Möglicherweise wird der kommende AMG schlicht GT heißen, doch ist das weniger sicher als der Umstand, dass das Coupé keinen Saugmotor bekommt.
Das famose, 6,2 Liter große V8-Aggregat, das im SLS mit bis zu 631 PS Platz fand, wird aufgrund der zunehmend härter werdenden Emissionsbestimmungen leider keine Zukunft bei AMG haben. Das gleiche gilt für den zivilen Ableger mit bis zu 507 PS, der in C- und E-Klasse-Derivaten eingebaut wurde.
Downsizing
Turbo heißt das Zauberwort, mit dem nun auch AMG leistungsstarke und zukunftsfähige Sportmotoren realisieren will. Im SL 63 AMG liefert ein 5,5-Liter-V8 zwischen 537 und 564 PS ab, im A45 AMG werkelt ein Vierzylinder mit 360 PS.
Dazwischen wäre noch Platz für einen aufgeladenen V6 und einen kleineren V8. Während ein Sechszylinder das zweite motorische Novum bei AMG in kurzer Zeit wäre, wird inzwischen ein 4-Liter großer Biturbo-V8 kolportiert, der etwa 500 PS leisten könnte und Potenzial für Höheres hätte.
Layout
Die Propportionen lassen auf das vom SLS her bekannte Front-Mittelmotor-Layout schließen, der Motor wird also hinter der Vorderachse positioniert, um in Kombination mit dem an der Hinterachse verbauten Doppelkuppplungsgetriebe für eine sportliche Gewichtsbalance zu sorgen. Das ergibt eine lange Motorhaube, die an der Front wohl Anleihen am kürzlich gezeigten S-Klasse Coupé nehmen wird, das ja die künftige Stilrichtung aller Mercedes Coupés aufzeigt. Das Heck ist als klassisches Fastback gezeichnet, mit gerade abfallender Heckscheibe.
Performance
Der neueste Zweisitzer aus Affalterbach wird den beim SLS eingeführten Alu-Leichtbau-Spaceframe nutzen und auch dank des kleineren Formfaktors um die 1.500 Kilogramm wiegen, was einem Leistungsgewicht von 333 PS pro Tonne entspricht.
In der Seitenansicht erinnert der kleine Top-AMG an die Silhoutte der Corvette oder, klassischer, an den Ferrari “Daytona” 365 GT/B. Klassenprimus im angepeilten Marktsegment ist jedoch der Porsche 911, den es bezüglich Fahrleistungen zu toppen gilt: Vier Sekunden Spurtzeit, Topspeed 300.
Ausblick
Wem das Wasser im Munde zusammenläuft und wer den SLS schon immer zu groß fand, wird sich zwar noch ein Jahr gedulden müssen. Dafür wird der Einstiegspreis deutlich unter dem seines Wegbereiters und mindestens 186.000 Euro teuren SLS liegen.
Wer dem SLS eine Träne hinterher weint, kann sich trösten, dass ein kleineres Topmodell auch für AMG nur eine Zwischenlösung sein kann. Denn oberhalb des neuen Coupés ist dann wieder Luft für einen Supersportler, der dem Porsche 918 Konkurrenz machen kann.