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Tesla Cybertruck: Willkommen in der Pick-up-Hölle?

Tesla wagt den Sprung ins Geschäft mit geländegängigen Pritschenwagen und fordert mit dem Cybertruck nicht nur die Big Player heraus, sondern gleichzeitig auch neue Start-ups. Wir haben die Infos was der Tesla Cybertruck leistet, kostet und wann der Marktstart erfolgen soll.

Tesla CEO Elon Musk ist bekannt für seine markigen Sprüche, abgesetzt per Kurznachrichtendienst und herausposaunt, nicht immer in den besten Momenten. Zumindest für das Unternehmen Tesla. Der E-Auto-Bauer befand sich laut Musk bereits in der „Produktionshölle“, anschließend folgte die „Auslieferungshölle“. Mit der Vorstellung des ersten eigenen Pick-ups, dem Tesla Cybertruck*, könnte indes die „Pick-up-Hölle“ folgen. Betritt man mit dem Erstlingswerk doch ein Feld, das, gerade in den USA, traditionell von den großen Automarken dominiert wird. Die Ford F-Serie und der Chevrolet Silverado sind in jenem Segment die Bestseller und werden, statistisch gesehen, alle 30 Sekunden mehrfach verkauft. Pro Jahr ergibt dies für beide Modellreihen zusammengerechnet ein Volumen von 1.494.911 Fahrzeugen – allein für die USA!

Tesla-Cybertruck-Side-Rear

Kommt der Tesla Cybertruck zu spät?

Anders als bei Model S und Model 3 obliegt Tesla zudem nicht mehr die Rolle des Vorreiters. Noch bevor der eben im Süden Kaliforniens vorgestellte Tesla Cybertruck irgendwann 2021 in Serienfertigung gehen soll, steht der härteste Rivale in Form des Rivian R1T schon fest. Auch dieser soll in etwa der gleichen Zeit auf den Markt kommen. Und natürlich haben die Big Player im amerikanischen Pick-up-Business ihrerseits angekündigt, elektrifizierte Versionen ihrer millionenfach verkauften Pritschenwagen anzubieten. Tesla kontert ganz offensichtlich mit einem außergewöhnlichen Design, angelehnt an Filme, wie „Blade Runner“ oder „Zurück in die Zukunft“. Weil Musk diese Szenerien so liebt, heißt es.

Tesla-Cybertruck-Interior

Kugelsicher und doch zerbrechlich

Und so sehen wir vor uns ein Auto, das wohl in Europa nur sehr schwerlich irgendwelche Zulassungsvorschriften hinsichtlich des Fußgängerschutzes erfüllen dürfte. Nicht nur die Form steht diesem Umstand im Weg, die Karosserie selbst ist das Problem. Ultrafest und kugelsicher bis zu einer Patronengröße von 9 Millimeter soll sie sein. Einen Vorschlaghammer, so viel ist sicher, hält sie in jedem Fall stand. Bei der Präsentation versuchte man die angereisten und handverlesenen Tesla-Groupies gleichzeitig davon zu überzeugen, dass auch die Fensterscheiben bruchsicher sind. Der Versuch scheiterte, das Glas zersprang.

Tesla-Cybertruck-Side

Kommt der wirklich so in Serie?

Es kommen dem geneigten Betrachter Zweifel, ob das schon alles war. Ob das wirklich der serienfertige Tesla Cybertruck sein soll? Derart aus der Zeit gefallen wirkt dieser Wagen, selbst für ein Elektroauto. Unter dem massiven Stahlkleid soll sich hingegen feinste Antriebstechnik verbergen. Eine, die wir Tesla und damit auch Elon Musk wirklich glauben wollen. Der stärkste Tesla Cybertruck soll in rund 2,9 Sekunden aus dem Stand auf 60 Meilen pro Stunde beschleunigen und gleichzeitig eine Reichweite von über 500 Meilen oder 800 Kilometer zu bieten haben. Mit lediglich 10,8 Sekunden für die Viertelmeile würde der Tesla Cybertruck gleichzeitig die bisherige Chevrolet Corvette Z06 unterbieten. Sie benötigt für den Sprint 10,95 Sekunden.

Tesla-Cybertruck-Front

Elon Musk will Preisversprechen halten

Doch damit nicht genug. Startet die Top-Version des Tesla Cybertruck laut offiziellen Angaben bei 69.900 Dollar, soll die Einstiegsvariante für nur 39.900 Dollar zu erwerben sein. Es war schon während der Wochen vor der Weltpremiere das erklärte Ziel von Elon Musk, dass der Tesla Pick-up für unter 50.000 Dollar zu haben sein muss. Jetzt soll man mit so viel Geld sogar schon die zweitstärkste Variante des Cybertrucks kaufen können, der dann auch über Allradantrieb und zwei Elektromotoren verfügt. Die Basis fährt dagegen als Hecktriebler und nur einem Stromaggregat vor, wohingegen die Top-Version auf Allrad in Verbindung mit gleich drei Motoren setzt.

Tesla-Cybertruck-Dynamic

Am Ende gibt es noch ein Tesla Quad

Neben dem außergewöhnlichen Design und der heftigen Leistungsausbeute soll der Tesla Cybertruck aber auch klassische Pick-up-Tugenden beherrschen. Die Zuladung ist mit knapp 1.600 Kilogramm üppig bemessen und dann wären da freilich noch die 6,3 Tonnen, die der stärkste Cybertruck an den Haken nehmen darf. War am Ende sonst noch was? In der Tat: Mehr als Sidekick präsentierte Tesla ein eigenes Quad, das natürlich auf der knapp zwei Meter langen Ladefläche des Cybertrucks Platz findet. Ob es in Serienfertigung geht, ist indes ungewiss. (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Hersteller)

*Homologation noch ausstehend²

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