Der Lambo-Chef kam zum VW-Konzern-Abend allerdings mit wilder Sturmfrisur vorgefahren, denn der Vollblut-Zampano ließ es sich nicht nehmen, seinen neuen Lamborghini Aventador Jota auf die Showbühne zu pilotieren - ohne Dach oder Windschutzscheibe, dafür aber mit wild kreischendem V12. Der Supersportwagen Aventador bildet die Spitze des Lamborghini-Modellprogramms. Dass man darauf noch eine weitere Stufe setzen kann, beweist der Hersteller nun mit dem Aventador J - ausgesprochen Jota - einem Einzelstück, das einen kommenden Roadster vorwegnimmt, jedoch noch extremer ausgeführt ist. Die 4,89 Meter lange und 2,03 Meter breite Offen-Flunder ist gerade einmal 1,11 Meter hoch - der flachste Lamborghini aller Zeiten.
Es gab für den Aventador Jota schon einen Vorgänger - den Gallardo Concept S von 2005, dessen Karosserie ebenfalls mittig geteilt war. Allerdings wurde beim Gallardo die Teilung durch das ganze Fahrzeug gezogen, während beim Aventador Jota das mittlere Segment der Motorhaube in die Mittelkonsole mündet und damit den Innenraum weniger einschränkt.
Teures Einzelstück
Der Italiener ist nicht nur Designstudie, sondern auch Technologieträger: Für Armaturentafel und Sitzschalen wurde ein neuartiger, weicher Kohlefaser-Verbundstoff verwendet. Die Türen öffnen scherenartig wie beim geschlossenen Sportwagen statt konventionell wie etwa beim Mercedes-Benz SLS AMG.
Einer möglichen Serienfertigung wurde auf seiner erstmaligen Präsentation gleich eine Absage erteilt, denn das 700 PS starke Modell wird genau einmal an einen Kunden verkauft - und zwar zum Preis von 2,1 Millionen Euro netto. Bereits das Gallardo Concept S war für viel Geld an einen Privatkunden gegangen. Jedenfalls unterstreicht der Aventador Jota nach Auskunft von Markenchef Stephan Winkelmann, dass uns auch eine dritte, mögliche Baureihe nicht davon abhalten wird, Kleinserien zu bauen." (mh/sp-x)