Wie bereits in der auf dem Genfer Salon 2010 präsentierten Studie sorgt auch bei der Serienversion eine Kombination aus Turbo-Sechs-Zylinder-Benziner und E-Motor für effizientes und hochdynamisches Vorankommen. Zeitweilig sogar völlig emissionsfrei. Das nach der Oberklasse-Limousine 7er und dem SUV X6 dritte Hybrid-Modell der Münchner ist das sparsamste dieser wachsenden Flotte teilelektrifizierter BMWs. Zwischen 6,4 und 7,0 Liter Kraftstoff soll die große Business-Limousine bei einer Leistung von 340 PS pro 100 Kilometer benötigen. Das ist weniger als beim 204 PS starken Einstiegsbenziner, der mindestens einen Liter mehr Sprit auf 100 Kilometer benötigt und zwei Liter mehr als der 535i Automatik.
Unter der Haube der unter der Bezeichnung ActiveHybrid 5 verkauften Limousine arbeitet der bekannte Reihen-Sechs-Zylinder aus dem BMW 535i, der auf 306 PS kommt. Zusätzlich findet sich im Gehäuse der Acht-Gang-Automatik ein 55 PS starker E-Motor, der beim Anfahren und Beschleunigen Unterstützung bietet.
Bis 60 km/h im reinen E-Modus
Anders als etwa im 7er Hybrid kann der Elektro-Motor die Antriebsarbeit auch komplett übernehmen. Entsprechend ist im Stadtverkehr bis immerhin Tempo 60 für einige Kilometer emissionsfreies und lautloses Fahren möglich. Beschränkt man sich auf 35 km/h, klappt das laut Hersteller über eine Distanz von vier Kilometern.
Mit der Erweiterung um den reinen E-Modus zieht BMW mit Audi gleich. So haben die Ingolstädter mit Q5 Hybrid und A6 Hybrid ebenfalls Modelle im Angebot, die über kürzere Strecken rein elektrisch fahren können. Allerdings kann man bei Audi im reinen E-Modus sogar bis zu 100 km/h schnell fahren.
Segeln bis 160 km/h
Doch zurück zum 5er ActiveHybrid: Dieser soll mit seinem zusätzlichen E-Antrieb vor allem den Spritverbrauch niedrig halten. Neben der klassischen Rekuperation hilft bei höherem Tempo der sogenannte „Segel-Modus“. Hier wird bei gleichmäßigen Geschwindigkeiten bis 160 km/h der Verbrennungsmotor ausgeschaltet und komplett vom Antriebsstrang abgekoppelt. Bis Wind- und Rollwiderstand sie wieder einbremsen, ist die Limousine dann ohne Schleppmomentverluste unterwegs.
Neben der reinen Antriebstechnik soll auch die Elektronik beim Sparen helfen. Der Hybridantrieb orientiert seine Arbeitsweise nämlich auch am Streckenprofil, das das serienmäßige Navigationsgerät bereitstellt. Zeigen die Daten etwa eine bevorstehende Gefällstrecke, kann die in den Lithium-Ionen-Akkus gespeicherte Energie vollständig für den Antrieb genutzt werden. Denn bei der anschließenden Bergabfahrt werden die Batterien durch den Generator des Bremskraft-Rückgewinnungs-Systems (Rekuperation) wieder aufgeladen.
Enorm antrittsstark
Trotz aller Sparsamkeit wurden auch die Fahrleistungen nicht vernachlässigt. Arbeiten beide Motoren zusammen, beschleunigen sie den knapp zwei Tonnen schweren Vier-Türer in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf die üblichen 250 km/h beschränkt.
Noch nicht bekannt sind die Preise für den Hybrid-5er. Dieser dürfte aber gut 10.000 Euro teurer als der 535i sein, der bei 50.500 Euro startet. Damit lägen der Münchner etwas über dem parallel eingeführten Audi A6 Hybrid, der eine Kombination von Vier-Zylinder-Turbo und E-Motor mit 245 PS nutzt und 6,4 Liter verbrauchen soll. (mh/sp-x)