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Vorstellung: Mercedes-Benz S 600 – Das saubere Dutzend

Wenige Monate erst ist die neue S-Klasse im Markt, da präsentiert Mercedes auch schon die motorentechnische Krönung der Baureihe: Den 600, der mit zwölf Zylindern neben souveränem und geschmeidigem Vortrieb außerdem dem Flaggschiff die Magie einer distinguierten Aura einhaucht.

Dabei scheint der Zwölfzylinder angesichts der Downsizing-Trends im Autobau eine aussterbende Art, denn per Aufladung lassen sich kleinere Motoren problemlos auf allerhöchste Leistungsspitzen treiben. Doch will man bei Mercedes eben auch diejenigen verzücken, denen es etwas bedeutet, sich allein mit dem entrückten V12-Prestige zu schmücken. Diese Kunden leben vor allem in den USA und Asien und dort wird wohl auch die CO2-Debatte keine so reglementierenden Konsequenzen für Autofahrer wie in Europa haben.

Leistungstechnisch wird das Prestige-Aggregat in jedem Fall kein Höhepunkt bieten, denn die vorläufig stärkste Version der Baureihe bleibt der 585 PS starke S 63 AMG. Doch ebenso dürfte der neue 600 mit seiner von 517 auf 530 PS und 830 Newtonmeter gestiegenen Leistung und seinem von 5,5 auf 6,0 Liter vergrößerten Hubraum über jeden Zweifel erhaben sein: Mit 4,6 Sekunden (bisher 4,9) beim 100-km/h-Sprint und 250 km/h Topspeed wird man so ziemlich alle anderen Verkehrsteilnehmer hinter sich lassen können. Eigentlich immer. Zu jeder Zeit.

Satte Verbrauchsminderung

Eine derartige Souveränität hat selbstverständlich ihren Preis, doch fällt der in Bezug auf den Verbrauch verblüffend klein aus. Wurde der alte S 600 noch mit 14,1 Liter angegeben, liegt der Normwert nunmehr um drei Liter darunter. Und mit diesen elf Litern ist die S-Klasse der derzeit sparsamste Zwölfzylinder am Markt. Selbst der für ein hohes Effizienzniveau bekannte BMW 7er gerät hier deutlich ins Hintertreffen. Der Bajuware steht als 544 PS starker 760i mit 12,8 Litern deutlich schlechter da.

Neben einer Start-Stopp-Automatik sind es vor allem innermotorische Maßnahmen und eine verbesserte Aerodynamik, dank derer Mercedes diesen Spitzenwert beim Verbrauch erreichen konnte. Auch bei den Abgaswerten gibt sich das Flaggschiff vorbildlich, denn der S 600 erreicht die Euro-6-Norm. Von einem dreckigen Dutzend kann also kaum mehr die Rede sein.

Viele Extras Serie

Neben dem Prestigemotor bietet der S 600 noch eine umfangreiche Serienausstattung. So sind unter anderem das LED Intelligent Light System, das Magic-Body-Control-Fahrwerk mit vorausschauendem Fahrbahn-Scan sowie das Fahrassistenz-Paket Plus serienmäßig. Letzteres umfasst den aktiven Spurhalte-Assistenten, den aktiven Totwinkel-Assistenten, Bas Plus mit Kreuzungs-Assistent, Distronic Plus mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot, Pre-Safe-Bremse sowie Pre-Safe-Plus.

Premiere feiert der S 600 übrigens auf der Detroit Motor Show (13. bis 26. Januar 2014). Verkaufsfreigabe soll Anfang Februar 2014 sein, dann wird auch der Preis für den S 600 bekannt gegeben, der sich bei rund 160.000 Euro einpendeln dürfte: Zum Vergleich: Die Basis-S-Klasse kostet gut die Hälfte.

Touchpad und Head-up-Display

Im März 2014 folgen dann für die S-Klasse noch einige allgemeine Ausstattungs-Neuerungen, die bislang noch nicht zur Verfügung standen. So kann man künftig für die S-Klasse noch ein Touchpad ordern, welches es dem Fahrer ermöglicht, mit Fingergesten die Multimedia-Navi-Einheit zu steuern und zum Beispiel das Navigationsziel zu buchstabieren. Desweiteren wird ein Head-up-Display angeboten, welches Geschwindigkeit, Tempolimitis und Navi-Informationen in die Windschutzscheibe direkt ins Blickfeld des Fahrers projiziert.

Statt Collision Prevention Assist verfügt die S-Klasse künftig serienmäßig über Collision Prevention Assist Plus. Neben dem adaptiven Bremsassistenten, der bereits ab 7 km/h Schutz vor Kollisionen bietet, verfügt dieses System über eine zusätzliche Funktion: Bei anhaltender Kollisionsgefahr und ausbleibender Fahrerreaktion kann das System bis zu Geschwindigkeiten von 200 km/h auch eine autonome Bremsung durchführen und so die Unfallschwere mit langsamer fahrenden oder anhaltenden Fahrzeugen verringern. Bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h bremst das System auch auf stehende Fahrzeuge und kann bis 40 km/h Auffahrunfälle vermeiden.

Schließlich soll eine elektrische Frontscheibenheizung in der S-Klasse das Eiskratzen im Winter überflüssig  machen. Sie fungiert als Unterstützung zum Gebläse der Klimaanlage und soll binnen kurzer Zeit für freie Sicht nach vorne sorgen. (mh)

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