Bei Renault und Peugeot gibt es derzeit einige erstaunliche Parallelen in der Modellpaletten-Entwicklung : So haben beide Hersteller ihre Kleinwagenbaureihen 208 und Clio 2012 neu in den Markt gebracht und werden diese nun um SUV-Ableger ergänzt, die jeweils im März 2013 auf dem Genfer Autosalon Premiere feiern. Zum Peugeot 2008 gesellt sich noch Renault Captur, bei dem es sich um einen hochbeinigen Clio mit expressiven Designelementen handelt, wie jetzt erste Bilder zeigen. Auf dem Genfer Autosalon feierte bereits 2011 ein Renault Captur Premiere, bei dem es sich allerdings um eine reine Designstudie handelte. Mit dem gleichnamigen Konzeptfahrzeug weist der Serien-Captur nur noch wenige Ähnlichkeiten auf, was durchaus zu begrüßen ist, denn so richtig überzeugen konnte die experimentelle Außenoptik der Studie nicht. Vielmehr handelt es sich bei der Karosserie des Serien-Captur um die des neuen Clio, der ja ein bemerkenswert schnittiges und gefälliges Blechkleid bietet.
Dieses wurde von Renault allerdings noch aufgepeppt und sorgen eine Fahrwerkshöherlegung, größere Designräder und eine Robustbeplankung für einen auffälligeres Äußeres. Eine feine Chromleiste unterstreicht den großen Kühlergrill, die unteren seitlichen Luftöffnungen wie auch die Seitenschweller wurden ebenfalls mit Chromschmuck veredelt. Schließlich sorgen ein andersfarbig lackiertes Dach, ein Dachheckspoiler, markante LED-Tagfahrlichter sowie eine hintere Heckschürze mit zwei Auspuffendrohren für einen coolen Abenteuer-Look.
Wirklich kompakt
Mit 4,12 Meter Länge überragt der Captur den Standard-Clio um lediglich fünf Zentimeter und gehört das neue Renault-Modell damit, anders als etwa der gut 4,30 Meter lange Opel Mokka, zu den wahren Kleinwagen-SUVs. Trotz seiner kompakten Außenabmessungen verspricht Renault ein vanartiges Raumangebot. Die Insassen sollen sich nicht nur an einer erhöhten Sitzposition, sondern auch noch an einen geräumigen als auch variablen Innenraum erfreuen, der neben viel Platz für Gepäck auch noch innovative Staumöglichkeiten bieten soll. Das Interieur des Captur ist mit dem des Clio weitgehend identisch und also besonders sehenswert und wohnlich.
Unter anderem nennt Renault einige Ausstattungsdetails wie ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine Berganfahrhilfe oder eine Rückfahrkamera. Ein optionaler Höhepunkt des Captur ist sein Multimedia-Navisystem. Der dazugehörige Touchscreen ist in der chromgerahmten und mit Hochglanzoberflächen aufgehübschten Mittelkonsole edel integriert. USB- und Bluetooth-Anschluss, Audio-Streaming, sechs Lautsprecher – vielen Ansprüchen an einen funktionalen Alleskönner wird dieses System gerecht. Sogar eine Internetoption soll folgen.
Sparsame Antriebe
Antriebsseitig hält sich Renault mit Informationen ebenfalls noch zurück, doch dürfte der Captur über eine weitgehend mit dem Clio identische Motorenpalette verfügen. Derzeit stehen für Renaults Kleinwagen zwei Diesel und zwei Benziner zur Wahl, die zwischen 74 und 90 PS leisten und im günstigsten Fall um vier Liter verbrauchen. Künftig werden vermutlich auch für den Captur noch ein 120 PS starker Benziner und ein 200-PS-Benziner aus dem besonders spritzigen R.S. folgen.
In den Markt kommen wird der Captur bereits wenige Wochen nach seiner Premiere auf dem Genfer Autosalon. Preise nennt Renault noch keine, doch dürfte das Basismodell ähnlich teuer wie der Juke vom Allianzpartner Nissan werden und vermutlich zwischen 16.000 bis 17.000 Euro kosten. (mh)