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First date: Neuer 3er BMW – Umsatz-Sicherer

Hubschrauber kreisen über der Stadt, Zufahrten werden abgesperrt und tausende Menschen säumen den Straßenrand. Was nach G8-Gipfel oder Königsbesuch aussieht, hat in Wahrheit einen ganz anderen, wohlgemerkt weit weniger staatstragenden, Grund: die Premiere des neuen 3er am BMW-Hauptsitz in München.

Das Gros der Gäste stellten an diesem sonnigen Freitagnachmittag, anders als üblich, weder die Journalisten noch geladenen Gäste, sondern die, deren täglich Brot der Dreier ist. BMW hat, einem amerikanischen Town Hall Meeting gleich, extra die Schicht im Stammwerk in der Dostlerstraße (target=undefined), direkt hinter dem Vier-Zylinder (target=undefined), verschoben, damit die Mitarbeiter die Premiere des neuen 3er miterleben können. Schließlich sind sie es, die dafür Sorge tragen, dass BMWs Flaggschiff auf die Straße kommt.

Unter großem Beifall nahmen alle sieben versammelten Vorstände der BMW Group, angeführt von Dr. Reithofer, die ersten neuen Dreier in Empfang und ließen sich von Auszubildenden vom Werk in die BMW-Welt kutschieren. Und das nicht nur vor den Augen der Werker und der Presse; dank einer Live-Übertragung im Internet konnte die ganze Welt das Spektakel verfolgen und die herrlichen Luftbilder aus dem Helikopter bewundern.

Stärkstes Pferd im Stall

Nun mag der Zinnober überkandidelt erscheinen, handelt es sich doch schließlich nur um ein Auto, mehr noch nur um eine neue Generation und nichts komplett Neues. Allerdings ist der Dreier BMWs meistverkauftes Auto, das nicht nur einen Großteil des Umsatzes, sondern auch zehntausend Arbeitsplätze in München sichert. Und diese Bürde obliegt ab Februar 2012 nun schließlich dem neuen Dreier; der gebührende Empfang sei also gestattet.

Damit er seiner Aufgabe gerecht werden kann, haben Designer und Ingenieure einen sportlich-schicken Wagen mit erhöhtem „Haben-will“-Faktor erdacht, der äußerlich an seinen großen Bruder, den Fünfer angelehnt ist und, zum Glück, auf Design-Experimente verzichtet. Dafür gibt es jetzt scharf geschnittene Scheinwerfer, die direkt an die breite BMW-Niere anschließen, eine stark gewölbte Motorhaube und zwei auffällige Kanten entlang der Seite. Den Hofmeisterknick in der C-Säule zu erwähnen, ist ebenso Makulatur, wie die L-förmigen Rückleuchten, die nun mit LED-Leuchtbändern arbeiten.

Raumgewinn

Gegenüber ihrem Vorgänger hat die sechste Generation etwas zugelegt, um fast zehn Zentimeter auf 4,62 Meter. Der Raumgewinn steht ihr aber und die Passagiere profitieren von immerhin fünf Zentimeter mehr Platz, was vor allem die Hintensitzer begrüßen werden. Dort ging es traditionell immer recht eng zu, jetzt ist es etwas luftiger; so komfortabel wie in der ersten Reihe ist es allerdings nicht. Auch der Kofferraum hat leicht zugelegt und schluckt nun 480 Liter und die dreigeteilt umklappbare Rückbank erlaubt auch den Transport größerer Gegenstände.

BMW-typisch ist das Cockpit zum Fahrer geneigt; das Design ist weitestgehend von anderen Modellen bekannt und die Verarbeitung hinterließ beim ersten Befühlen einen ordentlichen Eindruck. Auch der Dreier hat jetzt eine Instrumententafel mit Black-Panel-Technik, bei der die klassischen Rundinstrumente erst nach dem Einschalten der Zündungen sichtbar sind. Wie gehabt gibt es eine breite Mittelkonsole, darüber thront der iDrive-Bildschirm und der dazugehörige Bedienknubbel ist dort, wo er immer ist: rechts hinter dem Schalthebel, griffgünstig angebracht.

Neuer Vier-Zylinder-Turbo

Bei den Motoren gibt es zunächst nur eine Veränderung und die ist nur bedingt neu. Erstmals hält nämlich im Dreier BMWs Vier-Zylinder-Turbo Einzug, der allerdings seinen Dienst bereits im Fünfer tut. Wie dort trägt er auch im Dreier den irreführenden Namenszusatz 28i, obwohl er nur zwei Liter Hubraum hat. Zumindest bis zum Frühjahr 2012 ist er mit 245 PS ein äußerst potenter Einstiegsbenziner, dann legt BMW den 320i mit 184 PS nach, der auf dem gleichen Turboaggregat basiert.

Saugmotoren sind damit erstmal nicht vorgesehen, denn auch der ebenfalls zum Marktstart verfügbare Sechs-Zylinder im 306 PS starken 335i arbeitet mit Turboaufladung. Und die Diesel sowieso. Von den Selbstzündern gibt es zu Beginn nur den Zwei-Liter, entweder mit 184 PS im 320d oder als Spritsparvariante mit nur 163 Pferdestärken, weiteren verbrauchssenkenden Maßnahmen und dem Namenszusatz ed für Efficient Dynamics.

Hybrid ab Herbst 2012

316d und 318d sollen, wie gehabt mit 116 PS beziehungsweise 143 PS, ebenfalls erst im Laufe des Frühjahrs folgen, genauso wie ein Sechs-Zylinder Diesel. Für den Herbst des kommenden Jahres hat BMW schon jetzt die Hybrid-Variante angekündigt, wie immer unter der Bezeichnung ActiveHybrid.

Dass dieser besonders aktiv sein wird, verraten die technische Daten: 340 PS soll das Konglomerat aus Sechs-Zylinder-Benziner und Elektromotor leisten, genau wie im kürzlich vorgestellten 5er ActiveHybrid. Mit einem Konsum von 6,4 Litern Benzin liegt er exakt auf dem Niveau des 328i; für den 335i weist BMW 7,2 Liter aus, der 320d ist mit 4,6 beziehungsweise 4,1 in der Efficient Dynamics-Edition angegeben.

Mehr Komfort

Traditionsbewusst soll auch der neue 3er sich fahrdynamisch zeigen, dafür hat der Hecktriebler 45 Kilogramm abgespeckt und kann mit einer paritätischen Achslastverteilung punkten. Gleichzeitig verspricht BMW mit einer weiter entwickelten Hinterachse aber auch mehr Fahrkomfort. Erstmals gibt es im Dreier die von BMW „Fahrerlebnisschalter“ genannte Taste, mit der der Lenker zwischen  den Fahrprogrammen Comfort, Sport und Sport+ wählen oder den Sparmodus Eco Pro aktivieren kann. So sollen sich durch Einflussnahme auf Gaspedalkennlinie aber auch zum Beispiel auf die Klimaanlage bis zu 20 Prozent Sprit sparen lassen.

BMW bietet ab dem 11. Februar 2012 den Dreier erstmals in drei Ausstattungslinien an, als Modern Line, Sport Line und Luxury Line. Neben diversen Unterschieden im Interieur, wie etwa roten Ziernähten bei der Sportversion, reichlich Chrom beim Luxury und Aludekor in der Modern Line sind die drei Dreier am besten am Kühlergrill zu erkennen: Die Sport Line hat schwarze Stäbe, beim Luxury sind sie verchromt und beim Modern aluminiumsatiniert. Die letzten beiden haben außerdem elf Nierenstäbe, während dem Sport nur acht gegönnt werden.

Viel M, viel Ausstattung

Ab Sommer 2012 wird es außerdem ein M-Sportpaket geben, mit optionaler M-Sportbremse, einem M-Sportfahrwerk, verkürzten Schaltwegen dank M-Shortshifter und einer exklusiven M-Lackierung. Nicht zu vergessen die M-Einstiegsleisten und das M-Lederlenkrad.

Überhaupt bietet BMW zahlreiche Möglichkeiten, den Kaufpreis von mindestens 35.350 Euro (für den 320d, 328i ab 37.400 Euro, 335i ab 43.600 Euro) in die Höhe zu treiben. So bieten die Münchner für alle Modelle optional eine Acht-Stufen-Automatik an, ein Head-Up-Display kann geordert werden und zahlreiche Assistenzsysteme wie den Abstandstempomaten, einen Spurwechsel- und –verlassenswarner, ein Kamerasystem dass den Wagen aus der Vogelperspektive zeigt und den Parkassistenten, der selber lenkt.

Fazit

Die Arbeiter im Stammwerk München dürfen aufatmen, zumindest für die nächsten sieben Jahre scheinen ihre Arbeitsplätze gesichert. Der neue Dreier wird mit seinem schicken Design, sicherlich hervorragenden Fahreigenschaften und attraktiven Ausstattungsdetails wohl keine Probleme haben, die Erfolgsgeschichte seiner fünf Vorgänger fortzuschreiben.

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