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Mercedes-AMG C 63 S E Performance startet ab 114.900 Euro

Ein AMG steht am oberen Ende der Nahrungskette. Optisch, akustisch und auch preislich. Doch der V8 ist gestrichen und dennoch muss die alte Rangordnung bestehen bleiben. Was also tun? Ein Super-Hybrid muss es richten. Zum Marktstart haben die Schwaben nun auch die Preise verraten.

Aktualisiert am 04.06.2023

Zu Preisen ab 114.900 Euro ist ab sofort die neue Top-Variante der Mercedes C-Klasse bestellbar. Die Kombi-Ausführung des Mercedes-AMG C 63 S E Performance startet bei 116.700 Euro (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,9 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 11,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 156 g/km; elektrische Reichweite kombiniert: 13 km)². Den Antrieb des Plug-in-Hybriden übernimmt in beiden Fällen ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, der es in Kombination mit einem E-Motor auf 500 kW/680 PS Leistung und 1.020 Nm Drehmoment bringt.

Zur Serienausstattung zählen Allradantrieb mit Drift-Modus, Hinterachslenkung und 20-Zoll-Räder, für die Individualisierung stehen außerdem mehrere AMG-Design- und Technikpakete zur Wahl. Im ersten Verkaufsjahr ist darüber hinaus für 17.600 Euro Aufpreis das Sondermodell „F1 Edition“ zu haben, das unter anderem eine Sonderlackierung inklusive Folierung sowie Aerodynamik-Anbauteile bietet.

Ursprünglicher Artikel vom 22.09.2022

AMG C-Klassen: Hubraumstarke Drehmoment-Monster

Fünf von sieben AMG C-Klassen konnten auf einen V8-Motor unter der Haube vertrauen. Nur der Ur-C36 AMG besaß einen 3,6-Liter-Reihensechszylinder und mit der Baureihe W203 setzte man kurz auf einen Kompressor-geladenen 3,2-Liter-V6. Die restlichen Motorisierungen lesen sich wie die Datenkarte aus der Oberklasse: 4,3-Liter-V8 im C43, 5,5-Liter-V8 im C55, dann ein Maximum von 6,2 Liter und zwei Mal 4,0-Liter mit Biturbo in den Modellen C63 und C63 S. Nun ist mit dem neuen Mercedes-AMG C63 S E-Performance der Name noch länger geworden, nicht aber der Hubraum größer. Im Gegenteil.

Mercedes-C63-AMG-Front-Side

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Reicht ein Zweiliter-Vierzylinder für die verwöhnten Kunden aus?

Natürlich, auch die Konkurrenz hat Federn gelassen. Beim BMW M3 ist man schon seit längerem vom V8 abgewichen, hat er doch eh nie wirklich ins Konzept gepasst. Auch Audi ist bei RS4 und RS5, nach ein paar Jahren V8, wieder auf einen Einheitsmotor mit sechs Zylindern ausgewichen. Doch der Mercedes-Rückschritt auf nur noch vier Brennräume ist ein krasser Bruch. Vor allem, weil sich der Mercedes C63 AMG wie kaum ein Auto sonst über die Macht seines Triebwerks definiert hat. Die Aufgabe für die Entwickler dürfte entsprechend herausfordernd gewesen sein. Und sie haben geliefert. Denn sie entlocken dem kleinen Zweiliter-Vierzylinder kaum für machbar gehaltene Leistungen.

Mercedes-C63-AMG-Interieur

Über 1.000 Newtonmeter in der Mittelklasse

680 PS und 1.020 Newtonmeter Drehmoment weist das Datenblatt für den neuen Mercedes-AMG C63 S E-Performance aus. Dies natürlich als gangabhängige Systemleistung, wir sprechen ja von einem Hybriden, aber dennoch. Der kleine Vierzylinder alleine stemmt 476 PS – und damit so viel wie einst der 4,0-Liter-V8 Biturbo der alten Generation – und satte 545 Newtonmeter. Er ist damit der leistungsstärkste Vierzylinder der Welt. Darüber hinaus wird er von einem 204 PS starken Elektromotor an der Hinterachse unterstützt. Die Kombination der beiden Antriebe und die elektrische Unterstützung des mächtigen Turboladers entstammt laut AMG übrigens direkt aus den F1-Laboren des hauseigenen Rennstalls.

Mercedes-C63-AMG-T-Modell-Dynamic

Fahrleistungen auf Supersportwagen-Niveau

Mit fast 700 PS und vierstelligen Drehmomentwerten sind natürlich auch die Fahrleistungen auf höchstem Niveau. Nur 3,4 Sekunden braucht der Mercedes C63 AMG aus dem Stand auf 100 km/h. In der Spitze sind es abgeregelte 250 km/h. Optional darf die Limousine 280 km/h schnell werden, das T-Modell immerhin 270 km/h.

Bemerkenswert sind diese Daten allerdings vor allem mit Blick auf das Leergewicht. Mit 2.111 Kilogramm notiert der neue C63 S Hybrid mindestens, der Kombi bringt es sogar auf 2.145 kg. Üppige Werte, von denen die Elektrotechnik gut 200 Kilogramm ausmachen dürfte – und dass, obwohl die 400V-Batterie mit 6,1 kWh Kapazität eher klein ausfällt. Doch wie schon beim GT 4-Türer dient sie rein der Performance-Steigerung und nicht für möglichst lange Lautlos-Reichweiten. Es sind dann auch nur 13 Kilometer, die der Mercedes-AMG C63 S E-Performance im reinen Elektrobetrieb zurücklegen kann, bevor er mit 3,7 kW wieder extern geladen werden muss. Zum Vergleich: Beim herkömmlichen C-Klasse Plug-in Hybrid gibt es mittlerweile sogar die Möglichkeit des Gleichstrom-Schnellladens.

Mercedes-C63-AMG-T-Modell-Rear

Technische Meisterleistung mit vielen Tricks und Kniffen

Natürlich kann die Batterie auch während der Fahrt geladen werden. Der kleine AMG bringt dafür allein acht verschiedene Fahrmodi mit: Electric, Comfort, Battery Hold, Sport, Sport+, Race, Eis oder Individual. Je nach Modus sind nicht nur Motor, Getriebe und Lenkung anders abgestimmt, sondern auch der Einsatz des E-Motors mit seinem Zweigang-Getriebe, die Betriebsstrategie der Batterie, aber auch Dinge wie die Momentenverteilung des Allradantriebs, des Sperrdifferenzials und sogar die der Hinterachslenkung und der synthetischen Soundverstärkung.

Ja, richtig gelesen, synthetische Soundverstärkung – und das sogar doppelt. Einmal nimmt ein Sensor die Akustik im Abgaskanal auf und überträgt das Signal an den Soundverstärker im Innenraum, der es in eine akustische Unterstützung über das Lautsprechersystem umsetzt. Die Passanten werden über einen Frontlautsprecher und eine Soundbar mit zwei Speakern am Heck mit speziellem AMG-Sound beschallt, der den Entfall von vier Zylindern kompensieren soll. Man sieht also: Es musste in Affalterbach für den neuen Mercedes C63 AMG ganz ganz tief in die Trickkiste gegriffen werden.

Mercedes-C63-AMG-Seats

Klassischer Performance-Fahrzeugbau findet ebenfalls statt

Mehr im echten Leben spielen dagegen die klassischen Performance-Überarbeitungen. Das neue, steifere AMG Ride Control-Fahrwerk etwa verfügt nicht nur über aus der GT3-Klasse übernommene Dämpfertechnologie, sondern auch über steifere Fahrwerkslager und eine deutlich überarbeitete Geometrie. Exakt 76 Millimeter wurde die Spur an der Vorderachse verbreitert, der Radstand wuchs um einen Zentimeter.

Natürlich wurden auch die Kotflügel an die neuen Gegebenheiten angepasst und verleihen dem Mercedes-AMG C63 S E-Performance eine wunderbar kräftige Statur. Hinter den optional bis zu 20 Zoll messenden Leichtmetallfelgen blitzen an der Vorderachse Sechskolben-Festsättel an Leichtbau-Verbundbremsscheiben hervor.

Mercedes-C63-AMG-Badge

Marktstart und Preis

Schuldig bleibt Mercedes-AMG am Ende noch den Preis für die neue Power-Mittelklasse. Dies aber wohl aus gutem Grund. Nach dem Entfall von vier Zylinder im Mercedes C63 AMG muss man den Schreck erst einmal verdauen. Und angesichts der zur Kompensation eingesetzten Technik-Feuerwerks dürfte der Preis des neuen Mercedes-AMG C63 S E-Performance den nächsten Schock auslösen. Er wird auf jeden Fall sechsstellig ausfallen. Eine C63-Version ohne S-Zusatz wird es übrigens nicht mehr geben. (Text: fm, tv, hh/sp-x | Bilder: Hersteller)

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