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Vorstellung: VW Beetle – Beetle-Mania

Gut 13 Jahre lang, von 1997 bis 2010, hat VW den New Beetle gebaut – ein fast schon biblisches Alter in Zeiten immer kürzer werdender Produktzyklen. Jetzt endlich stellt VW zeitgleich auf drei großen Partys in Shanghai, New York und Berlin offiziell den Nachfolger vor.

Obwohl keine Revolution, ist der im Oktober 2011 startende neue Neo-Käfer optisch dennoch ein deutlicher Schritt nach vorne.
Mochte der erste New Beetle mit seinen freundlichen Retro-Rundungen zunächst noch euphorisieren, galt das eigenwillig gezeichnete Golf-IV-Derivat bald schon als zu niedlich, zu nett und zu treu dreinblickend. In Deutschland blieb der New Beetle wohl auch ob seiner mangelnden Dynamik-Akzente bei den Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück.

Erste Hoffnung auf einen spannenderen Nachfolger keimten bereits Anfang 2005 mit der Studie Ragster auf, der in der Fachpresse mit viel Begeisterung als dynamisch akzentuierter Neuentwurf rezipiert wurde. Doch VW ließ nochmals über sechs Jahre Zeit bis zum endgültigen Nachfolger verstreichen, der zumindest in den Grundzügen dem einstiegen Ragster ähnelt.

Coupé- statt Kuppeldach

Das Wichtige: Die Motorhaube wurde länger, die A-Säulen samt Frontscheibe niedriger und verläuft so die Dachlinie nicht mehr in einem hohen runden Bogen, sondern wie schon beim Ragster in coupéhafter, fast schon Speedster-artiger Manier. Darüber hinaus ist der Fahrzeugschwerpunkt des Beetle optisch tiefer, wirkt der Zweitürer breiter und stämmiger. Klar ausdefinierte Lichtkanten verleihen ihm zudem mehr Schärfe und Wertigkeit.

Zwischen den großen, rundlichen Radhäusern betonen Seitenschweller zusammen mit einer von vorn nach hinten leicht aufsteigenden Schulterlinie zusätzlich eine dynamische Linie, während am Heck ein mittelgroßer Spoiler sowie die zwei Auspuffendrohre dem Beetle zu seiner feschen Power-Optik verhelfen. Entfernt erinnert das Heck sogar an den Porsche 911 Sport Classic. Weiterhin hat der Beetle seine runden Kulleraugen, die mit dem optionalen, sichelförmigen LED-Tagfahrlicht allerdings einen wertigeren, technischeren Touch bekommen haben. Auch die Rückleuchten mit markanten LED-Lichtbögen verpassen dem Beetle eine neue, unverwechselbare Nachtgrafik.

Mehr Platz, mehr Luxus

Neben dem verlängerten Radstand ist auch die gesamte Karosserie im Vergleich zum Vorgänger um 15 Zentimeter in der Länge gewachsen. VW spricht von einem entsprechend verbesserten Raumgefühl. Zudem wurde der Kofferraum deutlich vergrößert: Statt der mageren 209 Liter des alten New Beetle kann der neue Beetle mit immerhin 310 Liter protzen.

Verbessert haben sich auch die Ausstattungsmöglichkeiten in dem deutlich modernisierten Innenraum: So gibt es erstmalig ein vollintegriertes Super-Navi für den Käfer-Enkel. Anders als bei der Außenhaut hat VW innen auf die einstigen Retro-Anleihen wie Vase und Riesentacho verzichtet. Hinterm Lenkrad blickt der Fahrer nunmehr auf ein zeitgemäßes Kombiinstrument mit einem Mix aus Analog- und Digitalanzeigen.

Ansonsten bietet das Innere des Beetle viele bereits aus anderen VW-Modellen bekannte Details. Für schickes Ambiente sorgen diverse Chromakazente, Applikationen in Wagenfarbe oder in Karbon-Optik, eine zweifarbige Lederausstattung und zusätzliche Rundinstrumente am oberen Ende der Mittelkonsole. Ebenfalls optional bestellbar sind Nettigkeiten wie ein ausstellbares Glaspanoramadach, eine 400 Watt starke Audioanlage von Fender oder ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem.

Vorläufig fünf Motoren

Apropos starten: Antriebsseitig kommen beim Beetle hinlänglich bekannte Aggregate zum Einsatz. So gibt es den 1,6er und 2,0er TDI mit 105 beziehungsweise 140 PS. Benziner-seitig werden ausschließlich aufgeladene Direkteinspritzer mit 105 PS (1.2 TSI), 160 PS (1.4 TSI) und 200 PS (2.0 TSI) angeboten. Kombinierbar sind die Motoren entweder mit einem manuellen Sechs-Gang-Getriebe oder mit dem Doppelkupplungs-Getriebe DSG, mit sechs beziehungsweise sieben Gängen.

Bei den Fahrleistungen gibt es keine Besonderheiten, deshalb seien nur zwei Spitzenwerte erwähnt: Während der 1.6 TDI mit 4,3 Liter Normverbrauch angegeben wird, soll der 2.0 TSI maximal 225 km/h schnell werden. Das Fahrverhalten des Fronttrieblers soll im Vergleich zum Vorgänger mehr Dynamik vermitteln. So gibt es unter anderem eine elektronische Differenzialsperre an der Vorderachse, die durch stärkeres Einbremsen des kurveninneren Rades für eine zackigere Kurvenperformance sorgt.

Preise wird VW erst in den kommenden Monaten bekannt geben, doch dürfte das Beetle genannte Basis-Modell knapp unterhalb von 20.000 Euro liegen. Darüber hinaus wird VW noch die höheren Ausstattungsversionen Design und Sport anbieten. Es wird übrigens wieder ein Beetle Cabriolet mit klassischem Stoffdach geben, einen Termin hierfür hat VW allerdings noch nicht genannt. Ebenfalls wie bisher wird die neue Beetle-Generation weiterhin in Mexiko montiert.

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