Doch neue Anforderungen machen ein völlig neues, effizienteres Fahrzeug nötig. Dieses hat Audi als R18 am 10. Dezember 2010 erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Seit 1999 ist Audi bei den 24 Stunden von Le Mans dabei und seither dominieren die Ingolstädter dieses prestigereiche Rennen. Lediglich 1999, 2003 und 2009 konnten andere Hersteller (BMW, Bentley, Peugeot) dort gewinnen. Seit 2006 fährt Audi übrigens überaus erfolgreich mit Dieselantrieb.
2011 will man wieder mit TDI-Technik ganz vorne mitfahren. Doch der neue R18 ist ein völlig neues, im Vergleich zum Vorgänger stark verändertes Fahrzeug. Statt der bisher offenen Konstruktion handelt es sich beim R18 um ein geschlossenes Coupé, was vor allem aerodynamische Effizienz-Vorteile bieten soll. Auch der Motor ist neu. Statt des bisherigen 5,5-Liter-V10-Diesels mit über 600 PS kommt ein 3,7 Liter großer Sechs-Zylinder zum Einsatz.
Offen für Elektrifizierung
Hier hat man auf das neue Reglement reagiert, welches Triebwerke mit maximal vier Litern Hubraum erlaubt und eine Reduzierung der Motorleistung vorsieht. Zur Leistung des neuen Triebwerks machen die Audi-Mannen allerdings noch keine Angaben. Kombiniert wird der Renn-Diesel mit einem neu entwickelten Sechs-Gang-Getriebe. Außerdem soll der Motor für eine stufenweise Elektrifizierung ausgelegt sein. Vermutlich will man in den nächsten Jahren mit dem Motor per Hybridisierung die Effizienz weiter steigern.
Das aus Kohlefaser gefertige Monocoque-Chassis des R18 ist statt bisher zweiteilig nunmehr aus einem Stück. Außerdem rollt der Wagen erstmalig auf gleichgroßen Rädern an Vorder- und Hinterachse. Ein technisches Highlight sind die Scheinwerfer des R18, die erstmals komplett aus Lichtmengen-optimierten LEDs bestehen und damit auch Ausblick auf kommende Serientechnik geben. Künftig sollen nämlich LED-Vollscheinwerfer bei Audi über ähnliche adaptive Leuchtfunktion wie die aktuellen Xenon-Scheinwerfer verfügen.
Nummer Eins im Rückspiegel
Die Scheinwerfer des R18 stellen im Zentrum übrigens spiegelverkehrt die Zahl „1“ dar. In seiner Pressemitteilung spricht Audi von einer Referenz an das historische Markenemblem, das in der Tat diese Zahl von 1910 bis in die 1930er Jahre trug. Doch will Audi in Le Mans gewiss auch selbstbewusst als Herr im Ring auftreten und mit der „1“ den Gegnern im Rückspiegel klar machen, wer die 24 Stunden seit Jahren dominiert.
Zum ersten offiziellen Renneinsatz wird der neue R18 übrigens am 8. Mai 2011 bei den 6 Stunden Spa-Francorchamps starten. Bereits fünf Wochen später kommt der große Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans. Der Vorgänger R15 TDI hat übrigens noch nicht ausgedient. Auch für ihn ist noch ein Einsatz bei den 12 Stunden von Sebring am 19. März 2011 geplant. (mh)