Das Image ist ramponiert, die Kosten gehen in die Milliarden und doch war (fast) alles nur heiße Luft. Laut einem Bericht der Branchenzeitschrift Automobilwoche handelt wurden die Unfallschreiber von 58 Toyotas analysiert und das Ergebnis ist eindeutig:
Menschliches Versagen
Bei lediglich einem Fall verklemmte tatsächlich die Fußmatte das Gaspedal, sodass es zu einem folgeschweren Unfall kommen konnte. Bei den anderen 57 untersuchten Unfällen gilt menschliches Versagen als offizielle Unfallursache. So bremsten in den meisten Fällen die Fahrer vor dem Unfall gar nicht, nur zögerlich oder deutlich zu spät.
Grund zur Freude für Toyota, könnte man nun meinen. Aber so einfach ist das nicht. Zwar sieht sich nun US-Verkehrsminister La Hood mit der Wahrheit konfrontiert – La Hood unterstellte Toyota mehrfach, Beweise zu vertuschen –, aber mehr als acht Millionen Pkw hatte der japanische Autoriese in der ersten Jahreshälfte 2010 dennoch zurückgerufen. Zudem brachen die Verkäufe, vor allem in den USA ein, was wiederum die heimischen Automobilhersteller GM, Ford Chrysler gefreut haben dürfte.
Wichtig ist das Ergebnis für Toyota aber dennoch, denn die Schadensersatzansprüche der Geschädigten und der Hinterbliebenen wird nun anders ausfallen als bislang erwartet.
Positiv in die Zukunft
Nichtsdestotrotz hatte die Aktion bei allem Übel auch ihr Gutes. Stellte Toyota doch seither eine Heerschar neuer Ingenieure ein, die besonders auf die Qualitätssicherung der Fahrzeuge bedacht sind, wurden seitdem bei Toyota auch kleinste Kleinigkeiten als Rückrufaktion deklariert und ist die Branche im Gesamten deutlich sensibler geworden. Das kommt letztendlich allen Autofahrern zugute. (mb)