Der Zusatz „Gran“ soll dabei anscheinend den Vier- vom Zweitürer abgrenzen, was im Übrigen aber nur eine geringe Rolle spielt. Denn „Gran“ ist im Falle des neuen 2er vor allem sein Name. Über die Optik mag die Vielzahl der Betrachter geteilter Meinung sein, für unseren Geschmack steckt im 2er Gran Coupé zu viel von Suzuki Kizashi (aka Chevrolet Cruze), Mercedes-Benz CLA und ein bisschen BMW X4. Aber zu wenig von der einst schlichten Eleganz einer BMW Limousine. Wobei man auch dem 2er Gran Coupé zugute halten muss, dass die neuen Modelle der Münchner in der Regel live eine bessere Figur abgeben als auf den Pressebildern.
Angriff auf CLA und A3 Limousine
Mit diesem Konzept möchte BMW augenscheinlich in der durchaus erfolgreichen Liga von Mercedes-Benz CLA (und A-Klasse Limousine) sowie Audi A3 Limousine mitmischen. Dabei helfen soll die mit dem 2er Active Tourer eingeführte Frontantriebsarchitektur UKL, die auch beim neuen 1er zum Einsatz kommt. Womit sich das 2er Gran Coupé dann auch nahtlos in die vorderrad- bzw. allradgetriebene Konkurrenz eingliedert. Im vorerst stärksten Modell M235i kommt der xDrive genannte Allradantrieb obligatorisch zum Einsatz.
Sechszylinder und Hinterradantrieb? Fehlanzeige!
Der M235i xDrive vertraut dabei auch auf die momentan stärkste Ausbaustufe des Zweiliter-Vierzylinders, die sich mit 306 PS im Vergleich zu überbordenden Leistungen bei Mercedes-AMG (421 PS) noch zurückhält. Die Achtgang-Steptronic bietet serienmäßig einen Rennstart-Modus, eine Torsen-Differentialsperre nebst aktornaher Radschlupfbegrenzung an der Vorderachse sorgt für die entsprechend sportliche Leistungsverteilung und die ebenfalls serienmäßige M-Sportbremse für standesgemäße Verzögerung.
Drei- und Vierzylinder zum Marktstart
Die zum Marktstart verfügbaren Modelle kommen ansonsten vergleichsweise brav daher. Im 218i sorgt ein 140 PS starker Dreizylinder Vortrieb, im 220d ein 190 PS starker Vierzylinder-Diesel. Nur in den USA wird eine mittlere Ausbaustufe des Turbo-Vierzylinders in Form des 228i erhältlich sein. Für die genannten Modelle sind die bei BMW mittlerweile bekannten Ausstattungslinien Basis, Advantage, Sport Line, Luxury Line und M Sport wählbar.
Mehr Platz und moderner Innenraum
Alle 4,52 Meter langen Gran Coupés soll dabei ein größerer Innenraum einen, der auf einen etwas längeren Radstand (2,67 Meter) zurückgeht: So erhalten die Fondpassagiere 33 Millimeter mehr Kniefreiheit als im 2er Coupé. Auch der Kofferraum soll mit 430 Litern Volumen immerhin 40 Liter mehr bieten als noch in der Coupé-Variante. Allen Insassen kommt der frisch designte Innenraum zugute, der mit illuminierten Dekorleisten, iDrive auf dem neuesten Stand sowie optional mit Panoramadach und Live Cockpit Professional aufwartet.
Serienmäßig mit viel Assistenz
Natürlich kann der Interessent auch aus dem Vorrat diverser Fahrassistenzen schöpfen. So erhalten die Europa-Modelle serienmäßig die aktive Spurverlassenswarnung und die Auffahrwarnung inklusive City-Notbremsassistenten. Als Sonderausstattung kann das 2er Gran Coupé außerdem mit aktiver Geschwindigkeitsregelung, Spurwechsel-, Heckkollisions- und Querverkehrswarnung ausgerüstet werden. Wem das noch nicht reicht, der kann sein neues Auto per optionalem BMW Digital Key mit seinem Smartphone koppeln und künftig nur noch letzteres zum Öffnen, Schließen und Starten verwenden.
Etwas teurer als ein BMW 1er
Die Weltpremiere des neuen BMW 2er Gran Coupé findet im November 2019 auf der Los Angeles Auto Show statt. Die Markteinführung ist derweil für März 2020 geplant. Der Einstiegspreis in Deutschland liegt im Falle des 218i bei 31.950 Euro, bei 39.900 Euro für den 220d und 51.900 Euro für das Topmodell M235i xDrive. Damit liegt das 2er Gran Coupé preislich rund 3.000 Euro über einem vergleichbaren 1er-Modell. (Autor: Maximilian Planker | Bilder: Hersteller)