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Vorstellung: Range Rover Evoque 5-Türer – Der City-Rover

In Paris wurde er noch nicht bestätigt, obwohl die Prototypen bereits unterwegs waren.

Der Range Rover Evoque kommt zeitgleich mit dem bereits vorgestellten 3-Türer auch mit fünf Türen auf den Markt. Das Wichtigste zuerst: Der Range Rover Evoque wird mindestens 35.000 Euro kosten. Jetzt wissen all diejenigen Bescheid, die auf einen billigen Baby-Range gehofft hatten. Wobei sie von vornherein auf dem Holzweg waren, denn billig ist ein Range Rover nie.

Einstieg

Doch Land Rover versucht mit dem Einstiegs-Range das bisher recht enge Korsett eines reinen Geländewagenherstellers zu sprengen und zwar top-down, indem sie sich zunächst an die zahlungskräftige Klientel wenden: Die schon Range Rover fahren, es aber gerne eine Nummer kleiner hätten - und umweltschonender. Zudem sollen Käufer gefunden werden, denen es egal war, wie viel ein schönes Auto im Schlamm leisten kann – eben weil sie ein schönes Auto für den Boulevard suchen und nicht für die Jagd.

Die zweite Gruppe wird dann auch die sein, die Land Rover mit dem Evoque überzeugen muss: Ohne Eroberung der Kunden von anderen Marken wird die notwendige Expansion der britischen Traditionsmarke nicht funktionieren. Nach Discovery und Freelander, Defender, Range Rover und Range Rover Sport nun also der Evoque als lifestyliger City-SUV für den Stadtmenschen von morgen?

Lifestyle-City-SUV

Das Design des Evoque könnte jedenfalls den Zugang zu neuen Kunden erleichtern. Chefdesigner Gerry McGovern hat das Aussehen der 2007 vorgestellten Studie LRX fast 1:1 in die Serie überführen können - soviel Konzeptauto wird man selten auf der Straße sehen. Das kantige No-Nonsense Design weicht spätestens seit den Facelifts von Discovery und Range Rover Sport dem Glamour.

Während man bei Mini mit dem Countryman versucht, eine männlichere Klientel von einem rundlichen Auto zu überzeugen, fährt der Evoque betont maskulin daher: Räder bis zu 20 Zoll, sehr hohe Schultern und nur schmale Seitenscheiben ergänzen eine wuchtige Front mit dynamischen Scheinwerfern. Das Heck gibt sich ebenso muskulös und wird über das stark abfallende Dach in seiner Dynamik noch unterstrichen.

Dachlinien

Die Dachlinie ist übrigens das Einzige, was die Konturen des Fünftürers von denen des Dreitürers unterscheidet: Es fällt über den Fondpassagieren höher aus und bietet mehr Kopffreiheit. Ansonsten sind die Abmessungen wie Außenlänge (cirka 4,3 Meter) und Radstand identisch, was auch für Bodenfreiheit und Böschungswinkel gilt  - die im Übrigen geländetauglicher als die des Freelanders ausfallen sollen.

Auch im Innenraum gibt es keinen Unterschied zum Coupé, es kommt ebenfalls ein 8-Zoll großes Zentraldisplay mit DualView zum Einsatz, das unterschiedliche Inhalte für Fahrer und Beifahrer gleichzeitig anzeigen kann. Außerdem kommt das von Discovery und RR Sport bekannte Surround-Kamerasystem zum Einsatz.

Erster 2WD-RR

Doch sind es weitere innere Werte, die überzeugen sollen: Erstmals wird mit dem Evoque auch eine reine Frontantriebsvariante in einem Range Rover angeboten. Diese gibt es als eD4 mit dem 150 PS starken Basis-Dieselmotor, darüber ist die TD4 genannte Allradversion positioniert. SD4 heißt die 190 PS Variante die immer mit dem Allrad kombiniert ist. Serienmäßig erhalten alle Range Rover Evoque mit 6-Gang Handschaltgetriebe eine Stopp-Start Automatik.

Die Topvariante Si4 mit 240 PS (2-Liter Benziner, Vierzylinder mit Turbo) wird in Europa eine weniger große Rolle spielen, jedoch in den für die Marke wichtigen Märkten USA und China die Kunden davon überzeugen müssen, dass man einen Sechszylinder nicht braucht. Das sollte jedoch nicht schwer fallen, bietet doch der bisher im Freelander angebotene 3,2 Liter V6 mit 233 PS weniger Leistung bei einem Mehrgewicht von 40 Kilogramm.

Weniger ist besser

Weniger Gewicht wurde bei der Entwicklung des Evoque viel Gewicht beigemessen. Gegenüber dem Dickschiff RR Sport ist er 43 Zentimeter kürzer und 15 Zentimeter flacher. Das resultiert in einem Fahrzeuggewicht von knapp über 1,6 Tonnen für die Basisvariante.

Antriebsseitig wird der über eine Haldex-Kupplung gesteuerte Allradantrieb optional durch ein adaptives Fahrwerk unterstützt, welches das bekannte Terrain-Response System (mit zusätzlichen Fahrprogrammen für Schnee, Gras, Sand und Schlamm) um ein einen Dynamik-Modus erweitert.

Fazit

Neben seinem markanten Design sind es vor allem die deutlich überarbeiteten Dieselmotoren, welche die Straßentauglichkeit des kleinsten Range unterstreichen.Der Range Rover Evoque ist für Land Rover damit ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft: Die Allradmarke für die Matsch-und-Jagd-Fraktion öffnet sich für den Boulevard. Das ist richtig so aber auch noch nicht genug. Die Flaggschiffe Range Rover Sport und Land Rover Discovery müssen in der kommenden Generation rund 400 Kilogramm Gewicht einsparen um Konkurrenz- und damit Zukunftsfähig zu bleiben. Der Evoque macht das schonmal vor und bereitet das Terrain.

Ab September 2011 steht der Range Rover Evoque als Drei- und Fünftürer in 160 Ländern weltweit im Showroom.

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