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Verbrenner-Comeback: Mercedes und Toyota investieren Milliarden

Toyota und Mercedes, zwei Schwergewichte der Autoindustrie, investieren Milliardenbeträge in die Neu- und Weiterentwicklung ihrer Verbrennungsmotoren. Während Toyota dies aus Überzeugung tut, sieht sich Mercedes gezwungen, auf aktuelle Gegebenheiten zu reagieren.

Anfang 2022 zeigte sich Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG, noch deutlich zuversichtlicher: „Alle Märkte wollen von uns Elektroautos“, wurde der CEO damals in verschiedenen Fachmagazinen zitiert. Vor gut zwei Jahren plante der Konzern noch, ab 2030 ausschließlich batteriebetriebene Fahrzeuge zu produzieren. Doch diese Zielsetzung wurde mittlerweile revidiert. Bis weit in das nächste Jahrzehnt hinein wird Mercedes-Benz weiterhin Modelle mit elektrifizierten Verbrennungsmotoren anbieten. Statt einer vollständigen Umstellung auf Elektrofahrzeuge, rechnet Källenius für 2030 nun mit einem Absatzverhältnis von 50 zu 50 Prozent zwischen Hybrid-Verbrennern und reinen E-Modellen (BEV). Ursprünglich sollte der BEV-Anteil am Gesamtabsatz schon 2026 rund 50 Prozent ausmachen.

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Deutlich mehr Geld für das Facelift der Mercedes S-Klasse

Um die bestehenden Verbrennungsmotoren an die verschiedenen weltweiten Abgasnormen wie EU7 in Europa und China 7 anzupassen, plant Mercedes, mindestens 14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren. Auch das Facelift der S-Klasse, das für 2026 erwartet wird, wird von dieser neuen Unternehmensausrichtung betroffen sein. In einem Interview mit der WirtschaftsWoche erklärte Källenius, dass erheblich mehr Mittel in die Weiterentwicklung des Mercedes-Flaggschiffs fließen werden.

Gleichzeitig räumte er mit dem Gerücht auf, dass der EQS eingestellt werden soll – hierbei handelt es sich um eine Falschinformation. Mercedes hält zudem an dem Ziel fest, bis 2025 bilanziell CO2-neutral zu produzieren. Darüber hinaus planen die Stuttgarter weiterhin den Bau neuer Batteriezellfabriken. Eine Herausforderung besteht jedoch darin, dass der Batteriehersteller ACC, an dem Mercedes beteiligt ist, jüngst seine Baupläne für eine Fabrik nahe Kaiserslautern aufgegeben hat. Der Hintergrund ist, dass die dort geplanten Batterien (Nickel-Mangan-Cobalt) technisch schon veraltet sind. Der neue Standard, der bei chinesischen Elektroautos schon häufig eingesetzt wird, sind leistungsfähigere Lithium-Eisenphosphat-Batterien.

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Toyota entwickelt neue Verbrenner

Einen ganz anderen Blick auf die Welt hat offenbar Toyotas leitender Direktor und Präsident Akio Toyoda. Der japanische Top-Manager geht langfristig höchstens von einem weltweiten BEV-Anteil von 30 Prozent aus. Aus dieser Überzeugung heraus macht es für den weltweit größten Autobauer durchaus Sinn, seine bestehenden Verbrennungsmotoren intensiv weiterzuentwickeln oder teilweise gegen neue Aggregate zu ersetzen. So stellte Toyota erst kürzlich eine neue Generation von Vierzylindern mit 1,5, 2,0 und 2,5 Litern Hubraum vor. Der 2,0-Liter-Motor ist stets mit einem Turbolader ausgestattet, während die 1,5- und 2,5-Liter-Vierzylinder auch als Saugmotoren verfügbar sind - etwa für den Einsatz in Vollhybrid-Modellen. Toyota verspricht, dass diese Motoren kompakter und leichter sind als ihre Vorgänger und zudem mit CO2-neutralen Energieträgern wie Biokraftstoff, synthetischen Kraftstoffen oder sogar flüssigem Wasserstoff betrieben werden können. Toyotas Technikvorstand Hiroki Nakajima spricht im Zusammenhang mit den neuen Motoren sogar von einer "Game-Changing-Lösung".

Aus Sicht von Toyota liegt das Problem der mangelnden Dekarbonisierung nicht bei den Verbrennungsmotoren selbst, sondern bei den verwendeten Brennstoffen. Wenn diese CO2-neutral wären, könnten Verbrennungsmotoren noch lange die erste Antriebswahl für Millionen Menschen sein. Zur weiteren Forschung kooperiert Toyota mit dem japanischen Erdölkonzern Idemitsu Kosan sowie weiteren Industriekonzernen wie Mitsubishi. Die neuen Motoren sollen überdies rund 30 Prozent effizienter arbeiten als die bisherigen Generationen und werden auch in neuen Subaru- und Mazda-Modellen zum Einsatz kommen - allerdings erst ab 2027. Toyota hält 20 Prozent der Anteile an Subaru und fünf Prozent an Mazda. Mazda selbst verfolgt derweil parallel seine „Rightsizing“-Strategie, die neben großvolumigen Reihensechszylinder-Benzin- und Dieselmotoren auch die Rückkehr des Wankelmotors als Range Extender beinhaltet. (Bilder: Hersteller)

Thomas Vogelhuber

Geschrieben von: Thomas Vogelhuber Instagram

Thomas ist seit März 2019 leitender Redakteur des AutoScout24 Magazins. Als Petrolhead und faszinierter Youngtimer-Liebhaber ist er vorzugsweise auf alpinen Routen unterwegs, lässt aber mittlerweile auch die Ladekarte der Redaktion mächtig glühen.


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