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Vorstellung: Mercedes S 250 CDI – Erstmalig mit Vier-Zylinder

Mindestens sechs mussten es schon sein, besser noch acht. Die Rede ist von den Zylindern, über die eine Mercedes S-Klasse bislang verfügen sollte.

Doch mit diesem Credo ist nun Schluss, zum ersten Mal in ihrer 60-jährigen Geschichte wird die S-Klasse zukünftig von einem Vier-Zylinder-Diesel angetrieben. Ein Novum in der Oberklasse  
Schon als Mercedes Ende 2008 seinen neuen Vier-Zylinder-Selbstzünder im C 250 CDI vorgestellt hat, war klar: Dieses Kraftpaket mit 500 Newtonmeter Drehmoment hat das Potential, auch Daimlers Flaggschiff standesgemäß und sparsam dazu anzutreiben. Nach zwei Jahren ist es nun soweit: Mercedes präsentiert den S 250 CDI und senkt damit den Einstiegspreis in die Oberklasse auf 71.876 Euro.

Überraschend, dass man bei Daimler auf hübschende Namenskorrekturen verzichtet hat. So stimmt die Motorenbezeichnung ohnehin nicht mit dem Hubraum überein; der Turbo-Vier-Zylinder schöpft seine Kraft aus nur 2,2 Litern. Es wäre also nicht mehr oder weniger Schwindel gewesen, die Luxuslimousine zu Gunsten der Reputation S 300 CDI zu nennen. Doch ist man in Stuttgart scheinbar vom Downsizing überzeugt und steht auch in der Oberklasse dazu.

Wenig Verbrauch statt viel PS

Vielleicht wird am Stammtisch schon bald nicht mehr mit Leistung und Sprintzeiten geprotzt, sondern mit möglichst kleinen Motoren und niedrigem Verbrauch. Der S 250 CDI ist jedenfalls bestens auf diese Zeit vorbereitet, ist er doch das erste Fünf-Liter-Auto im Luxussegment. Der EU-Normverbrauch des neuesten Schwabenstreichs liegt mit Stopp-Start-Automatik bei gerade mal 5,7 Liter Diesel und damit weit unter dem des S 400 Hybrid (7,9 Liter Benzin), der übrigens auch vom ebenfalls neuen V6-Benziner im S 350 Bluetec (7,6 Liter) unterboten und damit ad absurdum geführt wird.

Bei der Leistungsentfaltung soll sich der kleine Diesel kaum von einem Sechs-Zylinder unterscheiden; dass er an dessen Laufruhe rankommt, ist allerdings unwahrscheinlich. Immerhin sollen dynamisch gesteuerte Motorlager, die ihre Steifigkeit je nach Drehzahl und Last ändern, dafür sorgen, dass Schwingungen und Vibrationen des Motors nicht auf die Karosserie übertragen werden. Wie sich das in der Praxis auswirkt, muss ein erster Test noch zeigen.  

Cruisen, nicht rasen

Mit Hilfe zweier in Reihe geschalteter Turbolader werden wie in der C-Klasse 204 PS generiert. Schon bei niedrigen 1.600 Touren liegt das maximale Drehmoment von 500 Newtonmetern an der Hinterachse an; von einem Turboloch soll laut Mercedes nichts zu spüren sein. Dass der S 250 CDI zwar nicht abgeht wie Schmidts Katze, dürfte klar sein. Doch wird eine S-Klasse bis auf wenige Ausnahmen auch nicht zum Rasen, sondern zum entspannten Reisen geordert.

Das gemütliche Cruisen dürfte der Benz angesichts des üppigen Drehmoments bestens beherrschen. Und auch die Fahrleistungen können sich zweifelsohne sehen lassen: Für den Sprint von Null auf Tempo 100 veranschlagt der Hersteller völlig ausreichende 8,2 Sekunden, maximal schafft der S 250 CDI 240 Kilometer in der Stunde.

Technische Daten
Marke und Modell Mercedes S 250 CDI
Abmessung und Gewicht
Länge/Breite/Höhe (mm) 5.096 / 1.871 / 1.479
Radstand (mm) 3.035
Wendekreis (m) 11,8
Leergewicht (kg) 1.970
Kofferraum (Liter) 560
Bereifung Testwagen 235/55 R 17
Motor
Hubraum (ccm) / Bauart 2.143 / R4
Leistung (kW / PS) 150 / 204
Drehmoment (Nm) / Umdrehungen 500 / 1.600 - 1.800
Antriebsart Heckantrieb
Getriebeart 7-Gang-Automatik
Verbrauch
Krafstoffart Diesel
Kombiniert laut Werk (l/100km) 5,7
CO2-Emissionen (g/km) / Abgasnorm 149 / Euro 6
AS24-Verbrauch (l/100km) k .A.
Fahrleistungen
Werksangabe 0-100km/h (s) 8,2
AS24-Sprint 0-100km/h (s) k .A.
AS24-Bremstest 100-0km/h (m) k .A.
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 240
Preise
ab (Euro) 71.876,00
Empfohlene Extras Panorama-Schiebedach (1.428 Euro), beheizbares Lenkrad (309 Euro), Navigations-System (2.439 Euro), schlüsselloser Zugang (1.707 Euro), Servoschließung für die Türen (702 Euro), Einpark-Paket (1.140 Euro), Nachtsichtassistent (2.046 Euro)
Weitere DatenWeitere Daten

Insgesamt vier neue Motoren

Neben dem Vier-Zylinder-Selbstzünder hat Mercedes auch noch einen neun V6-Diesel im S 350 Bluetec verbaut, der 258 PS aus drei Litern Hubraum schöpft und 6,8 Liter je 100 Kilometer verbrauchen soll. Serienmäßig ist der Motor mit der AdBlue-Abgasreinigung ausgerüstet, die mit Hilfe von Harnsäure giftige Stickoxide in den Abgasen in Stickstoff und Wasserdampf katalysiert. Ebenfalls neu ist der 435 PS starke V8-Benziner im S 500, den wir bereits im überarbeiteten Coupé CL 500 probefahren durften. Beide neue Benziner verfügen auch über die Stopp-Start-Automatik.

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