Er lebt und atmet Autos. Thomas Schmid, Geschäftsführer von AutoLudwig in Wien, hat gleich nach der Ausbildung 1989 im Autohandel begonnen, damals bei Denzel. Danach war er bei MVC Motors für das internationale Gebrauchtwagengeschäft zuständig. Nach einem kurzen Zwischenspiel in der Selbständigkeit – da zog es ihn in den Immobilienbereich – hat er bei 2010 bei AutoLudwig angeheuert, der neben Gebrauchtwagen seit 2016 auch US-Cars vertreibt. Was ihn so lange in der Branche gehalten oder auch wieder zurückgeführt hat? An seiner Geschäftsführungsrolle schätzt er vor allem die Vielfalt der Produkte und der Kunden, aber auch die Komplexität der Verantwortungsbereiche.
Wenn Schmid in der Früh ins Autohaus kommt, hält er meist kurz inne und wirft er als erstes einen Blick über den Schauraum. Der erfüllt ihn durchaus mit Stolz, schließlich stehen dort seit 2016 US-Cars vom Musclecar Chevrolet Camaro über sportliche Corvettes bis zu soignierten Cadillacs. 2017 kam im Neuwagenbereich Dodge dazu, auch Dodge RAM-Trucks. Besonders freut es ihn, wenn der Kauf für die Kunden mit Emotion erfüllt ist – wenn sie beim Abholen mehr als nur ein Fahrzeug übernehmen, sondern auch die Freude genießen, die mit einem speziellen Auto verbunden sein kann. Das sieht man dann auch an den Bewertungen „Schön vorbereitet zur Abholung, wichtige Dinge erklärt, super. Danke. Genau mein Wunsch Auto!!“ schreibt etwa Hermann P. in seiner Bewertung Ende 2018 dem Autohaus „ins Stammbuch“.
Die Wertigkeit des Kontakts aus dem Netz wirklich wahrnehmen und Bilder in den Köpfen schaffen
Das Internet im Autoverkauf bringt aus Sicht von Schmid vor allem eines: Transparenz. „Die kann gut und schlecht sein, ich sehe sie positiv“, sagt er, „ man muss aber seine Hausaufgaben machen“. Dann sei das „Internet ein zusätzlicher Mann“, erhöhe die Schlagzahl enorm und bringe mehr Traffic ins Autohaus. Wichtig, um online erfolgreich zu sein, sei, dass man das Geschäft im Web mit Engagement und Leidenschaft betreibt. „Bei uns ist das ganze Team online-fit. Wir schauen, dass wir am Puls der Zeit bleiben, wissen, was der Mitbewerb macht und alle Kanäle bedienen . Das allein reicht aber nicht – es geht ja auch darum, Kontaktanfragen in echtes Geschäft umzuwandeln. „Man muss die Wertigkeit eines Kundenkontakts wirklich schätzen. Ich schaue darauf, dass wir den Kundenkontakt wirklich wahrnehmen, dass wir auch mit dem ersten E-mail schon wirklich Bilder im Kopf produzieren. Der Verkäufer muss beim Interessenten positive Bilder auslösen.“ Für ihn zählt besonders, dass der Kunde wiederkommt und das Autohaus weiterempfiehlt.
Dass der Alltag im Autobusiness auch seine Tücken haben kann, hat Schmid wie viele Kollegen auch schon erlebt. Er erinnert sich an einen Hochstapler, der ein Fahrzeug bestellt, aber nie abgeholt hat, unter Vortäuschung falscher (gesundheitlicher) Tatsachen. „Dem habe ich dann auch noch ein Leihauto gegeben“, schildert er seinen unerfreulichsten Geschäftsfall. „Gottseidank ist so etwas die Ausnahme.“ Was das coolste Auto ist, das er jemals verkauft hat? Da will sich Schmid nicht festlegen. Er selbst fährt einen Cadillac.