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Vorstellung: Mercedes-Benz E-Klasse – Fahrer – zeitweise deaktiviert

Das Fazit vorneweg: Die neue E-Klasse, seit April auf dem Markt, ist ein eleganter, in puncto Fahrsicherheit, -komfort und -spaß faszinierender Oberklasse-Pkw, der selbst in Basis-Ausführung kaum noch Wünsche offen lässt. Sogar eine Neun-Stufen-Automatik ist im Preis inbegriffen.

Dass Mercedes-Benz die Neuauflage über die ohnehin reichhaltige Grundausstattung hinaus mit Assistenzsystemen sprich Computertechnik, Kameras, Radar-, Ultraschall- und anderen Sensoren zu spicken bereit ist, zwingt Interessenten indessen mehr denn je dazu, sich im Vorfeld der Kaufentscheidung Gedanken zu machen: Was will ich? Was brauch' ich? Und zu guter Letzt die Überlegung: Wieviel bin ich bereit, für diese Form des Fortschritts zu zahlen?

Erspart bleibt dem Kunden diese (Preis-)Frage nur, wenn er die 4,92 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,47 Meter hohe Limousine zum Einstandspreis bestellt. Dann investiert er in die Variante mit 184 PS starkem 2,0-Liter-Benziner 45.303,30 Euro oder bekommt den Wagen mit derselben Hubraumgröße, Zylinderzahl (4), Neunstufen-Automatik und 194 PS derzeit für 47.124 Euro.

Mehr auszugeben, ist indessen eine leichte Übung: 68 Seiten umfasst die Broschüre, die neben der Serienausstattung eine riesige Menge an Extras auflistet. 25 Seiten belegen allein die Design-Angebote. Daneben nehmen sich die zehn Seiten mit Fahrsicherheits- und sonstigen Assistenzsystemen geradezu bescheiden aus, doch sie haben es in sich: Hier findet sich neben Bewährtem, Serienmäßigem alles, was Mercedes an neu entwickelter Technik für marktreif befunden hat und die neue E-Klasse nach hausinterner Einschätzung zum „Meisterwerk der Intelligenz“ macht.

Eines der komplexesten Systeme tritt unter dem Begriff „Drive Pilot“ an. Dahinter verbirgt sich nach Herstellerangaben nicht mehr und nicht weniger als „der nächste Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren“, was man durchaus mit zeitweiliger „Deaktivierung des Fahrers“ übersetzen könnte. Eine damit ausgerüstete E-Klasse hält auf allen Straßentypen automatisch den korrekten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen, und das bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h. Bis Tempo 130 werden sogar - moderat verlaufende - Kurven automatisch gemeistert.

Die Funktion des Drive Pilot sei selbst bei nicht eindeutiger Spurmarkierung, beispielsweise in Baustellen, gewährleistet, versichert Mercedes-Benz; das selbsttätige Wiederanfahren im Stopp/Start-Verkehr beherrsche das System ebenfalls, und das neuerdings beheizte Frontradar verbessere den Einsatz bei winterlicher Witterung. Bei aktivierter Verkehrszeichenerkennung wird außerdem die Geschwindigkeit so geregelt, dass die vorgegebenen Limits eingehalten werden. Und in besonders kritischen Verkehrssituationen bremst der integrierte aktive Nothalt-Assistent den Wagen bis zum Stillstand ab.  

Selbst Überholmanöver vermag so ein Assistent eigenständig zu vollziehen, zumindest auf mehrspurigen Straßen: Es genügt, den Blinker nach links und später wieder nach rechts zu setzen, und schon kann man die Auswahl der Lücken und das Hinein- und Herauslenken dem Computer überlassen.

Eine mit sämtlichen elektronischen Helfern antretende E-Klasse vermag aber noch mehr. Der aktive Brems-Assistent, der zur Serienausstattung gehört, ist beispielsweise mit der Option „Kreuzungsfunktion“ zu bekommen. Dann bremst er, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig reagiert, auch, wenn vom Querverkehr Gefahr ausgeht. Eine weitere System-Ergänzung, der Ausweich-Lenk-Assistent, wiederum hilft, Fußgängern kontrolliert auszuweichen.

All diese Systeme, versichert Mercedes-Benz, sollen den Fahrer entlasten. Entmachtet werde er nicht, denn er könne die Elektronik jederzeit „überstimmen“. Und von der Handarbeit wirklich freigestellt ist er auch nicht: Das System fordert ihn nämlich in regelmäßigen Abständen auf, das Lenkrad zu berühren und so seine fortwährende Aufmerksamkeit und Konzentration aufs Verkehrsgeschehen zu bekunden. Erfolgt keine Reaktion, wird der Wagen selbsttätig in der Spur sicher bis zu Stillstand verzögern und den nachfolgenden Verkehr mittels Warnblinker auf die wegen eines inaktiven Fahrers kritische Situation hinweisen.

Wie die Mercedes Benz-Leute berichten, verkauft sich derartige Technik vor allem in Asien gut. Das Remote-Park-Pilot genannte Extra dürfte hingegen nicht nur in diesen Märkten auf großes Interesse stoßen, denn enge Parklücken gibt es auch hierzulande: Ist die angesteuerte allzu eng, kann der Fahrer im Vorfeld aussteigen und das Einfädeln seines Fahrzeugs aus maximal drei Metern Entfernung per Smartphone zu Ende bringen. Längs, quer, von links oder rechts - alles kein Problem: Die fahrerlose E-Klasse rangiert so lange hin und her, bis der Wagen mustergültig die Lücke füllt. Die vorerst nur für iPhones verfügbare App kann kostenlos aufgespielt werden; nutzbar ist sie freilich erst nach Aktivierung übers Mercedes-me-Portal. Drei Jahre kosten laut Preisliste 302,50 Euro.

Dem Smartphone hat Mercedes-Benz auch sonst - im wahrsten Sinne des Worte - eine Schlüsselposition zugedacht: Es soll künftig als Fahrzeugöffner fungieren. Das Besondere an der Car-to-X-Kommunikation, dem mobilfunkgestützten Informationsaustausch mit anderen, beispielsweise vorausfahrenden Fahrzeugen, wiederum ist, dass damit die „weltweit erste vollintegrierte Lösung“ in Serie geht. Onlinefähig muss das  Navigations-/Kommunikationssystem im Wagen auch sein, wenn es auf dem Display in der Mittelkonsole nicht nur die Tankstellen im Umfeld anzeigen soll, sondern in vielen Fällen sogar der Preis des benötigten Kraftstoffs.

Von konsequenter Weiterentwicklung moderner Technik zeugen auch die  LED-Scheinwerfer. 84 einzeln ansteuerbare Leuchtdioden erhellen die Fahrbahn besser denn je, versichert Mercedes-Benz, und zwar ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden und vor allem ganz ohne Verstellmechanik, sondern „erstmals rein digital“. Selbst das dynamische Kurvenlicht werde - „Weltneuheit“ - nunmehr rein elektronisch umgesetzt.

Innovationen dieses Kalibers nehmen inzwischen in den Mercedes-Benz-Informationen mehr Raum ein als die Beschreibung des völlig neuen Vierzylinder-Dieselmotors. Unverdienterweise: Der 220 d, kürzer und kompakter als sein Vorgänger, ist eine echte Innovation, nämlich der erste Selbstzünder mit integrierter Stickoxide-Eliminierungsanlage. Laufruhig und extrem zugkräftig ist er außerdem - eine stimmige Motorisierung für ein Auto, das vom Hersteller mit gutem Grund als Business-Limousine vermarktet wird.

  • Technische Daten

Länge: 4,92 Meter, Breite: 1,85 Meter, Höhe 1,47 Meter

E 200: 2,0-Liter-Benziner, 135 kW/184 PS bei 5500/min; 300 Nm bei 1200-4000/min; Beschleunigung 0-100 km/h: 7,7 s; Höchstgeschwindigkeit 240 km/h, Norm-Verbrauch 5,9-6,3 l/100 km. Preis: Ab  45.303,30 Euro

E 220 d: 143 kW/194 PS bei 3800/min; 400 Nm bei 1600-2800/min; 7,3 s; 240 km/h;  3,9-4,3 l/100 km. Ab  47.124 Euro

E 350 d (V6, ab Sommer lieferbar): 190 kW/258 PS bei 3400/min; 620 Nm bei 1600-2400/min; 5,9 s; 250 km/h; 5,1-5,5 l/100/km. Ab 55.602,75 Euro.

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