Der neue Range Rover Sport SV auf einen Blick
- Stärkster Serien-Land Rover aller Zeiten
- 635 PS und bis zu 800 Nm Drehmoment
- 0-100 km/h in 3,8 s, Vmax 290 km/h
- Neues 6D-Luftfahrwerk
- Startpreis jenseits der 160.000 Euro
Zweifellos ist das neue Spitzenmodell des legendären Range Rover deutlich aus der Zeit gefallen. Wer braucht wirklich 635 PS in einem Geländewagen (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,5 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 282 g/km)²? Aber die Muttergesellschaft Jaguar Land Rover, die sich nebenbei in die Kurzform "JLR" samt neuer Corporate Identity umbenannt hat, wird wohl alles richtig machen, wenn sie auf V8-hungrige Enthusiasten setzt. Jene, die immer mehr Leistung und ultimativen Luxus wünschen, dabei aber stets die Brieftasche ganz weit offen halten.
Ausgedient hat der famose 5,0-Liter-Kompressor-V8 mit 575 PS des Vorgängers, wohingegen das von BMW beigesteuerte 4,4-Liter-Aggregat nicht weniger offensiv zu Werke schreitet. Aus dem Kompressor wurden zwei Turbolader - sozusagen der persönliche "Doppel-Wumms" der Engländer zum Abschluss einer ganz besonderen Fahrzeuggattung. Ohne allzu tiefe Blicke in die Glaskugel zu wagen, ist anzunehmen, dass es sich beim hier gezeigten Modell um die letzte Eskalationsstufe des sportlichen Range Rover mit Verbrennungsantrieb handeln wird.
"Doppel-Wumms" für den V8 und 6D für das Fahrwerk
Das neue Achtzylinder-Herz stammt derweil, wie angemerkt, von BMW, hat 4,4 Liter Hubraum und wird von zwei Turboladern befeuert. Es leistet 635 PS und maximal 800 Nm Drehmoment (im aktiviertem Dynamic Launch Mode, sonst 750 Nm). Auf der Verlustseite steht dabei das „R“ im früheren Namen, das die besonders sportlichen Modelle auswies. Übrig bleibt das Kürzel „SV“, was „Special Operation“ bedeutet und ähnlich wie das "M" bei BMW besondere Maßnahmen an einem Serienmodell verrät.
Der Allradler spurtet in knapp 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Auch wenn es bei einem Range Rover Sport SV vor allem um maximale Leistung geht, dürften seine zukünftigen Besitzer dennoch gerne hören, dass der Spritdurst - zumindest ein wenig - gemildert wurde. Grund: BMW steuert nicht nur den Achtzylinder, sondern auch ein passendes 48V-Mildhybrid-System bei. JLR gibt an, dass sich die CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorgänger so um bis zu 15 Prozent reduzieren ließen.
Äußerlich ist der König der Range Rover nur dezent verändert. Größere Lufteinlässe als bisher, dazu ein schmalerer Grill und ebensolche LED-Lichtbänder als Scheinwerfer. Auf Wunsch können 23-Zoll-Räder aus Karbon bestellt werden, die in Summe 76 Kilo einsparen. Das allerdings ist bei einem Leergewicht von knapp 2,6 Tonnen kaum mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Auf der Ausstattungsliste stehen derweil noch „Body and Soul“-Vordersitze mit 4D-Soundanlage samt Sitzvibration sowie ein neues Fahrwerkssystem mit 6D Dynamics-Technologie. Die Federung bietet hierbei mehr Negativsturz an der Hinterachse, die Luftfederung ist über Kreuz hydraulisch mit den Dämpfern verbunden. Das soll zum Vorteil haben, dass sich nicht nur die Wank-, sondern auch die Nickbewegungen spürbar reduzieren.
Marktstart und Preis
Bislang ist der neue Range Rover Sport SV nur als "Edition One" für ausgewählte Kunden bestellbar. Über Preise schweigt man sich in England offiziell noch aus, wobei als Vergleichsmodell durchaus der BMW X5 M Competition herhalten kann (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,1-12,9 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 295-291 g/km)². Er startet seit dem Facelift im Frühjahr ab 162.000 Euro. Viel günstiger dürfte die entfernte Verwandtschaft von der Insel mit gleichem Motor ebenfalls nicht werden. (Text: tv, pm/sp-x | Bilder: Hersteller)