Konkrete Pläne hat Renault zwar noch nicht veröffentlicht, doch gibt es zwei sehr wahrscheinliche Szenarien. Einerseits könnte Renault künftig eine sportliche Modellfamilie unter dem Alpine-Label aufbauen. Vergleichbare Beispiele finden sich bereits bei anderen Herstellern, die spezielle Sportlabels mit margen- und imageträchtigen Modellen pflegen. So haben in den vergangenen Jahren BMW mit der M GmbH, oder Mercedes mit seinen AMG-Fahrzeugen eine eigenständige Produktwelt um besonders leistungsstarke Modelle erfolgreich aufgebaut. Auch der Renault-Konkurrent Fiat ist mit seinem noch recht jungen Sportableger Abarth derzeit auf Erfolgskurs. Entsprechend könnte künftig auch Renault Starkmodelle mit Alpine-Label einführen, die dann preislich und leistungstechnisch wohl oberhalb der RS-Modelle angesiedelt sein dürften.
Möglich wäre zudem eine Rückbesinnung auf die Wurzeln von Alpine und die Einführung einer ganz eigenen Baureihe unter dem Sportlabel, ähnlich wie dies AMG mit dem SLS getan hat. Die historische Marke Alpine überzeugte dereinst mit leichten, besonders dynamischen, zweisitzigen Sportcoupés mit Mittel- oder Heckmotor, wie den ab 1955 auf Basis des 4CV hergestellten Alpine A106 oder den zwischen 1958 und 1965 produzierten A108. Legendär ist der A110, der zwischen 1961 und 1977 gebaut und 1973 die Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Ab 1971 folgte die Alpine A310, die bis 1985 hergestellt wurde. 1994 lief das letzte eigenständige Modell unter der Marke Alpine vom Band.
Ein modernes Konzept könnte auf der Technik aktueller Renault-Fahrzeuge basieren. Ein Layout mit etwa 220-PS-Frontmotor und Hinterradantrieb wäre möglich. Preislich könnte der sportliche Franzose im Bereich um 30.000 Euro liegen. Beim Karosseriekleid würde sich Chefdesigner Laurens van der Acker gerne am Ur-Alpine A110 orientieren, wie aus Unternehmen-Kreisen zu hören ist. Bereits im Januar 2012 werden die Franzosen darüber entscheiden, ob sie unter dem bekannten Sportwagen-Namen wieder Autos verkaufen möchten. (mh/sp-x)