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Erste Infos: Volkswagen Polo 6 – Auf Schlag-Distanz zum Golf

Es ist ein mannigfach geübtes Branchen-Ritual: Ein Automobilhersteller präsentiert ein neuentwickeltes Modell als das allerbeste, was der Markt demnächst hergeben wird - zumindest in seinem Segment. VW macht da keine Ausnahme.

Der soeben vorgestellte, im Herbst in den Verkehr gelangende neue Polo wird von seinen Schöpfern als etwas nie Dagewesenes und der neue Maßstab im Klein-Pkw-Segment gefeiert. Und es wird, wenig überraschend, kein Wort darüber verloren, dass der bereits Mitte 2017 debütierende Seat Ibiza Vergleichbares bietet, weil er dieselbe Plattform – den modularen Querbaukasten MQB des VW-Konzerns - und Technik nutzt. Noch schwerer nachzuvollziehen ist, warum VW den neuen Polo, als ob es den up nicht gäbe, nach wie vor als Kleinwagen einstuft. Dabei ist das neue Modell mit rund vier Metern zwischen vorderem und hinterem Nummerschild in etwa so lang wie der 1990er-Jahre-Golf und nur gute 20 Zentimeter kürzer als der aktuelle, also ein richtig erwachsenes Auto.

Der Polo hat damit das Zeug zum Golf-Schreck, denn auch technisch hat er sich dem großen Bruderauf Schlag-Distanz genähert: Praktisch alles, was im kürzlich runderneuerten Golf zu finden oder gegen Zuzahlung zu erwerben ist, können künftig auch Polo-Käufer ordern. Und das neue Design zieht garantiert mehr Blicke auf sich als das des VW-Bestsellers, dessen Erscheinungsbild immer nur sehr vorsichtig modernisiert wird.

Mehr Raum für Passagiere und Gepäck

Größere Abstriche beim Fahrkomfort und -verhalten müssen Umsteiger ebenfalls nicht machen, denn die sechste Polo-Generation tritt grundsätzlich mit vier Türen an und verfügt über 2,56 Meter Radstand, 9,1 Zentimeter mehr als bisher, was die Beinfreiheit auf der Rückbank merklich verbessert, genauso wie das um 71 Liter gesteigerte Fassungsvermögen des Gepäckraums. 351 Liter passen künftig ins Heck - der Golf nimmt gerade mal 29 Liter mehr auf.

Diesel: Ja, aber mit SCR-Kat

Das Motorenangebot lässt noch am ehesten erkennen, dass der Polo einst ein Kleinwagen war und Abstand zum Golf wahren soll: Ein 1,0-Liter-Dreizylinder erzeugt die unteren vier Leistungsstufen von 65 bis 115 PS. Des Weiteren wird der Polo noch mit einem 1,5-Liter-Turbobenziner offeriert, der 150 PS bereitstellt, und extra-dynamischem 2,0-Liter-TSI und 200 PS zu bekommen sein. Alle Motoren mit 95 und mehr PS lassen sich gegen Aufpreis mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombinieren.

Mit Turbodiesel – 1,6 Liter Hubraum, wahlweise 80 oder 95 PS stark - kann man VWs jüngste Neuerscheinung ebenfalls bestellen, auch wenn diese Antriebsart derzeit wohl auf wenig Interesse stößt. Dafür gibt es eine interessante Alternative, nämlich einen Polo mit 95 PS-Erdgas-Antrieb. Die Dieselabgase durchlaufen – dies nebenbei - im Polo einen SCR-Katalysator, um die Stickoxide-Emissionen zu limitieren. Was wiederum bedeutet, dass ein kleiner Tank für die dafür erforderliche Harnstofflösung eingebaut werden muss.

14 Außen, 17 Cockpit-Farben

Wie's inzwischen Usus ist, bietet der Polo vielfältige Möglichkeiten zur Indvidualisierung. Trendline, Comfortline, Highline, GTI und Beats heißen die Ausstattungsvarianten, die VW bereithält. Außerdem kann die Kundschaft zwischen 14 Außen- und 17 Cockpit-Farben wählen. Im Basismodell zu 12.975 Euro ist von all der Pracht freilich nur wenig zu entdecken, doch es hat immerhin – neben ABS und ESP, die längst selbstverständlich sind – LED-Tagfahrlicht, einen besonders in Zonen mit Tempolimit nützlichen Geschwindigkeitsbegrenzer und den Front Assist an Bord, ein elektronisches Assistenzsystem, das zum Beispiel vor Fußgängern warnt und, falls erforderlich, mit "Emergency Brake Assist" selbständig Notbremsungen einleitet.

Auf Wunsch „fuelled by music“

Der Wunsch nach Infotainment, Vernetzung von Smartphone und Fahrzeug oder einem elektronischem Lotsen geht hingegen genauso ins Geld wie die Ausrüstung mit weiteren  Fahrerassistenzsystemen, beispielsweise einem Abastandsregeltempomat oder Parklenkautomat, das lautstarke 300-Watt-Soundsystem von Beats - mit dem Slogan "fuelled by music" angekündigt - und ein interaktives Display anstelle der gewohnten Instrumente. Wer es bestellt, kann das Erscheinungsbild der Anzeigen und Informationen variieren.

Wieviel VW für diese Extras zu verlangen gedenkt, bleibt bis auf Weiteres geheim: Noch gibt es keine detaillierte Polo-Preisliste, mit deren Hilfe Interessenten ausrechnen könnten, wieviel Euro sie sparen, wenn sie sich für Polo statt Golf entscheiden. Darüber nachzudenken, ist aber garantiert kein Fehler. Und wer sich gründlich vorbereiten will, kann ja schon mal den Seat Ibiza  in Augenschein nehmen.

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