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Goodwood 2019: Hillclimb im McLaren Senna

Goodwood Festival of Speed 2019: Der ganz normale Wahnsinn lautet hier Pagani, Ferrari, Lamborghini, Porsche oder McLaren. Die Creme de la Chrome versammelte sich wie in jedem Jahr zum traditionellen Berglauf beim Duke of Richmond und auch der Autor durfte an einem der Läufe als CoPilot teilnehmen.

Selbst fahren wäre natürlich das Sahnehäubchen auf dem automobilen Kuchenteil gewesen, aber: will man 800 PS ordentlich und publikumswirksam über die 1,86 Kilometer lange Parkauffahrt des Dukes prügeln, dann bedarf es doch etwas mehr Finger- und Fußspitzengefühl. Außerdem kostet so ein Senna - wenngleich hier als Vorserienmodell im Einsatz - doch eine ganze Stange Geld. Denken wir erst gar nicht daran, welche Schmach es zusätzlich wäre, würde der Wagen in einem der begrenzenden Heuballen enden.

McLaren-Senna-Helmet

Mit Helm zu groß für den McLaren P1

Übrigens war zunächst eine Mitfahrt im gleichermaßen faszinierenden McLaren P1 geplant. Des Autors 1,94 Meter ließen sich allerdings nicht mit dem Helm und den sehr knappen Platzverhältnissen im Hybrid-Supersportler vereinen. Dagegen der McLaren Senna: Eine Wohltat an Kopf- und Beinfreiheit, wenngleich an Entspannung vor dem Start nicht zu denken ist. Bereits bei der Vorbereitung im Supercar Paddock des Festival of Speed steigt die Anspannung, das Publikum umringt die Fahrzeuge und der entgegengebrachte Enthusiasmus der Fans ist schier überwältigend.

McLaren-P1

Ready to start!

Mangels Klimaanlage im Fahrzeug bleiben die Flügeltüren so lange wie möglich offen, der britische Sommer zeigte sich an diesem Wochenende im Juli 2019 von seiner eher bissig temperierten Seite. Derweil wildes Treiben bei den Sportwagen vor uns: langsam geht es los! Das Anlassen des grummelnd bis kreischend klingenden 800 PS Biturbo Achtzylinders des McLaren Senna erfüllt die ohnehin laute Umgebung zusätzlich mit wohligen Motortönen - wir rollen im Supercar-Corso endlich zur Startlinie.

McLaren-Senna-Inside

Vortrieb muss warten

Man sieht, wie die Wagen vor einem effektvoll und samt Burnout von dannen schnalzen, kommt den Marshalls am Launch-Punkt immer näher und spürt die Konzentration des Fahrers. Es folgt das Startsignal und 588 kW sowie 800 Newtonmeter Drehmoment ringen an den Hinterrädern nach Fassung. Freilich will jeder Goodwood-Pilot den zahlreich erschienenen Fans aus aller Welt eine Show bieten, die sie so schnell nicht vergessen sollen und lässt die pure Antriebsgewalt zunächst im freien Lauf in Reifenqualm aufgehen.

McLaren-Senna-Side

Versunken im Geschwindigkeitsrausch

Irgendwann, während die Räder zwischen dem dritten und vierten Gang durchdrehen, findet der Senna dann doch den gewohnten Grip und setzt seine Kraft in abermals hemmungslosen Vortrieb um. Die 1,86 Kilometer lange Bergstrecke bedeutet in diesem Moment die Welt, alle Blicke auf das Auto gerichtet und man selbst auf dem Beifahrersitz im Geschwindigkeitsrausch versunken. Der Senna zoomt sich förmlich den Hügel hinauf und nun machen auch die zunächst kompliziert anmutenden 6-Punkt-Gurte vollends Sinn.

McLaren-Senna-Sunroof

1,86 Kilometer bedeuten die Welt!

In der Magengrube setzt gleichzeitig ein wohliges Druckgefühl ein, es ist keine Zeit auf die Zuschauertribüne zu blicken, der Fokus ist dagegen auf die Straße gerichtet. Feine Lenkkorrekturen halten den Senna auf Kurs und in keiner Zeit erreicht man die berühmte Rechts-Links-Schikane an der Steinmauer. Sie ist nicht so schmal wie eigentlich gedacht, ein Fahrfehler wäre hier dennoch unverzeihlich. Auf dem kurzen Hillclimb reicht die Zeit aber kaum um – gerade als Beifahrer – im positiven Sinne einen klaren Gedanken zu fassen und das Überfahren der Ziellinie geschieht einfach viel zu schnell.

McLaren-Senna-Thomas-Vogelhuber

Pure Emotion

Streckenzeit? Irgendwas unter 50 Sekunden ganz bestimmt, doch messen tut bei den Show-Läufen im Regelfall niemand (offiziell). Wenngleich das pure Erlebnis kurz war, es bleibt eines mit Nachdruck im Kopf. Es setzt sich tief in die Synapsen des Petrolheads und lässt ihn bestätigt zurück, dass nichts so berauschend ist, als ein emotional geladener Supersportwagen. Ganz gleich übrigens, ob ein gewisser I.D.eologischer Elektro-Renner in weit weniger Sekunden des Dukes Auffahrt erklommen und einen vermeintlich neuen Rekord in den altehrwürdigen Asphalt gebrannt haben will. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)

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