfachen Bedienung. Eine gute Rundumsicht soll den Fahrkomfort komplettieren.
Ein Urban-SUV sei der Tiguan, so Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg, der in erster Linie auf jene Klientel abziele, die überwiegend auf befestigten Straßen unterwegs sei. Die letzten Testfahrten in Namibia sollten aber auch die Geländetauglichkeit des Tiguan unter Beweis stellen.
Nur auf Wunsch mit Frontantrieb
Über eine Haldex-Kupplung wird die Kraft serienmäßig an die vier Räder verteilt, ein optionales Offroad-Paket macht den Tiguan noch geländegängiger. 190 Millimeter Bodenfreiheit, 28 Grad Böschungswinkel vorne sowie Bergan- und Abfahrhilfe sollen den Einsatz abseits der Straße erleichtern. Später soll eine „Sport&Style“ genannte City-Version nur mit Frontantrieb folgen. Sie läuft ohne Unterbodenschutz und mit nur 18 Grad Böschungswinkel vom Band.
Der 1,5 Tonnen schwere Tiguan wird ausschließlich mit aufgeladenen Direkteinspritzern angeboten, zwei Diesel und drei Benziner stehen im Regal bereit. Die TSI Motoren auf der Ottoseite sind in der neuen Leistungsstufe mit 150 PS sowie in den bekannten 170- und 200 PS-Version erhältlich. Alle drei Aggregate sollen mit starkem Durchzug brillieren.
Neue Common-Rail-Diesel
Komplett neu entwickelt sind die beiden TDI-Aggregate mit 140 PS beziehungsweise 170 PS. Damit verabschiedet sich VW von der lauten Pumpe-Düse-Technik und setzt zum ersten Mal Common-Rail-Selbstzünder ein. Schon bei 1.750 Umdrehungen sollen sie ihr maximales Drehmoment von 320 beziehungsweise 350 Newtonmeter an die serienmäßigen 16-Zöller schicken. Beide Motore erfüllen die ab 2009 geltende Euro-5-Norm.
Offiziell feiert der Tiguan seine Premiere auf der IAA im September, der Verkaufsstart soll Ende Oktober sein. Über Preise gibt VW noch keine genaue Auskunft - der Einstieg wird aber bei rund 25.000 Euro liegen. Damit liegt der Tiguan auf dem Niveau des Toyota RAV4 und dürfte für einen stürmigen Herbst bei den Japanern sorgen.