Trotz dieser alljährlichen Routine bot die Show der Superlative im Vergleich zu den Vorjahren noch einige Steigerungen: Die Zahl der Autoverkäufe und der Gewinn des Konzerns sind weiter gewachsen, wie Konzernlenker Winterkorn sachlich verkündete, und dann wurde auch noch der Golf 7 ganz frisch zum Car of the Year gekürt. Parallel klotzt der Nutzwert-Ableger Golf Variant, erstmalig an dieser Stelle der Öffentlichkeit vorgestellt, mit neuer Kofferraumgröße und Mini-Durst. Erst wenige Monate ist der neue Golf 7 im Markt und dieses Mal braucht es für die praktische Kombiversion keine internen Dauer-Debatten über die Markteinführung. Das geräumige Gefährt ist bereits fix und fertig und macht auch noch richtig was her.
Bis zur B-Säule sind sich Kompaktversion und Kombi gleich, doch danach macht der kleine Laster ganz klar seine Kombi-Ambitionen deutlich. Mit 4,65 Meter Länge ist er um rund 30 Zentimeter gewachsen und wirkt trotz Karosserieanhang dennoch wie aus einem Guss. Interessanter Design-Kniff: Die D-Säule ist optisch identisch mit der C-Säule des kompakten Golfs und das hintere Seitenfenster optisch deutlich der D-Säule zugeordnet, was den Wagen gestreckter wirken lassen soll. Scharfe Lichtkanten und eine optionale Dachreling runden den gelungenen Auftritt ab.
1.620 Liter
Doch das eigentlich Entscheidende ist die Kofferraumgröße, bei der der Variant im Vergleich zum Vorgänger deutlich zulegen konnte. Mit 605 Liter ist das Gepäckabteil gewachsen und dank der geteilt umlegbaren Sitzbank passen maximal stolze 1.620 Liter in den 1,83 Meter tiefen Kofferraum. Das sind 120 Liter mehr als bisher. Um das Be- und Entladen zu erleichtern, bietet der Golf Variant eine besonders niedrige Ladekante (63 Zentimeter) und eine sich automatisch aufrollende Gepäckraumabdeckung. Ein in der Höhe verstellbarer Gepäckraumboden und Taschenhaken runden das gute Nutzwert-Niveau ab.
Antriebsseitig gibt es eigentlich keine Überraschungen: VW bietet vier Benziner (85, 105, 122 und 140 PS) sowie drei Diesel mit 105, 110 und 150 PS. Gekoppelt sind die Aggregate mit Hand-Schaltgetrieben, optional steht für einige Motoren das Doppelkupplungsgetriebe DSG zur Wahl. Außerdem wird VW auch den Allradantrieb 4Motion für den Kombi anbieten. Darüber hinaus will VW zwei interessante Öko-Antriebe bringen: Der 110-PS-Diesel als Bluemotion soll 3,3 Liter Diesel verbrauchen und zusätzlich komm noch die Erdgas-Variante TGI.
Scharfer R-Line
Als weiteres Schmankerl hat VW zudem den Golf Variant noch als R-Line Concept in Genf dabei. Diese Studie setzt sich im Exterieur mit einer individualisierten Frontpartie, einem modifizierten Heck, einer kraftvollen Schwellerleiste und neuen 18-Zoll-R-Line-Felgen in Szene. Ledersportsitze und weitere Elemente in Karbonfaser-Optik prägen das Interieur. Dass es sich um eine optische Version handelt, unterstreicht der Antrieb: Für Vortrieb sorgt der 150 PS starke 2,0-Liter-TDI mit Allrad.
Ob der R-Line eine zukünftig bestellbare Version sein wird, ist noch ungewiss, ebenso wie der Preis der Baureihe. Vermutlich wird sich dieser am Vorgänger-Niveau von 19.000 Euro orientieren. (mh)