Audi – heute ein Maßstab für Qualität im Premium-Automobilbau. Doch wer kennt schon noch Modelle wie den Audi Typ R „Imperator“, den Wanderer W 25 K oder den DKW STM III? Der Bildband „Einblicke – Die Fahrzeugsammlung der Audi AG“ (Delius Klasing, 2022) beleuchtet in Auszügen die facettenreiche(n) Unternehmensgeschichte(n) – von den Anfängen eines gewissen August Horch über die Hochphase von DKW in den 1920er-Jahren bis hin zu prägenden Autoneuvorstellungen in den 1980er-, 1990er- und frühen 2000er-Jahren.
Der letzte Horch
Audi-Unternehmenshistoriker Ralf Friese und Fotograf Stefan Warter nehmen den Betrachter mit auf eine bewegte Reise und zeigen bisher nie dagewesene Einblicke in eine der größten Fahrzeugsammlungen Deutschlands. Aber auch automobile „Einzelschicksale“ werden beleuchtet – wie etwa das der letzten Horch-Limousine, die 1953 für den damaligen Auto-Union-Chef Dr. Dr. Richard Bruhn aus einem Vorkriegs-Horch 830 BL von 1940 in Ingolstadt aufgebaut wurde. Das Fahrzeug gelang um 1956 in Privatbesitz und schaffte es über Umwege bis nach Texas, wo es anschließend mit einem Getriebeschaden dem Zahn der Zeit zum Opfer fiel. Seit 2008 befindet es sich nun in der Sammlung der Audi Tradition und soll im unrestaurierten Zustand der Nachwelt erhalten bleiben.
Ralf Friese & Stefan Warter: Einblicke – Die Fahrzeugsammlung der Audi AG, Delius Klasing Verlag, 59,00 Euro, ISBN: 978-3-667-12529-3
Da werden Kindheitserinnerungen wach
Doch nicht nur Hobby-Historiker werden ihre Freude an diesem Buch haben, sondern auch all diejenigen, die in ihrer Kindheit mit einem Audi 80, Audi 100 oder den ersten A-Modellen von Audi aufgewachsen sind. Eines meiner persönlichen Highlights sind sicherlich die zur Schau gestellten S- und RS-Boliden der 1990er-Jahre. Während die Modelle S- und RS2 (auch als kaum bekannte Limousine RS2 abgelichtet) das Ende der glorreichen Fünfzylinder-Ära bei Audi eingeläutet haben, zeigt sich der weitere Vorsprung durch Technik auf den nächsten Seiten durch Modelle wie den ersten Audi A8 (auch als Coupé-Studie) oder ein TT-Einzelstück mit RS4-Biturbo-V6. Apropos RS4: Wer hätte gedacht, dass diese Nomenklatur bei Audi schon viel früher als beim Topmodell des A4 B5 ab 1999 zur Debatte stand? (Text: Thomas Vogelhuber | Bilder: Stefan Warter)
