Jetzt gehen die Münchner noch einen Schritt weiter und bieten nun mit dem Gran Tourer eine Variante für sieben Passagiere an, die in Stuttgart bislang noch ihres gleichen sucht - und bei Audi übrigens auch. Mit 4,56 Metern misst der Gran rund 20 Zentimeter mehr als der Active Tourer, was Platz schafft für eine dritte Sitzreihe. Die muss zwar extra geordert - und bezahlt - werden, bietet dann aber zwei zusätzliche Plätze an; werden die nicht gebraucht, verschwinden sie im Ladeboden.
Die zweite Reihe dagegen ist bereits serienmäßig um 13 Zentimeter längsverschiebbar und im Verhältnis 40:20:40 umklappbar - auf Knopfdruck. So lässt sich der Stauraum von 560 auf bis zu 1.820 Liter erweitern; in den Fünfsitzer gehen zwischen 645 und 1.905 Liter. Das sind stolze 400 Liter mehr als im Active Tourer Platz finden. Auf Wunsch kann auch im Gran Tourer der Beifahrersitz umgeklappt werden, so dass bis zu 2,60 Meter lange Gegenstände hinein passen. Dass die Heckklappe optional elektrisch öffnet und schließt, war zu erwarten und auch BMW setzt jetzt auf den Fußsensor unter der Heckschürze.
Sichtbar mehr Nutzwert
Allerdings sieht man dem BMW seinen höheren Nutzwert auch an. Während sich der Active Tourer noch als etwas dynamischere Kopie der Mercedes-Benz B-Klasse präsentierte, ist der Gran Tourer ein Kompakt-Van wie er im Buche steht. Zweifelsohne ist er schick anzusehen, doch mit der sportlichen Eleganz anderer BMWs kann er freilich nicht mithalten, sondern reiht sich optisch in den Reigen um VW Touran, Opel Zafira und Co. ein. Das Cockpit teilt sich der Gran Tourer übrigens mit seinem kleinen Bruder.
Dafür verspricht BMW aber ein durchaus sportliches Fahrverhalten. Dafür sollen die Eingelenk-Federbeinachse vorne und die Mehrlenkeraches hinten sorgen, dazu kommt eine elektromechanische Lenkung und auf Wunsch natürlich ein Sportfahrwerk. Über den Fahrerlebnisschalter lassen sich außerdem verschiedenen Fahrmodi abrufen, auch der spritsparende Eco-Po-Betrieb.
Zwei Benziner, drei Diesel
An den Start geht der Gran Tourer im Frühjahr 2015 mit fünf Motoren. Basisbenziner ist ein Dreizylinder im 218i, der es auf 136 PS bringt und dank Turboaufladung immerhin 220 Newtonmeter Drehmoment bereitstellt, die den knapp 1,4 Tonnen schweren BMW in unter zehn Sekunden auf Tempo 100 bringen und bis zu 205 km/h schnell machen. Die Kombination aus Zweimassenschwungrad und Fliehkraftpendel soll dabei für ausgesprochene Laufruhe sorgen; den Verbrauch gibt BMW mit 5,1 Litern an.
Topmodell ist der 192 PS starke Zweiliter-Vierzylinder-Benziner im 220i, der den Standardsprint in 7,7 Sekunden erledigt und im Schnitt 6,2 Liter konsumieren soll. Auf der Dieselseite gibt es ebenfalls einen Dreizylinder mit anderthalb Liter Hubraum im 216d, der mit 116 PS die schwächste Variante darstellt, aber auch nur 3,9 Liter verbraucht.
Top-Diesel mit Allradantrieb
Darüber rangieren die beiden Zweiliter mit 150 (218d) und 190 PS, wobei letztere im 220d serienmäßig per Allrad- statt Frontantrieb auf die Straße gebracht werden. Es ist auch die einzige Variante die die Achtgang-Automatik ab Werk an Bord hat, alle anderen kommen mit manuellem Sechsgang-Getriebe, lassen sich aber gegen Zuzahlung aufrüsten.
Allerdings hat BMW bereits angekündigt, auch den 220d noch in diesem Jahr mit Zweiradantrieb und Handschaltung auf den Markt zu bringen, außerdem stehen mit 216i (100 PS) und 214d (95 PS) voraussichtlich ab Juli zwei zusätzliche Dreizylinder in den Startlöchern, die das Angebot nach unten abrunden.
Tablets für die Kinder
Apropos Angebot: 2er-Gran-Tourer-Kunden haben wie mitttlerweile so oft bei BMW die Wahl zwischen vier Ausstattungsversionen. Außerdem stehen zahlreiche Extras zur Wahl, unter anderem LED-Licht, ein Panorama-Glasdach, die dynamische Dämpferkontrolle, eine variable Sportlenkung, Head-up-Display und natürlich alle gängigen Fahrerassistenzsysteme.
Außerdem gibt es Tablet-Halterungen an den Kopfstützen der Vordersitze, so dass die Kinder im Fond ihr eigenes Unterhaltungsprogramm haben. Über eine eigene App können von vorne Filme, Hörbücher oder das “Kids Cockpit” gestartet werden, ein eigener, kindgerechter Fahrtenmonitor für die Kleinen.
Preise
Die Preise für den Gran Tourer beginnen bei 28.650 Euro für den vorläufigen Basisbenziner 218i; der bereits angekündigte 216i senkt dann den Einstiegspreis auf 26.950 Euro. Der stärkere 220i fängt bei 32.450 Euro an. Dieselseitig reichen die Preise von 30.400 Euro für den 216d über 36.250 Euro (218d) bis zu 40.200 Euro für das Topmodell 220xD mit Automatik. Als handgeschalteter Fronttriebler wird diese Variante später für 36.100 Euro zu haben sein, und der kleinste 214d soll 30.400 Euro kosten. Je nach Ausstattungsvariante steigt der Grundpreis um bis zu 6.000 Euro.