Der große Tscheche schickt sich an, wieder einmal neue Maßstäbe in der Mittelklasse zu setzen. Mittelklasse, das ist eigentlich untertrieben für ein Auto, in dessen Fond man fast mehr Platz hat, als in einer Mercedes S-Klasse. Denn der neue, um knapp drei Zentimeter auf 4,86 Meter gewachsene Superb übertrifft in Sachen Raumangebot die Topwerte seines Vorgängers noch einmal deutlich. Möglich macht es der platzsparende Modulare Querbaukasten aus dem Volkswagen-Konzern, auf dem der tschechische Passat-Bruder aufbaut und der unter anderem einen um acht Zentimeter gestreckten Radstand (2,84 Meter) erlaubt.
Nicht nur die Passagiere profitieren davon, auch das Gepäckabteil hat noch einmal um 30 Liter zugelegt und fasst nun 625 Liter. Das ist der Bestwert im Segment - und der Kombi steht ja erst noch aus. Klappt man die Rückbank um, gehen in die Limousine 1.760 Liter, und legt man auch die Beifahrerlehne flach, können bis zu 3,10 Meter lange Gegenstände verstaut werden.
Alles zu haben
In Sachen Technik haben die Ingenieure natürlich ebenfalls nachgelegt: Adaptives Fahrwerk, Dreizonen-Klimaautomatik, Panoramadach, beheizbare Frontscheibe, elektrische Heckklappe mit Fußschwenk-Bedienung, je ein Regenschirm in den beiden Vordertüren, automatisches Ein- und Ausparken, ein komplett neues Infotainmentsystem mit Internetzugang und natürlich Fahrereassistenzsysteme vom Stauassistent bis zur automatischen Notbremsvorrichtung, die eingreift wenn der Fahrer fahruntüchtig wird - all das ist im neuen Superb zu haben, wenn auch das meiste wohl nur gegen Aufpreis.
Wenig neues einfallen lassen mussten sich dagegen die Designer: Die Optik des Superb ist größtenteils vom Vorgänger bekannt, allerdings wurde das Blechkleid deutlich kantiger ausgeführt mit mehr Sicken und Linien, die den Wagen optisch zusätzlich in die Länge strecken. Die Front dominiert der breiter Kühlergrill mit den senkrechten Lamellen, der fast bis an die scharf gezeichneten Scheinwerfer heranreicht. Den Innenraum hat Skoda bereits vor kurzem gezeigt, hier wird die Ähnlichkeit zum VW Passat am deutlichsten. Allerdings bleibt dem Skoda das volldigitale Kombiinstrument vorerst verwehrt.
Acht Motoren zu Wahl
Unter der Haube arbeitet wahlweise einer von acht Turbomotoren; die fünf Benziner reichen von 125 bis 280 PS, das Leistungsband der drei Diesel erstreckt sich von 120 bis 190 PS. Ein Doppelkupplungsgetriebe bietet Skoda für alle Motoren außer den Basisbenziner an, für vier Triebwerke kann außerdem auch Allradantriebt geordert werden. Außerdem wird es Ende 2015 eine Greenline-Version geben, die nur 3,7 Liter Diesel je 100 Kilometer konsumiert; die Basis dafür ist der Einstiegsdiesel, der sonst knapp vier Liter schluckt.
Sparsamster Benziner ist der 1.4 TSI mit 150 PS und Zylinderabschaltung, die zwei der vier Brennkammern bei Nichtgebraucht still legt. So erreicht er einen Durchschnittsverbrauch von 4,8 Liter. Aber auch das Topmodell wurde deutlich sparsamer. An der Spitze steht nun ein Zwei-Liter-Vierzylinder, der den bisherigen 3,6-Liter-V6 beerbt und trotz 20 Mehr-PS nur 7,1 Liter verbraucht, ein gutes Viertel weniger als der Vorgänger. Den Sprint auf 100 schafft der Allradler in 5,8 Sekunden, bei 250 km/h ist elektronisch begrenzt Schluss.
Ab Juni beim Händler
Zu den Händlern rollt der Superb im Juni 2015. Was er kosten wird, ist noch nicht genau bekannt, allerdings werden sich die Preise nicht groß von den bisherigen unterscheiden. Die Basisversion wird wieder für rund 25.000 Euro zu haben sein.