Anders als die konventionellen BMW-Modelle kann der für 2013 angekündigte Elektro-Kleinwagen i3 nicht nur beim Händler gekauft werden, sondern auch direkt über das Internet. Als dritte Möglichkeit soll der Verkauf über mobile Vertreter abgewickelt werden können, die den Kunden auch zu Hause besuchen.
Mit den erweiterten Vertriebswegen will BMW nach eigenen Angaben die konsequente Ausrichtung auf Kundenwünsche möglich machen. Zudem dürfte ein Vorteil an der flexibleren Marktabdeckung liegen. Denn zum Start wird wohl nur jeder zehnte Händler die Elektromodelle vor Ort vertreiben können. Das ist in der Branche üblich; die Hersteller sparen sich so einerseits die umfangreiche Ausstattung mit Vorführwagen sowie die Ausbildung ihrer kompletten Händlerschaft in Sachen E-Auto-Technik und –Service.
Ladestation und besondere TarifeUm auf Kundenseite die Hürde beim Einstieg in die neue Technologie möglichst niedrig zu halten, will BMW einen umfangreichen Service anbieten. Für das komfortable Aufladen zuhause stellt das Unternehmen eine Ladestation für die Montage an der Wand, eine sogenannte Wallbox, zur Verfügung. Gleichzeitig werden in Zusammenarbeit mit den Stromversorgern spezielle Tarife angeboten, und auch die Lieferung von Öko-Strom ist vorgesehen. Für einfaches Laden unterwegs will BMW Kooperationen mit Parkhausbetreibern und Betreibern von öffentlichen Ladestationen eingehen. Unter anderem soll das Bezahlen vereinfacht werden und das Reservieren von Ladestationen möglich sein. Kommt es trotzdem zum Liegenbleiben wegen leerer Akkus, soll ein mobiler Pannenservice Hilfe leisten. Dieser lädt die Batterien entweder vor Ort auf oder schleppt das Fahrzeug zur nächsten Ladestation. Nicht zuletzt will BMW seinen i3-Kunden auch die Möglichkeit bieten, für Langstreckenfahrten auf einen konventionellen Mietwagen der Marke zurückzugreifen.
Kleinwagen für 40.000 Euro
Unklar sind bislang jedoch noch die genauen Preise für das erste Elektroauto, den i3. Der mit viel Karbon auf Leichtbau getrimmte Kleinwagen soll jedoch günstiger sein als ein BMW 5er. Rund 40.000 Euro dürften also nötig sein für den Einstieg in die Elektromobilität nach Münchner Machart. Dafür gibt es einen Kleinwagen mit rund 170 PS, der in weniger als acht Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h, die Reichweite bei 150 Kilometern.
Als Ergänzung zu seinem geplanten Elektroauto hat BMW außerdem die Studie eines Pedelecs entwickelt. Zwei der faltbaren Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor passen in den Kofferraum des Stadt-Stromers und können dort auch aufgeladen werden.
Nur 20 KilogrammDas knapp 1,50 Meter lange Faltrad ist ein klassisches Pedelec, bei dem der 250 Watt starke E-Motor lediglich bei getretenen Pedalen als Unterstützung eingreift. Dank seines Rahmens aus Karbon und Aluminium wiegt das Rad samt Akku und Motor lediglich knapp 20 Kilo. Mit gefüllten Batterien soll so eine Reichweite von 25 bis 40 Kilometern möglich sein. Danach muss der Stromspeicher für anderthalb bis vier Stunden an die Steckdose. Ob, wann und zu welchem Preis das Pedelec auf den Markt kommt, ist noch unklar. Allerdings sind elektrische Fahrräder bei Automobilherstellern zurzeit in Mode. Kürzlich haben unter anderem Audi, Opel, Ford und Smart ähnliche Studien vorgestellt. (mg/sp-x)