Porsche 718 Spyder RS debütiert mit 500 PS

Der Porsche 718 Spyder RS auf einen Blick

• GT3-Saugmotor mit 500 PS bei 8.400 U/min
• 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Vmax 308 km/h
• Ultraleichtes Verdeck für maximalen Fahrspaß
• Neu abgestimmtes Fahrwerk
• Startpreis ab 155.575 Euro

Für alles offen: 500 PS und 450 Nm Drehmoment regen beim Porsche 718 Spyder RS zu dynamischen Fahreinlagen an.

Der Drehzahlmesser reicht bis 10.000 U/min

Mitte des Jahrzehnts schlägt den 718er-Verbrennermodellen von Porsche das letzte Stündlein. Ab dann wird die Baureihe nur noch elektrisch angetrieben. Doch bis es so weit ist, lassen es die Schwaben noch einmal richtig krachen. Oder besser: heiser bellen. Mit diesem Adjektiv lässt sich nämlich der Sound des neuen 718 Spyder RS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,0 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 294 g/km)² am trefflichsten beschreiben. Bis 9.000 Touren dreht der frei atmende Sechszylinder-Boxer (der Drehzahlmesser reicht gar bis 10.000 U/min), der auch im 911 GT3 zum Einsatz kommt (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,0 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 294 g/km)². Dieses Leichtbau-Aggregat treibt auch das Rennfahrzeug Porsche 911 GT3 Cup an. Und eben den geschlossenen 718er namens GT4 RS (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,2 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 299 g/km)².

Den Beinamen Spyder hat Porsche beim jüngsten Derivat sehr ernst genommen. Denn diese Bezeichnung beschreibt einen offenen, bei Bedarf auch mit einem einfachen Verdeck verschließbaren Zweisitzer. Tatsächlich ist der Spyder RS in aller Offenheit am stimmigsten. Und sollte auch nur in diesem Aggregatszustand voll ausgereizt werden. Laut Andreas Preuninger, Leiter GT-Fahrzeuge bei Porsche, kann der schnelle Schwabe oben ohne bis zu 308 km/h fahren, mit dem 6,5 Kilo leichten Stoffdach a la 987 Spyder ist er nur bis 200 Sachen freigegeben. Auch drüber geht nichts kaputt, so Preuninger: „Aber wir empfehlen, bis zur Vmax nur offen zu fahren.“

Das Innenleben des Spyder RS kann das hohe Alter der 718-Plattform kaum verleugnen. Hochwertig eingekleidet ist das Cockpit trotzdem.

Unser Wissen zum Porsche 718 Spyder RS

• Fahrbericht Porsche 718 Cayman GT4 RS
• Erster Test Porsche 718 Spyder

Ein Hauch von Stoff schützt bei Regen, aber nicht in der Waschanlage

Das Stoffdach wird im Kofferraum aufbewahrt, mit ein paar Handgriffen auseinandergerollt und eingehängt. Diese erste Ausbaustufe ähnlich einem Bimini-Top bei Booten soll mit ein bisschen Übung in gut zwei Minuten zu schaffen sein. Sie empfiehlt sich für Ausflüge bei besonders großer Hitze. Die Passagiere sind vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt, frische Luft gibt es von der Seite und von hinten. Bei Regen kann noch der Wetterschutz eingehängt werden. Schon ist der Spyder dicht. Die Fahrt in die Waschanlage empfiehlt Porsche aber nicht.

Um die Gewichtsspirale nach unten zu drehen, wird beim Spyder RS reichlich Karbon eingesetzt. Die Abstimmung des Fahrwerks fällt einen Tick sanfter aus als beim geschlossenen Modell, weil er der Typ für maximalen Fahrspaß im kurvigen Geläuf ist, nicht der Rennstrecken-Profi. Die Performance des Zweisitzers ist trotzdem über jeden Zweifel erhaben. Um ein echtes Spyder-Heck hinzukriegen, kam statt des großen Heckflügels des Cayman GT4 RS ein Duck-Tail zum Einsatz, also eine prägnante Abrisskante im Entenbürzel-Design. Alle Aerodynamikteile, auch die Sideblades an den äußeren Seiten der Stoßfänger und die kurze Spoilerlippe vorne, sind als in sich geschlossenes System zu sehen, das für Balance und Stabilität sorgt, auch wenn es sehr zügig zugeht.

Eine Fummelarbeit, die man gern in Kauf nimmt: Das leichte Stoffverdeck des Spyder RS muss per Hand demontiert werden, durch Waschanlagen sollte man nicht fahren.

500 PS, 450 Nm und der altgediente Klang aus sechs Boxer-Zylindern

Vom Sound des 4,0-Liter-Boxers hatten wir es anfangs bereits. Für den ist die Leichtbau-Sportabgasanlage aus Edelstahl zuständig. Die Prozesslufteinlässe seitlich hinter den Kopfstützen sollen für eine Gänsehaut erregende Beschallung der Besatzung sorgen. 368 kW/500 PS stehen maximal parat, die Drehmoment-Kurve erreicht ihren Höhepunkt bei 450 Newtonmeter. In Kombination mit dem niedrigen Gewicht und dem kurz übersetzten Siebengang-PDK sprintet der Spyder laut Werk in 3,4 Sekunden auf 100 und in 10,9 Sekunden auf Tempo 200.

Für eine maximal dynamische Kurvenperformance sind die Porsche-Techniker beim 718 Spyder RS fahrwerkstechnisch in die Vollen gegangen: Das Porsche Active Suspension Management (PASM) mit Sportabstimmung und Tieferlegung um 30 Millimeter, Porsche Torque Vectoring (PTV) mit mechanischer Hinterachs-Quersperre, Fahrwerkslager mit Kugelgelenken sowie 20 Zoll große Aluminium-Schmiederäder gehören zur Serienausstattung. Porsche verspricht im Ergebnis „messerscharfe Lenkpräzision, agiles Handling und ein äußerst neutrales Fahrverhalten“.

Der Porsche 718 Spyder RS bildet gleichzeitig den Höhe- und Schlusspunkt der Baureihe. Ab 2025 soll die Geschichte von Boxster und Cayman derweil elektrisch weitergeschrieben werden.

Preise und Marktstart

Das aufs Wesentliche reduzierte Interieur passt ins Gesamtkonzept. Die Vollschalensitze sind aus leichtem CfK gegossen, das RS-Lenkrad mit Race-Tex überzogen. Wer den Basispreis von 155.575 Euro noch kräftig steigern will, kann das sportlich orientierte Weissach-Paket ordern. Kostenpunkt: 11.965,45 Euro. Als weiteres Extra gibt es auch noch Magnesium-Schmiederäder oder die Möglichkeit, den Spyder RS in einer von sechs exklusiven Sonderfarben lackieren zu lassen. Die Bestellbücher sind ab sofort geöffnet. (Text: rh/sp-x, tv | Bilder: Hersteller)

Technische Daten*