Die große Überarbeitung des aktuellen BMW-Operating-Systems der siebten Generation ist kaum ein halbes Jahr alt, da präsentiert man in München bereits die nächste Evolution. Und das BMW iDrive 8 kann deutlich mehr, als nur ein schönes Curved-Display in den Innenraum zu integrieren.
Es ist vor allem die Funktion-auf-Wunsch, die auf den ersten Blick überrascht. Man hat bei BMW erkannt, dass die Variantenvielfalt durch unzählige Optionen in der Preisliste eine kostspielige Logistikanstrengung in der Produktion ist. Man geht nun in der Zukunft deshalb dazu über jeden Wagen vollausgestattet zum Kunden zu schicken und dieser kann dann auf Wunsch seine Optionen freischalten.
Ob gleich für immer, oder nur periodisch, etwa für eine Urlaubsfahrt, ist ihm überlassen. Matrix-LED-Licht ist also immer an Bord, wer aber das Extra-Abo nicht zahlt, der fährt mit statischen Scheinwerfern. Gleiches gilt für Fernlichtassistent, Assistenzsysteme oder Sitzheizung.
Schalterlose Integration ermöglicht Extras im Abo
Möglich macht diese Funktion die mit BMW iDrive 8 nahtlosere Integration der Schaltflächen. So wandert etwa die Klimabedienung ebenfalls in den Bildschirm – so fällt dann nicht auf, wenn es die Sitzheizungsfunktion mal gibt - oder eben nicht. Doch das neue Betriebssystem hat noch weitere Vorteile fernab von neuer Umsatzgenerierung.
Es ist vor allem schöner und schneller. Das Instrumenten-Panel misst nun 12,3 Zoll in der Diagonalen und das direkt angedockte Control-Display kommt sogar auf 14,9 Zoll. Beide sind in einer schönen Kurve angeordnet und tragen die BMW-typische Fahrerorientierung des Cockpits in ein digitales Zeitalter. Trotzdem soll auch der Beifahrer das Mitteldisplay noch gut per Touch bedienen können.
Der iDrive-Controller bleibt erhalten
Überhaupt bleibt BMW bei den Möglichkeiten eher konservativ. Denn der einst geschmähte und nun geliebte Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole bleibt auch beim BMW iDrive 8 erhalten. So gibt es diese haptische Eingabemöglichkeit, die Touchsteuerung, aber auch die Bedienung per Geste oder Sprache. Alles natürlich noch flüssiger und schneller als in den alten Generationen.
Spannend ist allerdings ein neuer Ansatz der Informationsaufbereitung. BMW nennt es „Act, Locate and Inform“-Prinzip. So wird etwa auf dem Head-up Display ein konkreter Handlungshinweis mit Fahrspurempfehlung und Distanz zum Manöver als „Act“ eingeblendet“. Im Instrumenten-Panel wird dazu ein detailierter Kartenausschnitt als „Locate“ dargestellt. Das Mitteldisplay zeigt dann im großen Maßstab einen Gesamtüberblick der Karte als „Inform“. Man möchte so Doppelungen im Informationsfluss eliminieren und den Fahrer bestmöglich und trotzdem nur mit minimaler Ablenkung informieren.
Das Interieur-Design zieht sich bis in die Display-Grafik
Dass das BMW iDrive 8 noch hochauflösender und hinter entspiegeltem Glas ins Interieur einzieht ist unter Designaspekten aber nur einer der Vorteile. Das größte Plus ist vielleicht, dass die Grafiken und das Layout das Interieurdesign aufnehmen, wie man bei den ersten Bildern des BMW iX (Fahrzeug steht nocht nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend²) bereits erkennen konnte. Er wird neben dem BMW i4 (Fahrzeug steht nocht nicht zum Verkauf, Homologation ausstehend²) auch der erste Serien-BMW in dem man das neue OS 8 ausprobieren kann. (Text: fm, tv | Bilder: Hersteller)