Porsche 911 RSR
Im Rahmen Gleichgesinnter lässt sich ein neuer Motorsportwagen besonders gut der Weltöffentlichkeit vorstellen und so verwundert es nicht, dass sich Porsche das diesjährige Festival of Speed im englischen Goodwood ausgesucht hat, um den neuen RSR präsentieren. Das FIA WEC Fahrzeug soll an die Erfolge des bisherigen 911 RSR anknüpfen und ist laut Aussage von Porsche eine 95 prozentige Neuentwicklung. Herzstück des neuen RSR: Der größte Sechszylinder-Boxer, den es je ab Werk in einem Elfer gab. 4,2 Liter Hubraum, 515 PS stark und in Verbindung mit einem gewichtsoptimierten Sechsgang-Klauengetriebe soll der Wagen noch effizienter und vor allem nochmals deutlich schneller sein als der direkte Vorgänger.
Nach der ersten Fahrpräsentation in Goodwood wird Porsche den neuen 911 RSR erstmals am 1. September rennseitig beim Auftakt der FIA World Endurance Championship (WEC) in Silverstone einsetzen. Zunächst bleibt der RSR ein Werksauto, im kommenden Jahr sollen dann auch private Rennteams das neue Modell ordern können.
Porsche 935
Ein weiteres Highlight in Goodwood: Der auf 77 Stück limitierte Porsche 935. Die Neuinterpretation des legendären „Moby Dick“ vereint die Technik des aktuellen Porsche 911 GT2 RS mit einer stromlinienförmigen Gesamtform. Insgesamt ist das Äußere eine Hommage an den Porsche Le-Mans-Rennwagen 935/78, wird aber ferner durch Details aus anderen Höhepunkten der hauseigenen Motorsport-Geschichte geziert. So stammen die Außenspiegel des 935 vom Le-Mans-Sieger 911 RSR, der Heckflügel vom LMP1-Rennfahrzeug 919 Hybrid und die Abgasendrohre sind jenen des Porsche 908 aus dem Jahre 1968 nachempfunden.
Insgesamt ist der neue „Moby Dick“ 4,87 Meter lang und 2,03 Meter breit und setzt maßgeblich auf Anbauteile aus Kohlefaserverbundwerkstoff. Damit wiegt der Porsche 935 lediglich 1.380 Kilogramm bei einer Leistung von 700 PS. Damit der Sportwagen seine Leistung auch satt auf die Straße bekommt liefert ihn Porsche serienmäßig mit einem Fahrstabilisationsprogramm aus, das sich jedoch je nach Reglement und Einsatzzweck auch komplett deaktivieren lässt. Der Porsche 935 kostete übrigens über 700.000 Euro (zusätzlich Steuern) und wird noch im Jahr 2019 erstmals an Kunden im Rahmen eines Exklusiv-Events ausgeliefert.
Porsche Cayman GT4
Auf ihn haben Fans der Marke lange gewartet: Der Porsche Cayman GT4 gab sein erstes Fahrdebüt ebenfalls in Goodwood 2019, setzt auf viel Purismus, kommt ohne Limitierung daher und kostet mit knapp über 96.000 Euro immer noch weniger als ein aktueller 911 Carrera S. Der Mittelmotor-Sportwagen leistet 420 PS und schöpft seine Kraft aus einem neuentwickelten 4,0 Liter großen Boxer-Sechszylinder, der selbstredend über die aktuellen Abgasnormen samt Ottopartikelfilter verfügt. Zunächst gibt es ihn ausschließlich mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe, später wird ein 7-Gang-PDK nachgeschoben.
Porsche liefert beim GT4 zudem ein Clubsport-Paket, welches bereits die Grundzutaten für allerhand Renneinsätze enthält. Ein Überrollkäfig im Inneren des Fahrzeugs lässt sich auch später noch zum Vollkäfig ausbauen, ein Feuerlöscher ist mit dabei und natürlich verfügt die Ausstattungsvariante auch über Vollschalensitze mitsamt 6-Punkt-Gurten. Puristen können zudem das Infotainmentsystem entfallen lassen und mittels dem serienmäßigen Sport-Chrono-Paket behält man stets die eigene Rundenzeit im Blick. Neben dem GT4 hat Porsche auch eine Neuauflage des Boxster Spyder im Angebot – beide Fahrzeuge kommen noch in diesem Jahr auf die Straße.
Porsche Taycan
Last but not least: Das Goodwood Debüt des ersten rein elektrisch betriebenen Porsche Modells. Der neue Taycan fuhr auf dem Festival of Speed zwar noch mit Tarnung vor, die endgültigen Formen lassen sich aber bereits gut erahnen. Markenbotschafter Marc Webber pilotierte den 600 PS starken Stromer in mehreren Durchgängen über die rund 1,86 Kilometer lange Parkauffahrt des Duke of Richmond und zeigte den Fans der Marke sehr eindrucksvoll, was sie in Zukunft in Sachen Elektrifizierung von Porsche erwarten dürfen.
Wenngleich es sich beim gezeigten Taycan noch um einen Prototypen handelt, auch seine Weltpremiere findet noch in diesem Jahr statt. Spätestens dann muss der Porsche Taycan auch im Realbetrieb unter Beweis stellen, wie sehr sich die alten Tugenden mit der neuen Technik in Einklang bringen ließ. (Autor: Thomas Vogelhuber | Bilder: Porsche)