Noch im Herbst dieses Jahres mutmaßten wir, dass es nach der Ankündigung von BMW, keinen Nachfolger für i8 und i3 produzieren zu wollen, wohl recht bald vorbei sein dürfte mit dem innovativen Elektroauto. Doch zumindest für den i3 ließ man in München nun verlautbaren, dass man plane, dessen Produktion bis zum Jahr 2024 zu verlängern. Der i3 ist für BMW, anders als der i8, nicht nur ein Prestigeobjekt. Es war das erste echte vollelektrische Volumenmodell der Marke. Noch dazu in einem Segment, das von den Münchnern zuvor nicht besetzt worden war.
Junggebliebener BMW i3
Nun mauserte sich der i3 trotz seiner durchaus aufwendigen Herstellung mit einer Fahrgastzelle aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) zum Bestseller. Für viele vielleicht unerwartet, zieht auch das progressive Design mittlerweile immer mehr Kunden an. Das hat seinen Grund: Die ersten Modelle werden in diesem Jahr sieben Jahre alt, man sieht es ihnen aber nicht an. Auch heute wirkt das Styling frisch und modern, auch dank des 2017 nur behutsam durchgeführten Faceliftings.
Die Technik: immer auf aktuellem Stand
Technisch gab es während der gesamten Bauzeit des BMW i3 jedoch regelmäßig Veränderungen. Zum Marktstart in Deutschland im November 2013 hatte die Batterie eine Kapazität von 22 kWh (i3 60 Ah, Stromverbrauch kombiniert: 12,9 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²). Die Reichweite gab BMW damals mit 190 Kilometern (nach NEFZ) an. Zur Erhöhung derselben konnte damals ein Range Extender geordert werden (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,6 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 13,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 13 g/km²). Dieser benzinbetriebene Motor mit 25 Kilowatt Leistung arbeitete nach dem seriellen Hybridprinzip, flog jedoch auf dem europäischen Markt im Jahr 2018 aus dem Programm. Seither wird der i3 hierzulande nur noch als reines Elektrofahrzeug angeboten. Der selbst entwickelte Elektromotor leistet seit seiner Vorstellung unverändert 125 kW (170 PS). Nur der i3s leistet geringfügig mehr.
Imagepflege: Der BMW i3s
Die Batteriekapazität wurde durch den Batteriehersteller Samsung stetig erhöht. So konnte BMW ab Juli 2016 den i3 als 94 Ah (33 kWh Kapazität, Stromverbrauch kombiniert: 13,6 – 13,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²) anbieten. Die Reichweite erhöhte sich nach NEFZ um über 50 Prozent, BMW gab jedoch einen realistischen Alltagswert von gut 200 Kilometern an. 2017 wurde die sportliche Variante i3s (Stromverbrauch kombiniert: 14,6 – 14,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²) vorgestellt. Auch er verfügte zunächst über die 94-Ah-Batterie, jedoch über geringfügig mehr Leistung (184 statt 170 PS) und eine sportlichere und umfangreichere Serienausstattung.
Heute: 310 Kilometer Reichweite
Im September 2018 wurde der i3 mit der bis dato höchsten Batteriekapazität ausgestattet. Mit 42,2 kWh bietet der Akku der 120 Ah-Batteriezellen nun doppelt so viel Kapazität wie zur Zeit der i3-Premiere im Jahr 2013. Angegeben wird eine WLTP-Reichweite 270 bis 310 Kilometern (Stromverbrauch kombiniert: 13,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²). Geladen werden kann jeder i3 je nach Bedarf an der Haushaltssteckdose (sechs bis acht Stunden), mittels CCS-Schnelllader mit bis zu 50 kW oder an der BMW-Wallbox mit bis zu 7,4 kW. Die stetige Fortentwicklung trägt Früchte: Seit 2013 hat man 165.000 Exemplare des i3 weltweit verkauft. Mit steigender Tendenz war 2019 das erfolgreichste Jahr des Premium-Kompakten. Er ist momentan in der Basisvariante zu Preisen ab 40.300 Euro erhältlich. BMW hat nun angekündigt, den i3 nochmals weiterzuentwickeln. Wir dürfen uns also mit Spannung auf die kommenden vier Jahre freuen. (Text: Maximilian Planker, Bilder: Hersteller)