350 PS – damit begegnet der elegante 1er dem Ford Focus RS500 und dem Audi RS3 Sportback leistungsmäßig auf Augenhöhe. Anfang Januar 2011 feiert das scharfe Gerät auf der Detroit Motor Show Weltpremiere Optisch kommt die sportliche Sonderstellung des 1er M Coupés deutlich zur Geltung: Der untere Bereich der Frontschürze mit seiner dreiteiligen Luftöffnung erinnert an den M3. Stärker ausgestellte Radhäuser samt verbreiteter Spur und Seitenschweller lassen den Wagen stämmiger wirken. Die Heckansicht wird von einer stärker ausgeformten Abrisskante am Kofferraumdeckel geprägt, während die Heckschürze mit vertikalen Lüftungsschlitzen und Diffusoroptik sowie zwei Doppelrohrauspuffenden von den reichlich vorhandenen Muskeln kündet.
Bei der im Fahrzeugbug befindlichen Kraftquelle handelt es sich um einen Drei-Liter-Reihen-Sechs-Zylinder, der dank M TwinPower-Turbo-Technologie für immerhin 350 PS gut sein soll. Die üppigen 450 Newtonmeter Drehmoment des Benziners liegen zwischen 1.500 bis 4.500 U/min an. Kurzzeitig soll eine Overboost-Funktion sogar für 500 Newtonmeter sorgen. Per M-Taste am Lenkrad kann das Ansprechverhalten des Motors erhöht werden und wird dabei die Sportakustik noch um eine kernige Note bereichert.
In unter fünf
Via Sechs-Gang-Schaltgetriebe wird die Kraft an die Hinterräder geleitet. Dort sorgt eine variable M-Differenzialsperre bei Traktionsverlusten für eine optimierte Verteilung des Antriebsmoment zwischen den Rädern. Die Fahrleistungen des 1,5-Tonners sind beeindruckend: 4,9 Sekunden soll der 100-km/h-Sprint dauern, bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Zum Vergleich: Der allradgetriebene Audi RS3 Sportback mit serienmäßigem DSG sprintet in 4,6 Sekunden, während der Ford RS500 5,6 Sekunden benötigt. Beim Spritkonsum liegt das 1er M Coupé mit 9,6 Litern auf einem ebenfalls auf klassenüblichem Niveau.
Fahrwerksseitig wurde das 1er Coupé umfangreich modifiziert. Neben der um 44 Millimeter erweiterten Spur sorgen 19-Zoll-Räder mit 245er-Reifen vorne und 265ern hinten für einen kraftvollen Stand. Außerdem verfügt der der Kompaktsportler über die Fünflenker-Hinterachse des BMW M3. Die Compound-Bremsanlage mit belüfteten und gelochten 360er-Scheiben vorne und 350ern an der Hinterhand soll sich durch gehobene Standfestigkeit auszeichnen. Der Schleuderschutz DSC verfügt im 1er M Coupé über einen besonders toleranten M-Dynamic-Mode, der erst relativ spät über die Bremsen stabilisierend eingreift und so selbst bei aktiviertem DSC noch Drifts möglich sein sollen.
Rote
Auch innen gibt sich das 1er M Coupé betont sportlich. Das Kombiinstrument verfügt über einen grau hinterlegten Tacho mit 300-km/h-Skala. Armaturenbrett, Türinnenverkleidung, Dachhimmel und die stark konturierten Sportsitze wurden mit Alcantara und/oder schwarzem Leder bezogen. In auffälligem Kontrast dazu stehen die reichlich vorhanden roten Nähte. Das Sportlederlenkrad wurde zusätzlich noch mit blauen Nähten verziert. Rot-blau sind die Hausfarben der M GmbH.
Mit 50.500 Euro ist das 1er M Coupé gewiss kein Schnäppchen. Zwar kostet beim Konkurrenten Audi der 340 PS starke RS3 Sportback lediglich 600 Euro weniger, doch verfügt dieser zusätzlich noch über vier Türen, Allradantrieb und DSG, was einen Preisvorteil von rund 5.000 Euro bedeutet. (mh)