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ABT e-Transporter 6.1: Die Lösung?

Mit dem ABT e-Transporter 6.1 will Volkswagen Nutzfahrzeuge die elektrofreie Zeit bis zum Jahr 2022 überbrücken. Doch angesichts der technischen Daten darf man getrost skeptisch sein, ob das so klappt.

Es ergibt schon Sinn, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge den ABT e-Transporter 6.1 nicht alleine, sondern wie der Name schon sagt mit dem "Premium-Partner" ABT gemeinsam entwickelt hat. Denn für das Resultat wollte VW anscheinend nicht allzu viele Entwicklungskapazitäten verschwenden. Natürlich kann man jetzt sagen: "Wenigstens macht es jemand!" Doch ist das nicht der Weisheit letzter Schluss. Das Thema Elektromobilität in Nutzfahrzeugen muss man nicht "wenigstens", sondern richtig machen. Nur dann wird es gelingen, potentielle Kunden von ihr zu überzeugen (Stromverbrauch kombiniert: 35,8 - 27,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km²).

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"Lösung" auf Zeit

In Ermangelung von - wir mutmaßen einmal - Zeit, Lust und vielleicht auch Budget hat man nun also den ABT e-Transporter 6.1 auf seine vier Räder gestellt. Und die Grundidee ist ja nicht falsch: Solange der auf Basis des ID.BUZZ geplante Elektro-Bulli noch nicht fertig ist, elektrifiziert man eben den bisherigen Transporter für die Kunden, die bereits jetzt auf Elektromobilität umsteigen wollen.

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Nicht so smart wie der Herr auf dem Pressefoto

Doch der e-Transporter ist nicht für jeden geeignet. Vielmehr darf man fragen, für wen der Kastenwagen denn geeignet sein soll. Schaut man sich die überlieferten Pressefotos an, dann für einen smarten jungen Herrn in Chinohose und Sakko, der gerade seinen frisch eingestöpselten 9-Sitzer-Bus vor einer zufällig freien Ladesäule eines schicken Hotels in Richtung zweites Frühstück verlässt. Wann haben Sie eine solche Szene zuletzt in Ihrem Leben beobachtet?

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Maximal 131 Kilometer WLTP-Reichweite

Ähnlich realitätsfern lesen sich nämlich die technischen Daten des ABT e-Transporters, denn mit maximal (!) 131 Kilometern Reichweite nach WLTP gewinnt man weder bei Bauunternehmen, noch bei Lieferdiensten einen Blumentopf. Für die miserable Reichweite sorgt übrigens eine netto 32,5 kWh (brutto 37,3 kWh) große Batterie sowie ein WLTP-Verbrauch von 27,0 bis 35,8 kWh pro 100 Kilometer. Maximale Höchstgeschwindigkeit sind 90 Stundenkilometer, optional kann sie auf 120 angehoben werden. Zumindest die Zeiten rasender Transporter sind also dann vorbei.

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Hohe Nutzlast, teuer bezahlt

Ein für Unternehmen sicherlich nicht ganz unwesentlicher Faktor ist neben dem Preis auch das Platzangebot. Hier patzt der e-Transporter nicht, bietet er doch die volle Ausnutzung der Transporter-Langversion. Auch bei der Nutzlast bietet der e-Transporter mit bis zu 1.096 Kilogramm nur etwa 300 Kilogramm weniger als sein Verbrenner-Pendant, mit einem zulässigen Gesamtzuggewicht von 3.770 Kilo jedoch in dieser Disziplin um über eine Tonne weniger. Gänzlich unattraktiv macht den e-Transporter jedoch zuletzt seine Preisgestaltung: So kostet der ABT e-Transporter 6.1 in Deutschland mit mindestens 44.990 Euro (vor BAFA-Förderung) satte 12.000 Euro mehr als ein vergleichbarer Verbrenner-Kastenwagen mit (ebenfalls) langem Radstand, besseren Fahrleistungen und einem deutlich flexibleren Aktionsradius. Proportional steigt der Preis in Deutschland bis auf mindestens 56.475 Euro für eine Caravelle Comfortline. Von Verlockung kann bei diesem Angebot nicht mehr die Rede sein, zumal Daimler seit zwei Jahren mit dem eVito etwas ähnliches mit mehr Reichweite zum günstigeren Preis im Programm hat. Vom jetzt kommenden eVito Tourer mit einer 90 kWh-Batterie und entsprechender Reichweite ganz zu schweigen. (Text: Maximilian Planker; Bilder: Hersteller)

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