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Volkswagen EA211: Entwicklungsauftrag Zukunft

Der Volkswagen EA211 ist so erfolgreich wie kaum ein Motor vor ihm. Verbaut in fast 50 Modellen bringt er es auf über vier Millionen Einheiten pro Jahr. Nach zehn Jahren Bauzeit steht nun die zweite tiefgreifende Überarbeitung an, die ihn fit für die Zukunft machen soll.

Elektrifizierung steht für VW ganz oben auf der Prioritätenliste

VW-Chef Herbert Diess hält mit seinem Anspruch die führende Elektromarke zu bauen selten hinter dem Berg. Seine öffentlichen Lobpreisungen von Tesla und Firmenchef Elon Musk sorgten intern sogar bereits für Verstimmungen. Denn längst sind nicht alle innerhalb des Wolfsburger Großkonzerns sind zufrieden mit den Ausrollplänen der „ACCELERATE“ genannten Strategie, die bis 2030 über 70 Prozent der Verkäufe in elektrifizierten Modellen sieht.

Der Verbrenner wird nicht aussterben

Vor allem in Regionen, in denen die Elektrifizierung mangels Infrastruktur nur schwer vorankommt, muss deshalb für Alternativen gesorgt werden. Hier werden Verbrennungsmotoren weiterhin eine bedeutende Rolle einnehmen, weshalb man nun in Wolfsburg mit dem Volkswagen EA211 evo2 eine Überarbeitung des Weltmotors zeigt, der genau diese Aufgabe erfüllen soll.

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Der Volkswagen EA211 evo2 soll ein Millionenseller bleiben

Seit 2012 hat VW den Entwicklungsauftrag 211 bereits im Programm. Mit drei verschiedenen Hubräumen wurde er in gut 50 verschiedene Konzernmodelle der jüngsten Vergangenheit eingebaut und kam neben den MEB-Fahrzeugen auch in den kleinen Drillingen up!, Mii und Citigo zum Einsatz. Volkswagen hat pro Jahr über vier Millionen Triebwerke der Baureihe EA211 produziert und das an elf Standorten auf drei Kontinenten. Nun soll der Weltmotor fit für kommende Anforderungen gemacht worden sein.

Herzstück der zweiten Evolution ist die Abgasreinigung

Aus unserem Kommentar zur neuen Abgasnorm EU7 konnte man bereits ableiten, dass die Normwächter der EU hohe Hürden für kommende Verbrenner legen würden. Die VW-Ingenieure haben deshalb das meiste Know-how der Überarbeitung vor allem auf diesen Bereich verwendet. Das Herzstück des Volkswagen EA211 evo2 ist deshalb auch die in ein Modul zusammengefasste motornahe Abgasreinigung. Das Kombipaket aus Katalysator und Ottopartikelfilter sitzt direkt am Ausgang des Turboladers und konnte dadurch die Reinigungswirkung noch einmal deutlich verbessern.

Die Trickkiste der Verbrennung scheint groß

Um allerdings erst gar nicht so viele Emissionen entstehen zu lassen, wurde auch die Betriebsstrategie des Motors entscheidend verbessert. Verfügten die großen Modelle des EA211 bereits über Zylinderabschaltung, wurde das nun ACTplus genannte System nochmal deutlich überarbeitet. Die Abschaltung der Zylinder zwei und drei soll nun nicht nur weniger spürbar sein, sondern auch über einen größeren Bereich erfolgen und dadurch noch mehr Kraftstoff sparen.

In Eigenregie entwickelte Motorsoftware ermöglicht größere Optimierungen

Das Feintuning betrifft allerdings nicht nur die Zylinderabschaltung. VW hat das gesamte Brennverfahren des evo2-Motors angepasst. Die Brennraumkühlung wurde dabei ebenso optimiert wie die Zylinderfüllung durch eine geschickte Kombination des Miller-Zyklus – also dem frühen Schließen der Einlassventile im Ansaugtakt – und dem hohen Verdichtungsgrad durch das hohe Aufladungsniveau und die hohe geometrische Grundverdichtung. Man hat hier übrigens auch aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, denn die Motorsoftware entstand komplett in Eigenregie ohne das Zutun von Zulieferern. Überhaupt sei so erst das Nutzen aller Synergien des neuen Motors möglich gewesen.

Marktstart und Zukunftsaussichten

Auf den Markt kommt der EA211 evo2 zuerst in den Modellen T-Roc und T-Roc Cabriolet. Später werden weitere Modelle folgen, die auf den neuen 1.5 TSI evo2 setzenn. Auch die Hybrid-Varianten werden das Triebwerk erhalten, hier wird hinter vorgehaltener Hand von bis zu 272 PS für die Topmodelle GTE, Cupra und vRS gesprochen (Fahrzeuge stehen noch nicht zum Verkauf, Homologationen ausstehend)². Auch ist der evo2 für die Verwendung mit synthetischen Kraftstoffen ausgelegt. Einem weiteren Jahrzehnt der Nutzung dürfte somit wenig entgegenstehen. (Text: Fabian Mechtel | Bilder: VW)

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