Passenderweise präsentieren die Briten den rund 350.000 Euro teuren Luxusliner auf dem vielleicht schönsten Golfplatz der Welt, in Pebble Beach (target=undefined), Kalifornien. So ließ Vorstandsvorsitzender Dr. Franz-Josef Paefgen am Sonntag in Kalifornien verlauten: „ Wir haben unsere Ingenieure vor die Herausforderung gestellt, einen großen Bentley zu kreieren, der mit dem weltweit exklusivsten Fahrerlebnis den Gipfel des britischen Luxusautomobilbaus darstellt …“. Damit schielt Paefgen auf Rolls Royce und damit auch BMW, wohin sonst. Der Rolls Royce Phantom stellt bislang die Krönung des britischen Automobilbaus dar, denn der noch aktuelle Bentley Arnage ist bereits seit elf Jahren auf dem Markt und technisch veraltet.
Mulsanne mit Hightech
So folgt das Design des neuen Mulsanne dem aktuellen Bentley-Stil mit Maschendraht-Kühlergrill, stark konturierter Schulterpartie und abfallendem Heck inklusive markant ovalen Rückleuchten und Abgasrohren. Aber nicht nur das Design kann gefallen, denn der neue Mulsanne soll mit Hightech auftrumpfen, das die Distanz zur VW-Mutter dennoch wahrt. Der neue Nobelschlitten erhält einen fast völlig neu entwickelten, exklusiven V8-Motor mit traditionellem Bohrung-/Hub-Verhältnis. 6,75 Liter Hubraum sind für Bentley-Käufer nämlich noch immer die einzig wahre Größe.
Bei der Leistung wird es der Mulsanne Dank Hubraum und Doppel-Turbo auf annähernd 600 PS und mehr als 1.000 Newtonmeter Drehmoment bringen. Die Leistungsdaten befähigen ihn zu einer Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h und machen ihn damit zu einer der schnellsten Limousinen weltweit.
Alu macht den Bentley leicht
Durch den Einsatz von Aluminium soll das Gesamtgewicht des gut 5,50 Meter langen Ungetüms um etwa 400 Kilogramm im Vergleich zum fast 2.600 Kilogramm schweren Arnage sinken. Vorteil: Besseres Handling, höherer Fahrkomfort und geringerer Spritverbrauch. Derzeit liegt der Durchschnittsverbrauch eines Arnage bei sagenhaften 20 Litern. Die Publikumspremiere und die Freigabe aller Informationen erfolgt auf der Frankfurter IAA ab dem 17. September 2009.
Seit 1998 gehört Bentley bereits zum Volkswagen-Konzern. Erstes Gemeinschaftsprojekt war der Continental GT, der nicht nur ein VW-Herz in sich trägt. So stammen neben dem W12-Motor, auch der Antrieb, die Automatik und viele Bauteile des Innenraums (Navi- und Klima-Einheit) aus dem VW Phaeton. Das wird beim neuen Mulsanne nicht passieren, denn die traditionelle Bentley-Kundschaft legt Wert auf Exklusivität. Bentley trägt diesem Wunsch mit dem Mulsanne Rechnung. (mb)