Doch die Limousine ist erst der Anfang: Nach und nach folgen so viele Karosserievarianten wie nie zuvor. Die Limousine hat uns bei der ersten Ausfahrt vollends überzeugt. Kraftvolle und zugleich sparsame Motoren, gepaart mit einer exzellenten Acht-Gang-Automatik, einem ausgewogenem Fahrwerk und endlich einem Qualitätsniveau, das dem Premium-Anspruch der Marke gerecht wird. Kurzum: BMW braucht sich um den Absatz des neuen Dreiers, der einen Großteil des Umsatzes der Münchner generiert, keine Sorgen machen.
Doch mit der Limousine allein ist es nicht getan. Kombi, Coupé und Cabriolet laufen momentan noch auf Basis des alten Dreiers weiter, doch werden sie nach und nach ersetzt. Außerdem wartet BMW noch mit völlig neuen Varianten auf. Und einen neuen Baureihen-Namen wird es dabei auch noch geben.
Als nächstes folgt der Kombi
Den nächsten Schritt macht im November 2012 der 3er Touring. Er feiert seine Premiere auf dem Pariser Auto Salon und dürfte auch in Zukunft wieder die beliebteste 3er-Variante werden; obwohl der Touring auch weiterhin kein ausgesprochener Lademeister sein wird. Knapp unter 500 Liter Kofferraumvolumen sind zwar ausreichend, aber kein Bestwert in seinem Segment. Gegenüber der Limousine legt der Kombi etwas an Länge zu, davon profitieren vor allem die Hinterbänkler.
Wie die Limousine wird sich auch der Kombi optisch an seinem großen Bruder, dem 5er Touring orientieren. Bei der Motorenpalette stehen die Turbo-Vierzylinder im Mittelpunkt; unter anderem der neue 328i mit 245 PS. Auf Dieselseite wird es auch beim Touring die Efficient-Dynamics-Edition des 320d mit 163 PS und zahreichen spritsenkenden Maßnahmen geben. Der Verbrauch wird bei knapp über vier Litern liegen.
Mehr Platz im GT
Noch mehr Platz als der Kombi bietet der im Jahr 2013 erwartete 3er GT. Wie sein großer Bruder, der 5er GT, rangiert der aufgeblasene 3er eigentlich eine Fahrzeugklasse höher und soll dank höherer Sitzposition größten Komfort und gesteigerten Nutzwert bieten. Der 5er GT ist designtechnisch allerdings nicht unumstritten. BMW dürfte daraus gelernt haben und dem 3er GT ein deutlich gefälligeres Äußeres verpassen. Wichtigstes Merkmal des 3er GT: die große Heckklappe, die das Beladen einfach macht.
Wie Limousine und Kombi wird auch der 3er GT, neben den bekannten Aggregaten, den angekündigten Hybridantrieb bekommen. Der Name ActiveHybrid lässt schon vermuten, dass hier der Schwerpunkt auf der Fahrdynamik und nicht dem Spritsparen liegt. Rund 340 PS sollten demnach für ausreichend Freude am Fahren genügen.
M3 wieder mit sechs Zylindern
Richtig sportlich wird es, ebenfalls 2013, mit dem neuen M3. Nachdem sich das Top-Modell der Baureihe im Laufe der Zeit von vier über sechs auf acht Zylinder hochgearbeitet hat, wird die Sport-Version des aktuellen Dreier wieder mit nur sechs Zylinder vorfahren. Im Gespräch für den nur als Limousine lieferbaren M3 ist ein aufgeladener 3,2-Liter-Sechs-Zylinder. Dank dreier Turbolader sollen dem Aggregat um die 450 PS entlockt werden.
Damit würde der Neue so viel leisten, wie die aktuelle Hochleistungs-Variante M3 GTS, dessen 4,4-Liter-V8 mit 12,7 Liter Durchschnittsverbrauch aber deutlich mehr konsumiert, als es die Neuauflage tun darf. Ein Konsum von deutlich unter zehn Litern ist für den neuen M3 Pflicht. Dazu soll auch der gehäufte Einsatz von Karbon zur Gewichtsreduzierung seinen Teil beitragen.
Coupé mit neuem Namen
Dass es den M3 nur als Limousine geben wird, hat einen simplen Grund. Mit der aktuellen F30-Generation führt BMW für Coupé und Cabriolet eine neue Baureihenbezeichnung ein. Schon vor 20 Jahren stand ein 4er BMW zur Diskussion, jetzt setzen die Münchner die Idee endlich um.
Erste Erlkönige des 2013 startenden 4er Coupés sind derzeit schon rund um München zu sehen. Etwas mehr Radstand als bei der Limousine und eine flachere Dachlinie sollen einen eleganten, sportlichen Eindruck hinterlassen. Dass es den Vierer dann wiederum auch als M4 geben wird, ist Ehrensache.
Cabrio mit Karbon-Dach
Auf dem 4er Coupé basiert zukünftig auch das Cabriolet, dass wohl auf dem Genfer Auto Salon 2014 debütiert und rechtzeitig zur dann startenden Frischluft-Saison verfügbar sein wird. Die Rückkehr zum Stoffdach scheint dabei ausgeschlossen, allerdings gibt es Gerüchte, dass BMW statt eines Blech-Klappdachs auf eine Konstruktion aus leichtem Karbon zurückgreift. Ob es das 4er Coupé und Cabriolet auch mit Hybridantrieb geben wird, ist derzeit noch offen, auch eine M4 Cabrio-Version ist noch nicht bestätigt.
Als sicher hingegen gilt ein weiteres Derivat, dass 2015 die Bühne betreten wird: das 4er Gran Coupé mit vier Türen. Audi hat es seinerzeit vorgemacht. Dass Coupé des A4 wurde in A5 umgetauft, kurze Zeit später erschien dieser ebenfalls als viertüriger Sportback. Und das dürfte nicht der einzige Konkurrent bleiben, denn Mercedes-Benz arbeitet an einem großen C-Klasse Coupé namens CLC.
Unterschied beim Preis
Damit sich das 4er Gran Coupé genügend von der 3er Limousine unterscheidet, setzt BMW hier einen deutlichen Akzent beim Thema Eleganz. Die langgestreckte Silhouette des Vier-Türers wirkt filigran, diesen Eindruck unterstreichen auch die rahmenlosen Scheiben. Außerdem werden sich die beiden Modelle deutlich beim Preis unterscheiden.
Ganz neu ist die Idee des Gran Coupé übrigens nicht. Auch beim 6er verfolgt BMW diese Strategie. Erst dieser Tage haben die Münchner das 6er Gran Coupé vorgestellt, dass gegen Audi A7 und Mercedes-Benz CLS antreten wird. BMW hat sich für die nächsten Jahre einiges vorgenommen. So viele Dreier-Derivate, wie die Münchern jetzt in petto haben, gab es noch nie. Dass die Strategie Erfolg haben kann, hat Audi mit seiner Artenvielfalt bewiesen.
Auch BMW dürfte mit den zahlreichen Karosserievarianten den Geschmack der Käufer treffen. Schließlich geht der Trend zu immer mehr Individualisierung; so gibt es für jeden Dreier-Kunden das richtige Angebot. Die Umbenennung der eleganteren Modelle Coupé, Cabrio und Gran Coupé in 4er BMW verschafft deren Käufern zudem einen Extra-Bonus. Sie können sich künftig noch deutlicher von den "normalen" Dreier-Fahrern abheben.