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Bericht: Neu im Hyundai i20 – Leistungsstarkes Klein-Kraftwerk

Die Kombination aus Direkteinspritzung, geschrumpftem Hubraum, verringerter Zylinderzahl und Turbolader ist ein bewährtes Mittel, den Verbrauch zu senken und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit eines Benzinmotors zu verbessern.

Wieviel herauszuholen ist, zeigt gerade der 1,0-Liter-Dreizylinder, der bei Hyundai im i20 den 1,4-Liter-Benziner mit vier Zylindern ersetzt. Bei identischer Leistung – 100 PS – genehmigt sich der 4,04-Meter-Pkw  mit 1.0 T-GDI im Test nach EU-Norm nur noch 4,3 statt 5,5 Liter je 100 Kilometer und bietet mit 172 Newtonmetern rund 30 Prozent mehr Zugkraft als sein mit 137 Newtonmetern aufwartender Vorgänger. Dass der höhere Maximalwert fast durchgängig, nämlich zwischen 1500 und 4000 Touren, abrufbar ist – und nicht, wie beim 1.4er, bloß bzw. erst bei 4200 Touren – steigert den Fahrspaß zusätzlich. Freilich mit nicht ganz so erfreulichen Nebenwirkungen: Der Tank entleert sich schneller als der Fahrer erhofft und die offiziellen Verbrauchsangaben erwarten lassen, denn genügsam sind so genannte Downsizing-Konzepte nur, wenn die Motoren nicht voll gefordert werden und die serienmäßige Start-Stopp-Automatik im Stadtverkehr beim Spritsparen hilft.

Die Umstellung auf ein modernes Klein-Kraftwerk stellt dennoch einen Fortschritt dar, da künftig eine zusätzliche Leitungsstufe zur Wahl steht: Es gibt den 1.0 T-GDI im i20 sowohl mit 100 als auch mit 120 PS. Die neue Dynamik im Angebot wird ein Großteil der Kundschaft nach Einschätzung der Marketingleute indessen ignorieren: Weil's finanziell vorteilhaft ist und sich im Verkehrsalltag kaum auswirkt. Dass das Zugkraftangebot in beiden Fällen exakt gleich hoch ist, kommt hinzu, obwohl der subjektive Eindruck dagegen spricht: Das Temperament des 100 PS-i20 dämpft ein lang übersetztes Fünfgang-Schaltgetriebe, während der 120-PS-i20 seine Energie mit Hilfe von sechs gut abgestuften Gängen zügig freisetzen darf.

Die Qual der Wahl zwischen den beiden Leistungsstufen hat aber sowieso nur der, der sich für den Fünftürer oder die Active genannte, mit zwei Zentimeter höherer Sitzposition aufwartender Pseudo-SUV-Variante interessiert, denn ins flott gewandete Coupé baut Hyundai ausschließlich den 120-PS-GDI-T ein. Hier beginnt die Preisskala bei 17.950 Euro; identisch motorisiert und ausgestattet kostet der i20 Active 19.500 und der Fünftürer 18.100 Euro.

Mit 100 PS und Classic- statt Trend-Ausstattungspaket gibt es den Fünftürer für 15.650 Euro, und der Active ist dann für 17.100 Euro zu bekommen. Sich für die preisgünstigere Linie zu entscheiden, bedeutet unter anderem, auf  Leichtmetallfelgen, Tempomat, LED-Tagfahrlicht, beheizbares Lenkrad, Sitzheizung vorne, Spurhaltewarnsystem, Einparkhilfe, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Abbiegelicht und Nebelscheinwerfer zu verzichten. Was nach Feststellung der Marketingabteilung immer weniger Kunden machen: 37 Prozent der Bestellungen entfallen inzwischen auf hochgerüstete und entsprechend teurere i20-Varianten. Im besten Fall findet der Käufer dann sogar ein ins Armaturenbrett integriertes Navigationssystem mit Sieben-Zoll-Display samt DAB+-Radio vor, das dank digitaler Empfangstechnik unterwegs gleichbleibend rausch- und störungsfreien Hörgenuss bietet und sieben Jahre lang die kostenlose Nutzung des TomTom Live Services erlaubt, die das hinterlegte Kartenmaterial aktualisiert.

Fünftürer und i20 Active sind – wegen sechs Zentimeter Höhen- sowie drei Zentimeter Längen- bzw. Breiten-Differenz und über 50 Prozent unterschiedlicher Anbauteile – ebenfalls unverwechselbare Erscheinungen, obwohl sie viel gemeinsam haben. In beiden Versionen beträgt beispielsweise das Fassungsvermögen des Ladeabteils 326 bis 1042 Liter. Das Coupé bringt es auf 336 bis 1011 Liter. Damit gehört der i20 zu den Besten in diesem Marktsegment, in dem VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa die Richtung vorgeben.

Der Fünftürer ist im Übrigen, wie bisher, mit einem wahlweise 75 oder 84 PS starken 1,2-Liter-Vierzylinder zu bekommen – zum Einstiegspreis von 12.100 bzw. 12.300 Euro. Außerdem hat Hyundai zwei Diesel auf Lager. Den 1,1-Liter-Selbstzünder mit 74 PS gibt es nur im Fünftürer, den 90 PS starken 1,4-Liter-CRDI in allen drei Karosserievarianten. Und in einer Angebotsnische hat der eigentlich ausrangierte 1,4-Liter-Benziner überlebt: An ihm führt kein Weg vorbei, wenn's ein i20 mit Automatikgetriebe sein soll.

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