Mit dem Monat April naht auch der Augenblick, in dem Oldtimer und Cabrios mit Saisonkennzeichen wieder auf die Straße dürfen und angesichts erster wärmender Sonnenstrahlen auch andere eingemottete Pretiosen wieder hervorgeholt werden. Vor der ersten Ausfahrt sollte man jedoch einige Vorbereitungen treffen.
Nach dem Winterschlaf erst die Batterie prüfen
Wer sein Schätzchen fachgerecht in den Winterschlaf versetzt hat, muss lediglich die am Erhaltungsgerät geparkte Autobatterie wieder ans Bordnetz klemmen. Wurde die Batterie über den Winter nicht geladen, muss das vor der erste Ausfahrt sehr wahrscheinlich nachgeholt werden. Alternativ lässt sich der Energiemangel per Starthilfe überbrücken. Wer grundsätzlich Ärger mit leerer Batterie vermeiden will, sollte über die Anschaffung eines Erhaltungsgeräts nachdenken.
Ist das Bordstromnetz wieder autark, werden alle elektrischen Funktionen geprüft. Über den Winter könnten Steckverbindungen und Sicherungen korrodiert sein, was zu Ausfällen führen kann. Noch vor dem Motorstart sollten übrigens die Stände von Öl und Kühlflüssigkeit geprüft werden; gegebenenfalls muss man hier nachfüllen. Zeigen sich nach längerer Standzeit Flecken auf dem Garagenboden, weist dies auf Undichtigkeiten hin.
Füllstände kontrollieren
Sind die Füllstände korrekt, wird der Motor angelassen. Ein fitter Motor sollte spontan anspringen. Achtung bei Fahrzeugen mit Katalysator: Langes „Orgeln“ kann ihn schädigen. Die ersten Kilometer geht man es besser gelassen an, denn der häufig nach langer Standzeit vorhandene Flugrost an den Bremsen kann die Bremsleistung zunächst einschränken.
Ebenfalls wichtig ist ein Reifencheck. Weisen die Pneus poröse Stellen, Fremdkörper oder zu wenig Profil auf, empfiehlt sich ein Tausch. Zudem sollte vor dem ersten Ausflug der korrekte Luftdruck eingestellt werden, auch beim Ersatzrad.
Cabriodächer bedürfen besonderer Pflege
Nach dem Technikcheck folgt eine ausgiebige Wellness-Behandlung. Hier empfiehlt sich eine lackschonende Handreinigung. Autos per Hand zu waschen, ist in Deutschland nicht generell verboten (ordnungswidrig ist „unerlaubte Fahrzeugwäsche auf unbefestigtem Grund“), unterliegt aber gewissen Voraussetzungen. Am einfachsten ist es, das Liebhaberstück in einer SB-Waschbox zu reinigen. Achtung: An sonnigen Samstagen herrscht hier oft viel Betrieb. Altem Lack, Gummidichtungen und Cabrio-Stoffdächern kann der Strahl des Hochdruckreinigers allerdings zusetzen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, spendiert dem Fahrzeug ein spezielles Auto-Shampoo. Handelsübliche Wasch- oder Spülmittel eignen sich nur bedingt zur Anwendung im Kfz-Bereich, da sie entfettend wirken. Nach der Grundreinigung außen sorgen Politur und schützende Wachsschicht für den geliebten Glanz.
Spezielle Pflegemittel gibt es auch für Cabrio-Verdecke. Wer mit dem Auto nach dem Winter nur schnell durch die Waschstraße fahren möchte, sollte der Stoffmütze zuliebe zumindest auf das Heißwachs-Programm verzichten. Das schadet der Beschichtung des Verdecks. Nach dem Reinigen und vor dem Öffnen muss das Verdeck gründlich durchgetrocknet sein. Außerdem sollte beim erstmaligen Öffnen ein Blick auf die Mechanik geworfen werden, die unter Umständen geschmiert werden muss.
Aus alt mach neu im Innenraum
Abschließend freut sich auch der Innenraum über ein wenig Aufmerksamkeit. Cockpit-Sprays hauchen Plastikoberflächen wieder alte Tiefe ein, spezielle Pflegemittel gibt es auch für Stoff- und Ledersitze sowie Holzoberflächen. Gummidichtungen reibt man mit einem Pflegestift ein, damit sie geschmeidig bleiben. Schlösser und Türscharniere freuen sich über ein bisschen Öl. (Autoren: mh/sp-x, tv)