Für die Fahrzeughersteller erschließen sich ganz neue Einnahme-Möglichkeiten. Führend bei der Vernetzung ist aktuell General Motors mit einem Marktanteil von 46 Prozent. Der hohe Wert resultiert vor allem aus dem umfassenden Einsatz des Online-Butlers „OnStar“, der etwa in Deutschland bei vielen Opel-Fahrzeugen zur Serienausstattung zählt. Die deutschen Premiumhersteller hinken der US-Konkurrenz aktuell noch hinterher, BMW stellt mit einem Marktanteil von 20 Prozent immerhin die zweite Kraft. Das „Connected Drive“-System der Münchner zieht jedoch in immer mehr Fahrzeuge ein. Ähnliches gilt für „Connect“ von Audi (14 Prozent Marktanteil) und „Me Connect“ von Mercedes (13 Prozent). Letzteres wird integraler Bestandteil des Bediensystems der kommenden A-Klasse werden.
Vorstufe des autonomen Verkehrs
Ein Beschleuniger der Vernetzung dürfte auch die seit April in Europa geltende E-Call-Pflicht sein, die für alle neue Pkw-Typen ein automatisches Notrufsystem vorschreibt. In der Folge müssen Fahrzeuge künftig zwingend mit Mobilfunkanschlüssen ausgerüstet werden. Bislang läuft die Vernetzung noch zum Großteil über Mobilfunktechnik der zweiten und dritten Generation (2G/3G), vereinzelt auch auf LTE-Basis. Ab 2020 erwarten die Experten zudem einen steigenden Anteil an 5G-Systemen.
Die Vernetzung der Autos gilt als eine Vorstufe des autonomen Verkehrs und soll die Sicherheit auf den Straßen erhöhen, etwa dadurch, dass sich Fahrzeuge gegenseitig vor Gefahren warnen. Mindestens genauso wichtig ist aber aus Fahrzeugherstellersicht die Möglichkeit, Werbung, kostenpflichtige Dienste oder Werkstatt-Services über die Online-Verbindung anzubieten. Zudem lassen sich auch aus den per Vernetzung gesammelten Daten neue Geschäftsmodelle generieren. (sp-x/hh/jms)